
Bundesbauministerin Klara Geywitz besuchte auf ihrer Reise durch das Ruhrgebiet das Modellquartier „Bergmannsgrün“ in Dortmund-Huckarde, um sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Westphal einen Eindruck von dem Projekt zu verschaffen, das von Vivawest entwickelt wird.
Vivawest investiert über 100 Millionen Euro in „Bergmannsgrün“ und verfolgt das Ziel, Klimaschutz und bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche Bevölkerungs- und Altersgruppen zusammenzuführen. Das Quartier plant den Abschluss des ersten Bauabschnitts mit 61 neuen Wohnungen durch Dachaufstockungen bis zum Ende dieses Jahres und den Abbruch von 144 Wohnungen im Februar 2025, um Platz für etwa 200 familien- und seniorengerechte Wohnungen zu schaffen. Mehr als 30 Prozent dieser Neubauwohnungen werden öffentlich gefördert.
Während ihres Besuchs lobte Geywitz besonders die klimafreundlichen Maßnahmen und die künstlerische Gestaltung des Quartiers, die die industrielle Vergangenheit von Huckarde ehren. Sie betonte die Bedeutung der Nachverdichtung und Aufstockung von Wohngebäuden, die durch die aktuelle Novelle des Baugesetzbuches erleichtert wurde, für die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum in Städten.
Kritik am Modellprojekt
Vivawest-Geschäftsführer Haluk Serhat hob hervor, dass „Bergmannsgrün“ ein beispielhafter Ansatz in der Quartiersentwicklung ist, der nachhaltiges und gleichzeitig bezahlbares Wohnen ermöglicht. Er betonte die Notwendigkeit zuverlässiger politischer Rahmenbedingungen und stabiler Förderungen, um solche Projekte realisieren zu können. Oberbürgermeister Thomas Westphal äußerte seine Unterstützung für das Projekt und die Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnraum. Er sieht „Bergmannsgrün“ als ein Projekt, das zusammen mit der Internationalen Gartenausstellung 2027 eine wichtige Rolle für die Entwicklung im Dortmunder Westen spielen kann.
Kritik zum Projekt Bergmannsgrün gibt es indes vom Dortmunder Mieterverein: „Bergmannsgrün ist aus unserer Sicht ein schlechtes Modellprojekt“, schreibt Markus Roeser, wohnungspolitischer Sprecher des Mietervereins, „es gab keine ernstgemeinte Beteiligung zur Frage, was mit den Häusern passiert.“ Das sei kein guter Umgang mit den betroffenen Mietern. Es fehle zudem am Anfang ein transparentes Sozialkonzept, wo die Frage beantwortet wurde, was Vivawest den Mietern eigentlich anbietet, so der Sprecher.