Amateurfußballer Marvin Koschinski (29) aus Dortmund verstorben „Ich beneide Menschen wie ihn“

Ein schwarzweißes Portrait von Marvin Koschinski
Der Dortmunder Amateurfußballer Marvin Koschinski ist verstorben. © Montage: Wehrland
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Der Dortmunder Amateurfußball trauert um Marvin Koschinski. Der langjährige Spieler und Trainer des VfR Sölde verstarb am 6. Juni, gut einen Monat vor seinem 30. Geburtstag.

Koschinski zählte zu den bekannten Gesichtern des VfR. Er stieg als Spieler mit der ersten Mannschaft 2017 in die Bezirksliga auf, lief auch im überkreislichen Fußball für Sölde auf.

Marvin Koschinski vom VfR Sölde verstorben

Anfang 2022 wechselte Marvin Koschinski nach 18 Jahren beim VfR zum Lokalrivalen Sportfreunde Sölderholz. „Mein Bruder und ich sind 200 Meter vom Sportplatz entfernt aufgewachsen. Wir haben unser ganzes Leben da verbracht“, erzählte Koschinski unserer Redaktion vor seinem ersten Spiel gegen den VfR Sölde im September 2022.

Gemeinsam mit seinem jüngeren Brüder Maurice kehrte Marvin Koschinski im Sommer 2024 zu seinem Heimatverein zurück. Inzwischen hatte er seine Laufbahn aufgrund von Verletzungsproblemen beenden müssen.

Marvin Koschinski „konnte man nicht aus der Ruhe bringen“

Deshalb rückte er nun ins Trainerteam der zweiten Mannschaft von Marcel Möller. „Es war immer eine schöne Zeit mit ihm. Er war immer ein in sich ruhender Mensch. Ihn konnte man nicht aus der Ruhe bringen. Trotzdem war er lebensfroh. Du konntest mit ihm gar nicht groß aneinandergeraten“, sagt Möller.

Auch die Zusammenarbeit innerhalb des Trainerteams sei mit Marvin Koschinski stets wertvoll und bereichernd gewesen. „Ich brause selbst gerne mal hoch und beneide Menschen wie ihn, die man nicht aus der Ruhe bringen kann“, sagt Möller.

Häufige Reisen nach Mallorca und mit dem BVB

Als „loyal, hilfsbereit, großzügig, zielstrebig und ehrgeizig“ beschreibt Ilias Bouroum Marvin Koschinski. Bouroum und „Koko“ waren gute Freunde, sie lernten sich vor vielen Jahren beim VfR Sölde kennen.

Die beiden verbrachten viel Zeit miteinander, fuhren gemeinsam in den Urlaub. „Häufig mit dem Reiseziel Mallorca“, sagt Bouroum augenzwinkernd. Aber auch zu Auswärtsspielen des BVB verschlug es die Freunde regelmäßig. „Der Fußball hat uns sehr verbunden“, so Bouroum.

„Kabinenmensch“ Marvin Koschinski

Er beschreibt Marvin Koschinski als „Kabinenmensch“. „Du konntest mit ihm lachen, du konntest mit ihm weinen“, sagt Bouroum. Seine Loyalität gegenüber Verein und Mannschaft auch in schwierigeren Zeiten hebt Marcel Möller ebenso hervor: „An ihn konnte man sich immer wenden, damit er noch ein Trikot überzieht.“

Auf dem Platz war Koschinski Stürmer. „Auch dort immer zielstrebig, ohne egoistisch zu sein“, betont sein langjähriger Freund Bouroum.

Beisetzung am 24. Juni

Koschinski habe immer ausgezeichnet, dass er in vielen Freundeskreisen gleichermaßen beliebt war. „Es ist immer besser gewesen, ihn dabei zu haben, statt ihn nicht dabei zu haben“, sagt Ilias Bouroum.

Auch im familiärem Dachdeckerei-Betrieb in Holzwickede ist Marvin Koschinski tief verwurzelt gewesen. Bei seinen Mitarbeitern habe Koschinski stets einen guten Ruf gehabt, weiß Bouroum von diesen zu berichten: „Er war einer von denen, der selbst immer anpackt.“

Marvin Koschinski ist an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung verstorben. Die Urnenbeisetzung findet am 24. Juni um 11 Uhr auf dem Friedhof in Sölde statt. Die Familie Koschinski würde sich statt Blumenspenden über eine Spende an die Blutkrebsforschung freuen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 17. Juni 2025.

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