
Eigentlich sollte das Bauvorhaben an der ehemaligen Aliso-Grundschule im Westen von Bergkamen schon längst fertig sein. Altan Sancar, auch Inhaber eines Bergkamener Pflegedienstes, plant in dem vorderen denkmalgeschützten Bereich eine Beatmungs-WG. Denn die würden stark gesucht werden.
Der Pflegedienst-Betreiber hat das Gebäude vor etwa fünf Jahren von der Stadt Bergkamen gekauft. Die Pläne für den Umbau gibt es längst und der Architekt hatte schon seine Arbeit aufgenommen.
Dann kam die Nachricht des Bauamts: Es wurden nicht alle Anforderungen erfüllt. „Es hat neun Monate gedauert, bis ich das Feedback bekommen habe“, so Sancar. „Da verliert man fast die Lust, weiterzumachen.“ Weil die Beatmungs-WG ein Sonderbau ist, gibt es spezielle Vorschriften, zum Beispiel beim Brandschutzkonzept.
Das nächste Problem trat auf: Mit den neuen Anforderungen sah sich der Architekt nicht in der Lage, weiterzumachen. „Das war im September letzten Jahres“, so Sancar. Schnell musste also ein neuer gefunden werden. Mittlerweile ist ein Architekt aus Herne an dem Bau dran.
Im Moment gibt es vom Bauamt eine Frist bis Februar. Wenn dann alle Vorgaben erfüllt sind, könne er in drei bis vier Monaten eröffnen, schätzt Sancar. „Ich hoffe, dass das klappt“, gibt er sich zuversichtlich.
Innen sei so gut wie alles fertig. Nur der Feinschliff fehlt noch. Die Elektrik ist verlegt, die Wände verputzt und die Toiletten-Anlage aufgebaut. Es fehlt zum Beispiel noch die Fußbodenheizung. „Es gibt große Hürden und viel Bürokratie“, macht Sancar aber deutlich.
Die ehemaligen Klassenzimmer hat er geteilt. Daraus sind acht Zimmer von jeweils 20 Quadratmetern entstanden. Für das Mobiliar werden die Bewohner selbst sorgen, Sancar vermietet dort nur die Zimmer. Außerdem soll es eine Gemeinschaftsküche geben.

Betreutes Wohnen im hinteren Bereich
Für den hinteren Bereich an der Schule plant Sancar eine Einrichtung für betreutes Wohnen mit einer Wohnfläche von etwa 2500 Quadratmetern. Im Moment sieht man noch nicht viel. Der Pflegedienst-Inhaber hat das Gebäude komplett abreißen lassen. Die Steine liegen noch dort, denn die könne er wohl noch für den weiteren Bau gebrauchen.
Ein Antrag ist auch an das Bauamt gestellt und der Architekt ist an den Plänen zum Neubau dran. Eigentlich wollte sich Sancar dort viel Zeit lassen und erst den vorderen Bereich fertigstellen. „Aber alles ist teurer geworden und es wird auch nicht billiger“, erklärt er. Deshalb kümmert er sich parallel auch um den hinteren Bereich.