
Es war ein Imkerkollege, der Dennis Deutschmann am Dienstag darauf aufmerksam machte, dass an seinem Bienenstand am Regenrückhaltebecken an der Industriestraße etwas nichts stimmt. Da herrsche „eine ziemliche Unordnung“.
Sofort machte sich Deutschmann, der regelmäßig auf seinem Der-Selbermacher-Blog über sein Hobby berichtet, auf den Weg. In Erwartung, entweder einen Sturmschaden oder Vandalismus vorzufinden. Was er aber tatsächlich zu sehen bekam, verschlug ihm zunächst die Sprache.
Imker sucht Zeugen, um Diebe zu ermitteln
„Alle mein zehn Bienenvölker wurden gestohlen“, kann es Deutschmann auch am Tag danach noch nicht fassen. Er hat Anzeige bei der Polizei erstattet und über alle Kanäle in sozialen Medien von ihm selbst eine Zeugenaufruf gestartet. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, soll sich melden.

„Die Täter, es müssen mindestens zwei gewesen sein, waren gut vorbereitet“, sagt Deutschmann. Und sie kannten sich wohl gut mit Bienen aus. Lediglich ein wenig Material, das Deutschmann zuvor markiert hatte, ließen die Diebe zurück. „Sie haben zum Beispiel spezielles Verpackungsmaterial mitgebracht. Zudem müssen Sie auch Werkzeug mitgebracht haben, denn mein Bienenvolk im Stroh- und Lehmkorb war angeschraubt.“

Im „Sunhive“ steckte viel Herzblut und Arbeit
Um genau diesen Sunhive genannten Korb und das darin angesiedelte Bienenvolk tut es Dennis Deutschmann besonders leid. „Fassungslos trifft es am besten“, beschreibt Dennis Deutschmann, wie er sich gerade fühlt. „Besonders enttäuscht bin ich, weil sie den Sunhive mitgenommen haben. Da steckt halt besonders viel Herzblut, Arbeit und Mühe drin.“
Erst im vergangenen Jahr hatten Dennis Deutschmann und ein Imkerkollege diesen Korb gebaut und installiert. Sie hatten ihn Stück für Stück und Schicht um Schicht aus Stroh und Dung angefertigt. Es ist die natürlichste Form, Bienen zu halten und war früher Gang und Gäbe. Im Zuge eines Experiments wollte Deutschmann herausfinden, ob diese Haltungsform in der heutigen Zeit noch eine echte Alternative zu Holzboxen ist. Unsere Redaktion war im vergangenen Jahr mit der Video-Kamera dabei, als das Bienenvolk in den neuen Stock einzog.
Doch jetzt ist davon nichts mehr zu sehen. Der Unterstand, in dem das Volk lebte, ist ebenso leer wie die auf dem Gelände verteilten Kisten. Wann die Diebe genau zuschlugen, ist nicht ganz klar. Irgendwann zwischen dem Wochenende und Dienstag. Deutschmann hofft, dass sie gefasst werden – oder er wie ein Imkerkollege einfach Glück hat und seine Bienen in einem Online-Portal wiederfindet.