
Der Kreis Unna prüft zurzeit, ob der Umzug der Friedrich-von-Bodelschwingh- Schule in Heil auf den Fakt Campus sinnvoll ist. Eindeutig will sich Ursula Landskron, die Leiterin der Förderschule geistige Entwicklung, in dieser Frage nicht unbedingt festlegen. Für sie steht aber fest: Der momentane Zustand der Schule ist nicht mehr lange haltbar. Es muss relativ schnell etwas geschehen.
Die beiden Hauptprobleme der Schule sind nach Ansicht der Schulleiterin: Die Gebäude bieten mittlerweile viel zu wenig Platz für die Schüler, Lehrer und Betreuer. Außerdem ist ein Teil der Schule so stark in die Jahre gekommen, dass er dringend sanierungsbedürftig ist.

Das deutlichste Indiz, dass die Schule für ihre zurzeit 328 Schüler nicht mehr ausreichend Platz bietet: Der Kreis Unna als Schulträger will noch in diesem Jahr zwei Container aufstellen lassen, damit alle Schüler Platz finden. Zwei weitere sind in absehbarer Zeit erforderlich. Eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht. „Die Zahl der Schüler nimmt immer weiter zu. Zu diesem Schuljahr mussten wir schon eine zusätzliche Klasse einrichten“, sagt Landskorn.
Der Platzmangel betrifft nicht nur die Schüler und den Unterricht. Auch das Lehrerkollegium leidet unter dem Platzmangel. Ins Lehrerzimmer passen nach Einschätzung der Schulleiterin etwa 30 Personen. „Aber nur wenn alle Schulter an Schulter sitzen“, sagt sie. Wenn das gesamte Kollegium mit 75 Personen komplett tagt, muss es schon seit Jahren in die Turnhalle. Die wiederum ist für den Sportunterricht zu klein.

Der Platzmangel ist nicht das einzige Problem: Ein Teil der Schule ist nach Ansicht ihrer Leiterin dringend sanierungsbedürftig. Die Verwaltung, aber auch die Textil- und Werkräume stammten aus den 50er Jahren. „Sie sind energetisch nicht mehr zeitgemäß und auch zu klein“, sagt Landskron.
Sie kann nicht beurteilen, ob die Probleme mit einem Umzug auf den Fakt Campus behoben wären. Dazu kenne sie die Gebäude in Weddinghofen zu wenig. Sie müssten aber mindestens barrierefrei umgebaut werden – und es müsste eine Lösung für das dort fehlende Schwimmbad geben.

Landskron sieht an beiden Standorten Vor- und Nachteile. Die Schule in Heil sei „wunderbar in die Natur eingebunden“. Der Nachteil: Es gibt kein Geschäft, das sich zu Fuß erreichen lässt und nur eine unzureichende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die fehlende Busanbindung sieht die Schulleiterin als echten Standortnachteil. Auch die Förderschule leide unter Lehrermangel, sagt sie. „Nicht alle Lehrer wollen mit dem Auto zur Arbeit kommen.“