Bergkamener Firma insolvent Keine Schwertransporte mehr aus Rünthe

Firmengelände der insolventen Firma Müller und Stock an der Industriestraße in Rünthe.
Auf dem Gelände an der Industriestraße tut sich augenscheinlich nichts mehr. © Stefan Milk
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Die Zeiten, in denen spektakuläre Schwertransporte über die Industriestraße in Rünthe rollten, sind vorbei. Auf einem Gelände hinter dem Gebäudekomplex des Poco-Einrichtungmarktes baute die Firma Müller & Stock Tanks und andere Kunststoffbehälter. Doch inzwischen existiert sie nicht mehr.

Anfang des Jahres hat die Müller & Stock Kunststofftechnik GmbH Insolvenz angemeldet. Bereits als die Dortmunder Rechtsanwältin Dorothee Madsen ihre Aufgabe als vorläufige Insolvenzverwalterin antrat, war der Geschäftsbetrieb eingestellt. Das berichtet auf Nachfrage Daniel Gläser von der BRL Insolvenz GbR, für die Madsen arbeitet. Eine Chance, das Unternehmen zu retten, sah die Insolvenzverwalterin nicht: „Mangels erforderlicher Ressourcen war eine Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes nicht möglich“, teilt Gläser mit.

Betriebsbedingte Kündigungen

Im Zuge des Insolvenzverfahrens sei den „verbliebenen sechs Mitarbeitern“ die betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen worden. Zu den Ursachen der Zahlungsunfähigkeit will sich die Insolvenzverwalterin nicht äußern. „Diese Informationen stehen nur den Verfahrensbeteiligten zur Verfügung“, heißt es in der Mail des BRL-Mitarbeiters. Da am Ende nur noch sechs Beschäftigte übrig waren, liegt die Vermutung nahe, dass der wirtschaftliche Niedergang von Müller & Stock schon etwas länger andauerte.

Im Sommer 2020 arbeiteten dort noch 22 Menschen. Zumindest gab das der damalige Geschäftsführer bei der Vorbereitung eines Schwertransportes an. Er war laut eigenen Angaben 2013 zu dem 1986 gegründeten Unternehmen gekommen und übernahm es ein Jahr später als geschäftsführender Gesellschafter. Demnach stellte Müller & Stock nicht nur Tanks her, sondern auch Rohrleitungsanlagen, Absaug- und Abluftreinigungsanlagen sowie Pumpen und Filter.

Mietvertrag gekündigt

Auf dem Gelände sind offenbar noch andere Gesellschaften angesiedelt, bei denen der selbe Mann als Geschäftsführer firmiert. Über mindestens eine von ihnen ist im vergangenen Jahr ebenfalls ein Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Was nun aus der Immobilie wird, die ganz am Ende eines Seitenarmes der Industriestraße liegt, ist unklar: „Das Mietverhältnis über die Geschäftsräume wurde unmittelbar nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens gekündigt“, schreibt der BRL-Mitarbeiter. „Die Pläne des Eigentümers mit der freigewordenen Fläche sind mir nicht bekannt.“

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. April 2024.

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