
Bei einer Schlägerei zwischen BVB-Fans und Anhängern der Gastmannschaft Borussia Mönchengladbach ist ein 21-jähriger Gäste-Fan lebensgefährlich verletzt worden. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei Dortmund mitteilen, waren an der Schlägerei mehrere Personen beider Fanlager beteiligt. Aufseiten der BVB-Fans sollen etwa drei Leute und bei den Gladbachfans fünf Leute an der Schlägerei beteiligt gewesen sein. Jedoch sei die Lage so chaotisch gewesen, dass auch umstehende Randalierer eingegriffen hätten.
Im Verlauf der Auseinandersetzung traf ein Faustschlag den 21-Jährigen aus Waltrop in Gesicht. Er sei daraufhin gestürzt, mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen und habe einen Schädelbasisbruch erlitten. Im Krankenhaus konnte er stabilisiert werden. Zeitweise bestand Lebensgefahr.

Die Prügelei fand laut Polizeiangaben am 25. November (Samstag) gegen 17.45 Uhr auf der Strobelallee in Höhe der Einfahrt zum dortigen Mercure-Hotel statt. Weitere Schwerverletzte habe es nach Aussagen der Staatsanwaltschaft Dortmund nicht gegeben. Jedoch habe es durch das Handgemenge viele leichte Verletzungen durch Faustschläge unter den Beteiligten gegeben. Neben dem 21-Jährigen habe niemand behandelt werden müssen. Waffen seien bei der Auseinandersetzung nicht zum Einsatz gekommen.
Kurz nach dem Zusammentreffen der Fanlager konnten Einsatzkräfte der Polizei noch an der Strobelallee einen ebenfalls 21-jährigen tatverdächtigen BVB-Fan aus Südlohn festnehmen. Dieser sei bereits polizeibekannt gewesen und sitzt, wie die zuständige Staatsanwältin Maribel Anderson mitteilt, wegen der Tat in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu dem Fall habe die Mordkommission der Polizei Dortmund übernommen. Zeugen, die die Tat gesehen haben, werden gebeten, sich an folgende Nummer zu wenden: (0231) 132-7441.
Über 100 Vermummte
Die Schlägerei war jedoch nicht die einzige ungewöhnliche Ausschreitung nach dem Spiel BVB gegen Mönchengladbach. Wie die Polizei zusätzlich mitteilt, haben 100 bis 200 Vermummte gegen 18 Uhr versucht, Gästefans im Bereich Strobelallee und Ardeystraße anzugreifen. Die Angreifer seien teilweise mit Mundschutz und Quarzsandhandschuhen ausgestattet gewesen.
Die angegriffenen Anhänger der Gastmannschaft seien mit Polizeischutz unterwegs gewesen, weshalb der Angriff abgewehrt werden konnte. Bei dem Versuch, die Fangruppen voneinander zu trennen, griffen die Beamten zu körperlicher Gewalt und Einsatzstock. In der Folge kam es zu Angriffen auf die Polizei in Form von Schlägen, Tritten und Flaschenwürfe. Die Polizisten blieben alle unverletzt, die vermummten Angreifer seien schlussendlich geflohen. Ermittlungen laufen auch in diesem Fall.