„Motor aus“ an Bergkamens Bahnübergängen Erst Schilderposse, jetzt korrekte Mahnung

Auf einem Straßenschild ist ein Auto zu mit einer Abgaswolke zu sehen. Die Wolke ist mit einem roten Kreuz durchgestrichen. Daneben steht geschrieben: Beim Halten – Motor abschalten.
Die neuen Schilder sind da. Mehr als eine freundliche Bitte sind sie aber nicht. Hier das Schild an der Rotherbachstraße. © Stefan Milk
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Anwohner vermissten am Bahnübergang Rotherbachstraße die „Motor aus“-Schilder, die aus unbekannten Gründen verschwunden waren. Später meldete sich der Designer Ralf E. Geling und beanstandete, dass die dort ursprünglich hängenden Schilder sein Urheberrecht verletzt hätten. Nun ist die Posse um die Bergkamener „Motor aus“-Tafeln endgültig beendet.

Die Stadt Bergkamen hat jetzt neue, urheberrechtskonforme Schilder aufgestellt. Damit werden Auto- und motorisierte Zweiradfahrer an den beschrankten Bahnübergängen an der Rotherbachstraße und der Lünener Straße um Rücksicht gebeten. Zuvor war nur bekannt gewesen, dass die Stadt Bergkamen eine Schilderbestellung aufgegeben hatte.

Mehr als eine Bitte ist ein solches Schild nicht, bestätigt die Stadt Bergkamen. Konsequenzen bei Nichtbefolgen gebe es keine. „Das ist Bürgerfreundlichkeit“, heißt es von der zuständigen Behörde. Die ist in diesem Fall aber offensichtlich einseitig. Radfahrer, Fußgänger und Anwohner können nur hoffen, dass der Appell bei Auto- und Motorradfahrern auch ankommt.

Das aktuelle Schildermotiv geht auf ein Design von Ralf E. Geling zurück. Der Mann aus Neuss hatte das Design vor Jahrzehnten entwickelt. Neben Schildern nach seinem Motiv kamen bundesweit weitere Tafeln mit abgewandelten Motiven in den Umlauf, die Geling als Raubkopien juristisch verfolgen ließ.Etliche Städte mussten Schilder an Bahnübergängen entfernen. Die Maßnahme war die Folge der von Geling angeprangerten Urheberrechtsverletzung. Warum die Schilder in Bergkamen verschwanden, konnte letztlich nicht geklärt werden; es soll nicht wegen des Plagiatsfalls gewesen sein.

Jetzt werden motorisierte Verkehrsteilnehmer wieder daran erinnert, dass ein laufender Motor an der geschlossenen Schranke Menschen, Tiere und Umwelt völlig unnötig belastet. Anwohner hatten das Fehlen der Schilder bemängelt.

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