Obdachlosen aus Prinzip ein Brötchen kaufen? Warum das nicht hilft und übergriffig ist

Wer in Dortmund durch aggressives Betteln auffällt, muss mit einem Platzverweis, einer Geldbuße oder einer Anzeige rechnen. Stilles Betteln ist hingegen erlaubt.
Stilles Betteln ist in Deutschland erlaubt; aggressives Betteln stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Wer auf der Straße um Geld bittet, verdiene damit am Tag höchstens zehn Euro, sagt Tim Sonnenberg von der FH Dortmund im Interview. (Archiv) © Stephan Schütze
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Es gibt da dieses Vorurteil: Gib einem Bettler kein Geld, er gibt es nur für Drogen aus.

Welche Folgen hat das?

Wie viel springt denn überhaupt dabei herum?

Aber nicht jeder, der bettelt, ist ja automatisch obdachlos.

Sie haben sich in Ihrer Forschung mit den Biografien von Obdachlosen auseinandergesetzt. Was sind das für Menschen, die in Dortmund auf der Straße sitzen und betteln?

Menschen, die betteln, wissen sich also nicht mehr anders zu helfen?

Wer in Deutschland still bettelt, macht sich nicht strafbar. Aggressives Betteln ist hingegen verboten. Wer das macht, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Wo genau besteht der Unterschied zwischen stillem und aggressivem Betteln?

Wie meinen Sie das?

Wie verhalte ich mich denn am besten, wenn ich einem Bettler begegne?

Was mache ich, wenn ich kein Bargeld bei mir trage oder nichts geben möchte?

In der öffentlichen Debatte ist immer wieder auch von kriminellen Banden die Rede, die systematisch auf Beutezug gehen. In welchen Fällen kann ich guten Gewissens etwas geben und wann sollte ich davon zurücktreten?

Wenn ich trotzdem nichts geben möchte und das auch so kommuniziere, mein Gegenüber aber nicht aufhört, auf mich einzuwirken, was tue ich?

In der City gehen der Kommunale Ordnungsdienst und die Polizei gegen aggressives Betteln vor. Sie erteilen unter anderem Platzverweise und verhängen Bußgelder. Was halten Sie von diesem Vorgehen?

Was wäre produktiver?

Was dann?

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