
Seit Längerem steht fest, dass der „Piepenbach“ im Stadtwald Werne renaturiert werden soll. Damit soll der Hochwasserschutz verbessert werden, denn durch eine Renaturierung bekommt das Wasser mehr Platz. Zudem ist diese Maßnahme auch eine Vorbereitung für weitere Schritte zur Optimierung der Entwässerungssituation im Bereich Varnhöveler Straße, Landwehrstraße und Selmer Landstraße. Der Natur und den Tieren würde die Umgestaltung ebenfalls guttun, hatte Christian Neugebauer aus der Abteilung Straßen und Verkehr bereits im November 2024 gesagt.
Aus einer aktuellen Pressemitteilung der Verwaltung geht hervor, dass die Mitglieder des Betriebsausschusses des Kommunalbetriebs Werne (KBW) in einer nicht-öffentlichen Sondersitzung am 18. Juni (Mittwoch) einstimmig die kurzfristige Beauftragung und Durchführung der Maßnahme beschlossen haben. Die wird allerdings teurer.
150.000 Euro Mehrkosten
Ursprünglich sollten für den zweiten Bauabschnitt des Projektes „Piepenbach“ rund 725.000 Euro veranschlagt werden. Doch nun sind die Kosten auf 895.000 Euro gestiegen, was eine Überschreitung des Budgets um 170.000 Euro bedeutet. Diese Kostensteigerung ist auf unerwartet hohe Ausgaben für Ufersicherungen und Betonfertigteile zurückzuführen, denn die Preise sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Für das laufende Jahr stehen im Haushalt noch rund 750.000 Euro zur Verfügung, was zu einem zusätzlichen Finanzbedarf von etwa 150.000 Euro führt.
Entsprechend der Betriebssatzung des KBW müssen Mehraufwendungen, die 30.000 Euro über dem geplanten Budget liegen, vom Betriebsausschuss genehmigt werden. Ein politischer Beschluss ist daher unumgänglich. Trotz der Kostensteigerungen will die Stadt die Maßnahme nicht ins kommende Jahr verschieben. Der Planfeststellungsbeschluss endet Ende 2025, und eine Verlängerung durch die zuständige Wasserbehörde des Kreises Unna gilt als unwahrscheinlich.

Weniger Verkehr in den Ferien
Die Sondersitzung sei unter anderem auch notwendig geworden, um in den Sommerferien (Beginn am Montag, 14. Juli) starten zu können. Im ersten Abschnitt im Bereich des Goethewegs – zwischen Münsterfort und dem Parkplatz der Minigolfanlage – müsse ein neuer Durchlass hergestellt werden, was eine Vollsperrung der Straße nach sich ziehe. Erfahrungsgemäß werde die Straße in den Ferien weniger stark befahren, so reduziert sich eine Verkehrsbeeinträchtigung.
„Im weiteren Verlauf der Maßnahme, wird es zu Sperrungen auf dem Hauptweg im Stadtwald und der Straße ‚Am Stadtwald kommen‘, wodurch es vor allem für Laufsportler und Spaziergänger zu Einschränkungen kommen wird. Über den genauen Zeitplan für die entsprechenden Sperrungen und Umleitungen wird der KBW rechtzeitig informieren“, heißt in der Pressemitteilung weiter. Damit die Renaturierung des Piepenbach durchgeführt werden kann, waren in der Vergangenheit bereits Baumfällungen vonnöten. „Da, wo es möglich ist, wollen wir natürlich Bäume nachpflanzen, ganz klar“, hatte Christian Neugebauer im Winter vergangenen Jahres versprochen.