
Dealer, die offen auf Dortmunds größter Einkaufsstraße Substanzen verkaufen, verwahrlosende Menschen, die Passanten ansprechen. Viel wird derzeit über die Lage auf dem Westenhellweg diskutiert. Die Drogenszene ist sichtbarer geworden, die Forderung gegenüber Polizei und Stadt zu handeln größer.
Die Polizei Dortmund betont, seit Sommer 2023 verstärkt in der Innenstadt im Einsatz gegen illegalen Handel mit Rauschgift zu sein. Zuletzt hat es im Oktober vermehrt Bemühungen gegeben, wie die Polizei am Freitagabend (18.10.) mitteilte. Zwischen dem 9. und 17. Oktober habe es sieben Einsätze gegeben, bei denen die Polizisten 401 Personen und 113 Fahrzeuge kontrolliert hätten. Wie es in der Mitteilung heißt, seien 101 Platzverweise ausgesprochen, 27 Strafanzeigen geschrieben und sieben Menschen festgenommen worden.
Bei diesen Einsätzen sei die Dortmunder Polizei durch die nordrhein-westfälische Bereitschaftspolizei unterstützt worden. Neben Polizisten in Uniform seien auch Beamte in Zivil im Einsatz gewesen, sowohl tagsüber als auch in den Abend- und Nachtstunden.
Unweit der Thier-Galerie, am oberen Westenhellweg, in der Martinstraße, zieht der Drogenkonsumraum Rauschgifterkrankte an. Dort finden sie eine Möglichkeit, ihre Drogen zu konsumieren. Das Umfeld der Einrichtung habe besonders im Fokus gestanden. Man habe dort bei früheren Kontrollen bereits aufgefallene Personen erkannt. Sie erhielten wie in den vergangenen Wochen und Monaten konsequent Platzverweise. „Anwohner und Einzelhändler fühlen sich durch diesen Personenkreis belästigt“, heißt es in der Mitteilung.
Polizei Dortmund hebt Drogen-Bunker aus
Aus den sieben Einsatztagen geht die Polizei auf konkrete Fälle ein:
- Am 13. Oktober erhielt die Polizei Hinweis auf zwei junge Männer und einen Jugendlichen, die auf der Kampstraße mit Drogen handelten. In „Bunkern“ entdeckte die Polizei mehrere Mobiltelefone und Bargeld (485 Euro), das vermutlich aus dem Verkauf von Drogen stammte. Die Gegenstände wurden sichergestellt. Strafverfahren sind eingeleitet.
- Am 15. Oktober fiel in der Klosterstraße ein Auto auf. Die drei Insassen waren der Polizei bereits als Drogenhändler bekannt. Für den Fahrer lag ein Verbot für das Mitführen von Messer vor. Die Männer erhielten Platzverweise für die Innenstadt.
- An diesem Einsatztag flüchtete am Platz von Amiens ein Jugendlicher vor der Polizei. Die Flucht führte jedoch nur bis zur Museumsgasse, wo die Einsatzkräfte ihn stoppten. Der 17-Jährige führte eine Feinwaage und Drogen mit sich. Seine Eltern holten ihn nach Abschluss der ersten Ermittlungen ab. Die Kriminalpolizei ermittelt weiter gegen den Jugendlichen.
- Am 17. Oktober rannte ein Mann vor einem Streifenwagen davon. Der Grund: Gegen ihn lag ein Haftbefehl vor. Die nächste Fahrt führte in eine Justizvollzugsanstalt, wo der verurteilte Straftäter jetzt eine Haftstrafe verbüßt.
Die Polizei kündigte weitere Kontrollen an.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist erstmals am 18.10. erschienen.