
Erst am Donnerstag (20.2.) waren die Pläne für einen spektakulären Büro-Neubau in Verbindung mit dem früheren Bundesbank-Gebäude am Hiltropwall vorgestellt worden. Jetzt steht auch fest, wer in den erweiterten Gebäudekomplex einziehen wird: Er wird Sitz der Thalia Bücher GmbH und damit Zentrale des größten Buchhändlers im deutschsprachigen Raum.

Das Unternehmen kündigte am Freitag (21.2.) in einer Pressemitteilung an, dass man den Zentralstandort Hagen Mitte des Jahres 2028 in das nahe gelegene Dortmund verlegen werde. Aktuell hat die Thalia GmbH ihren Sitz am Rande von Hagen im Gewerbegebiet Hagen-Bathey.
Der Standort sei strategisch ungünstig gelegen und es fehle ein attraktives Umfeld, begründet das Unternehmen die Suche nach einem neuen Standort. Dabei hat man sich lange Zeit in Hagen umgeschaut, wo man allerdings nicht fündig wurde. Deshalb will man jetzt in die Dortmunder Innenstadt ziehen.

„Bei der Wahl des neuen Standorts war uns mit Blick auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig, dass wir im engen Umkreis von Hagen bleiben. Genau diese Voraussetzungen erfüllt der künftige Standort in der Dortmunder Innenstadt“, erklärt Ingo Kretzschmar als Vorsitzender der Geschäftsführung von Thalia. „Dort finden wir eine bessere Infrastruktur sowie ein deutlich ansprechendes Umfeld für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Rund 500 Arbeitsplätze
Aktuell arbeiten in der Thalia Zentrale 500 Beschäftigte. Es könnten aber auch mehr werden, weil das Unternehmen nach eigenen Angaben wächst und nach qualifizierten Fachkräften sucht. „Der neue Standort in Dortmund bringt vor allem für die rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aktuell am Standort Hagen beschäftigt sind und mit nach Dortmund umziehen werden, zahlreiche Vorteile mit sich. Nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, überzeugt er durch seine zentrale Lage mit einer ausgezeichneten Verkehrsanbindung“, erklärt Monica Sawhney, kaufmännische Geschäftsführerin von Thalia.

Das alte Bundesbank-Gebäude, das nach dem Neubau der Bundesbank-Filiale an der Stadtkrone-Ost leersteht, wurde 2023 von der Essener Koelbl-Gruppe übernommen. Das Haus am Wall, das 1954 nach Plänen des renommierten Architekten Wilhelm Kreis im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ erbaut wurde, gilt als „architektonisches Juwel“ und steht unter Denkmalschutz. Es soll nach den Plänen der Hamburger BAID architektur GmbH jetzt umgebaut und durch einen Anbau an der Poststraße erweitert werden. Die Stadt rechnet für den Sommer mit der Einreichung des Bauantrags.
„Wir freuen uns, dieses spannende Projekt für ein Traditionsunternehmen an einem hervorragenden Standort zu entwickeln und so einem architektonischen Wahrzeichen der Stadt Dortmund ein neues Gesicht geben zu können“, erklärt Stephan Kölbl, Inhaber der Kölbl Group, gegenüber unserer Redaktion und betont: „Wir treten dafür an, attraktive und hochwertige Bürowelten zu kreieren, die kein Homeoffice bieten kann, Arbeitsräume, in denen die Menschen gern gemeinsam produktiv sind.“
Eventfläche und Cafeteria
Der Mitteilung nach will Thalia auf dem früheren Bundesbank-Areal nicht nur Büroflächen schaffen, sondern auch Flächen für Veranstaltungen bieten. Neben „modernen Arbeitswelten“ kündigt Monica Sawhney auch „eine Eventfläche für bis zu 200 Gäste, einen begrünten Innenhof sowie eine schöne Cafeteria, die wir im Stil unseres aus den Buchhandlungen bekannten Café-Konzepts gestalten“ an.

Thalia beschäftigt insgesamt rund 6800 Mitarbeitende und betreibt aktuell 394 eigene Buchhandlungen in Deutschland und Österreich. Nach der Übernahme der Mayerschen Buchhandlung ist Thalia aktuell auch mit drei Standorten in Dortmund vertreten – am Westenhellweg/Ecke Hansastraße, in der Thier-Galerie und mit der Mayerschen in Hombruch. Zu den Buchhandlungen kommt das Online-Geschäft. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschaftete Thalia inklusive aller Partner-Unternehmen nach eigenen Angaben so einen Umsatz von mehr als 1,9 Milliarden Euro.