
Weil es am Dortmunder Hauptbahnhof in den vergangenen Jahren immer häufiger zu Straftaten kommt, hat Polizeipräsident Gregor Lange für den Bahnhofsvorplatz Videobeobachtung angeordnet. Dies habe er bereits im Vorjahr beantragt, im März 2025 solle das nun in die Tat umgesetzt werden.
Der Hauptbahnhof ist damit der vierte Ort in Dortmunds Innenstadtbezirken mit einer solchen Videobeobachtung. Die anderen sind die Brück- und die Münsterstraße sowie der Dietrich-Keuning-Park. Das geht vielen unserer Leserinnen und Leser aber immer noch nicht weit genug. Sie wünschen sich zur Bekämpfung von Straftaten an Hotspots deutlich mehr.
Bitte mehr Videobeobachtung
„[Videobeobachtung] brauchen wir flächendeckend in ganz Dortmund, auch in den Vororten!“, schreibt beispielsweise ein Nutzer auf Facebook sofort unter den Bericht der Anordnung des Polizeipräsidenten. Etwa 50 weitere Nutzer schrieben Nachrichten, die in eine ähnliche Richtung gehen, wenn auch oft nicht so drastisch.
Auf unserer Webseite stellten wir zudem die These auf: „Videoüberwachung sorgt für Sicherheit. Wir brauchen sie an mehr Stellen in der City“. Und eine beeindruckende Mehrheit von fast 90 Prozent aller Personen, die ihre Meinung kundgetan haben, stimmten dem zu.
Dan R. begründet seine Meinung ausführlich: „Eine Überwachung sorgt i.d.R. für Abschreckung von Straftaten. Angriffe auf Personen oder Diebstähle an Passanten sorgen für ein subjektiv beeinträchtigtes Sicherheitsgefühl von Bürgern und Touristen. Eine direkte Überwachung reduziert zudem Reaktionsgeschwindigkeiten der Polizei.“
Kameras helfen nicht
Es stimmen aber nicht alle der These zu, dass mehr Videoüberwachung helfe. Diverse Argumente halten Einzelne dagegen, sei es die Wirksamkeit oder die Effizienz der Polizei hinter der Kamera. „Kameras helfen genauso gut wie Messerverbote, sieht man ja“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook etwas provokant.
Ausführlicher werden wieder unsere Leserinnen und Leser unter dem Artikel: „Videoüberwachung kann kein fehlendes Personal ersetzen und erhöht lediglich das Sicherheitsempfinden und kann die Aufklärung verbessern, verhindert aber leider keine Straftaten“, schreibt beispielsweise Michael L.
Ein anonymer Leser stellt gar eine andere Thematik in den Mittelpunkt: Was bedeutet diese Beobachtung nun für Obdachlose. Viele von ihnen nutzen bekanntlich den Hauptbahnhof als Zufluchtsort. „Steigerung von Sicherheit ist gut, aber werden die Kameras auch genutzt, um obdachlose Menschen besser vertreiben zu können? Quasi „nebenbei“? Wäre ja vorstellbar, dass das Ordnungsamt sich die Bilder auch zu Nutzen macht.“ Dazu lässt sich aber sagen, dass es fraglich ist, ob das Ordnungsamt Zugriff auf die Aufnahmen hat, oder dies der Polizei vorbehalten bleibt.