255 Straftaten und 95 Festnahmen Polizei Dortmund zieht EM-Fazit - und hebt vier Fälle hervor

Nach der Niederlage der Türkei im EM-Viertelfinale ist es in der Dortmunder City zu unschönen Szenen gekommen. Die Polizei musste mehrfach eingreifen. Die Polizei Dortmund zieht insgesamt aber ein positives Fazit.
Nach der Niederlage der Türkei im EM-Viertelfinale ist es in der Dortmunder City zu unschönen Szenen gekommen. Die Polizei musste mehrfach eingreifen. Die Polizei Dortmund zieht insgesamt aber ein positives Fazit. © Julien März
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Mit dem Finale in Berlin ist die Fußball-Europameisterschaft am Sonntag zu Ende gegangen. Mit der EM endet für die Polizei Dortmund auch ein riesiger Einsatz, zu dem sie in einer Pressemitteilung am Dienstag (16.7.) ein Fazit zieht. Demnach registrierte die Polizei während des Turnierzeitraums vom 14. Juni bis 14. Juli auch mehrere Straftaten.

Aus Sicht der Dortmunder Polizei sei die EM bei mehr als 700.000 Besucherinnen und Besuchern aber „nahezu störungsfrei“ verlaufen, teilt die Behörde mit und verweist auf ihre Statistik.

Bei insgesamt 36 Public-Viewing-Veranstaltungen, sechs Spieltagen, drei Autokorsos und einer Vielzahl von Fan-Walks sei es zu insgesamt 255 Straftaten gekommen. Das Abbrennen von Pyrotechnik machte dabei den Großteil aus. 116 Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz seien in dem Bereich zu verzeichnen gewesen. Hinzu kämen noch 46 Körperverletzungsdelikte und 29 Hausfriedensbrüche als „nennenswerte Taten“.

Die Polizei Dortmund habe während der gesamten Zeit 996 polizeiliche Maßnahmen nach dem Polizeigesetz und der Strafprozessordnung, mit einem Bezug zur Europameisterschaft getroffen. Es sei zu insgesamt 95 Ingewahrsamnahmen gekommen.

Unter anderem im Rahmen des Spiels Niederlande gegen England kam es durch Festnahmen durch die Polizei in Dortmund.
Unter anderem im Rahmen des Spiels Niederlande gegen England kam es durch Festnahmen durch die Polizei in Dortmund.© Lukas Wittland

59 Beamte aus anderen Ländern

Laut Polizei habe man sich jahrelang auf das Ereignis vorbereitet. Das Ziel sei laut Dortmunds Polizeipräsidenten Gregor Lange gewesen: „Die vielen hunderttausend Besucherinnen und Besucher sollten sich – trotz angespannter, weltweiter Sicherheitslage – in Dortmund sicher fühlen.“ Gerade mit dem Blick auf den Krieg in der Ukraine und die kriegerischen Handlungen im Gaza-Streifen sei man bei der Polizei auf viele Szenarien und auch eine hohe abstrakte Terrorgefahr eingestellt und vorbereitet gewesen

Das Einsatzkonzept, bei dem viele Abteilungen zusammengearbeitet haben, unter anderem auch insgesamt 59 Polizistinnen und Polizisten aus Albanien, Frankreich, Georgien, Italien, Polen und der Türkei, sei aufgegangen, sagt Lange. Aber es sei auch ein Kraftakt gewesen. Der Polizeipräsident richtet sich deshalb auch an die Polizeibeamten: „Mein Dank geht vor allem an alle eingesetzten Kräfte, die nicht erst seit dem 14. Juni quasi tagtäglich im Einsatz waren und den Dienst über das eigene Privatleben gestellt haben.“

Vier Vorfälle ragen aus Sicht der Polizei heraus

In ihrem Fazit hebt die Polizei vier Sachverhalte hervor, die auch in der Öffentlichkeit besonders thematisiert worden seien:

Der Außenbereich des Sausalitos wurde komplett verwüstet.
Der Außenbereich des Sausalitos wurde komplett verwüstet.© Fernandez/news4-Videoline

EM-Halbfinale bleibt auch Polizei in Erinnerung

Vor allem aber der letzte Spieltag in Dortmund werde den Einsatzkräften der Polizei aber aus anderen Gründen in besonderer Erinnerung bleiben, schreibt die Behörde und meint damit 160.000 Fans in der Stadt und den riesigen Fanmarsch der niederländischen Anhänger mit rund 100.000 Menschen.

„Diese Momente zeigen, dass die große Mehrheit der Besucherinnen und Besucher nach Dortmund gekommen ist, um friedlich ihre Mannschaften zu unterstützen und ein buntes und stimmungsvolles Fußballfest zu feiern“, sagt Polizeipräsident Gregor Lange. „Dem kleinen Anteil, der nach Dortmund gefahren ist, um Straftaten zu begehen, haben wir gezeigt, dass wir so etwas hier nicht dulden.“

Die Polizei Dortmund bedankt sich in ihrer Mittelung bei den vielen hunderttausend Menschen, die nach Dortmund gekommen sind und zieht für sich das Fazit: „Die überwiegende Mehrheit der Besucherinnen und Besucher, die nach Dortmund gekommen sind, waren ein Teil einer weltoffenen, fröhlichen und friedlichen Veranstaltung.“

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