Verdi-Warnstreik bei Amazon Werne Kommen die Lieferungen verspätet oder gar nicht?

Erneut hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik bei Amazon Werne (hier ein Archivfoto aus 2022 anlässlich des Sonderverkaufstages Black Friday) aufgerufen.
Erneut hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik bei Amazon Werne (hier ein Archivfoto aus 2022 anlässlich des Sonderverkaufstages Black Friday) aufgerufen. © Jörg Heckenkamp (A)
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Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt mit dem Onlinehändler Amazon Beschäftigte für Dienstag, 11. Juli 2023, bis Donnerstag, 13. Juli, zu Warnstreiks an mehreren Standorten in Nordrhein-Westfalen aufgerufen. Betroffen seien die Verteilerzentren in Dortmund, Werne und Rheinberg, teilte die Gewerkschaft mit. Anlass für den Warnstreik ist der von Amazon am Dienstag gestartete Schnäppchentag „Prime Day“.

Der Primeday ein eine weltweite Einkaufs-Aktion von Amazon, bei der die Prime-Mitglieder besondere oder exklusive Angebote bestellen können. Ähnlich wie beim Black-Friday-Verkauf gruppiert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ihre Warnstreik gerade rund um diese verkaufsträchtigen Aktionen.

Amazon sieht den Streik gelassen und erwartet keine Lieferverzögerungen.
Amazon sieht den Streik gelassen und erwartet keine Lieferverzögerungen.© Jörg Heckenkamp

Amazon sieht Streik gelassen

Amazon selbst sieht den erneuten Ausstand gelassen. Auf die Frage, ob mit Lieferverzögerungen oder Ausfällen zu rechnen ist, heißt es, „dass wir keine Einschränkungen durch die Aktion“ erwarten. Amazon-Sprecher Thorsten Schwindhammer reagiert auf den aktuellen Warnstreik mit folgendem Hinweis: „Unsere Teams an den Logistik-Standorten haben sich gewissenhaft auf die Prime-Day-Aktionstage vorbereitet und sind bereit, die Kundenbestellungen zu bearbeiten.“

Der umgerechnete Einstiegslohn für Logistikmitarbeitende bei Amazon in Deutschland werde ab September bei 14 Euro brutto pro Stunde aufwärts liegen, inklusive Bonuszahlungen, sagt der Sprecher und fährt fort: „Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt dann bei 37.000 Euro brutto pro Jahr. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kommen noch hinzu, wie die Übernahme der Kosten für das neue 49-Euro Ticket (Deutschlandticket) für alle direkten Amazon Mitarbeitenden an allen Amazon Standorten.“

Streik in neun Amazon-Zentren

Laut Verdi wird deutschlandweit in neun Verteilerzentren gestreikt. In Nordrhein-Westfalen seien die Verteilerzentren in Dortmund, Werne und Rheinberg betroffen. An einigen Standorten war die Arbeit bereits am Sonntag niedergelegt worden. Verdi fordert für die Beschäftigten seit Jahren unter anderem die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels und den Abschluss eines Tarifvertrages.

„Es geht um Würde und Respekt“, argumentierte die Gewerkschaft. „Nur Tarifverträge schützen Beschäftigte verbindlich vor Unternehmenswillkür, und sie sind ein Zeichen von Anerkennung der harten Arbeit, die Beschäftigte täglich leisten.“

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