
Früher war alles einfacher. Meinen viele Menschen. Alles war überschaubarer, ruhiger, langsamer. Speziell in der Zeit vor dem Internet. Damals, in den vermeintlich guten alten Zeiten, gab es Ladenöffnungszeiten bis 18.30 Uhr, es gab freie Termine in Arztpraxen und am Samstag guckte man in die Tageszeitung, wenn man ein gebrauchtes Auto kaufen oder eine Wohnung mieten wollte.
Gewiefte Wohnungssuchende standen allerdings schon am Freitagabend vor den Verlagshäusern parat, um hier die sogenannte Postausgabe zu kaufen. Die wurde früh gedruckt, um sie per Post an weit entfernte Leser zu verschicken oder zu Händlern in Feriengebieten etwa. Die Nachrichten wurden von den Redaktionen nach der Postausgabe zwar noch weiter aktualisiert, die Wohnungsanzeigen aber waren schon dieselben wie in den Ausgaben, die die Zusteller am frühen Morgen in die Briefkästen der Abonnenten steckten (und immer noch stecken).
Wer die Postausgabe hatte, hatte am Wohnungsmarkt einen Zeitvorsprung, konnte schon am Freitagabend den Vermieter anrufen. Diese Zeiten sind vorbei. Wohnungen werden heute in der Regel über das Internet angeboten. Da gibt es keine Druckzeiten, da gibt es keine Ladenschlusszeit.
Aber Arbeitsgewohnheiten und Geschäftszeiten prägen auch heute noch den Rhythmus des Wohnungsmarktes. Diese Erkenntnisse können Wohnungssuchenden in einem umkämpften Markt auch in der heutigen Internet-Zeit einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
„Erfolgreiche Wohnungssuche braucht sowohl eine gut vorbereitete Bewerbung als auch das richtige Timing“, erklärt dazu Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, einem der ganz großen Portale, wenn es um den Wohnungsmarkt geht. Und hat Interessantes über die Tage zu berichten, an denen man heutzutage einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Wohnungssuchenden haben kann.
„Am Montag und Freitagvormittag finden Suchende auf ImmoScout24 besonders viele neue Angebote. Wer dann die Suche aktualisiert und gut vorbereitet ist, kann die Chancen erhöhen, das neue Zuhause zu finden“, so Crockford.
Anders als früher muss man sich dabei offenbar gerade auf den Wochenbeginn konzentrieren, wenn man eine neue Bleibe finden will. Denn laut Analyse des Portals werden am Montag die meisten Wohnungen inseriert. 17 Prozent aller neuen Angebote würden an diesem Tag veröffentlicht. Auch Dienstag und Mittwoch bekämen Suchende viele neue Mietwohnungen zu sehen. Jeweils 16 Prozent der Angebote würden dann neu auf die Plattform kommen.
Die höchste Inserierungsdichte gebe es zwischen 9 und 13 Uhr, mit einer klaren Spitze um 9 Uhr, zeigt, dass die Veröffentlichung von Mietwohnungsangeboten primär während der Geschäftszeiten erfolgt. Am Samstag dagegen kommen heutzutage am wenigsten Neuangebote auf den Markt, gerade von gewerblichen Anbietern. Die guten alten Wochenend-Zeiten sind also passé. Wenn sie denn jemals gute alte Zeiten waren.
In den „Wohn(t)räumen“ befasst sich Thomas Schroeter regelmäßig auf sehr persönliche Art mit dem Wohnen. Da kann es um neue Trends gehen, um Wohnphilosophien, um Bauärger oder Küchendeko. Einfach um alles, was das Wohnen im Alltag ausmacht.