
Zugegeben, die Frage, wer Sonntag überhaupt noch wählen geht, ist arg zugespitzt. Aber sie folgt einem Trend, der schon seit vielen Jahren zu beobachten ist. Und der durch die Corona-Pandemie zusätzlichen Auftrieb bekommen hat: der Trend zur Briefwahl.
„Stand Donnerstagnachmittag haben wir 6858 Briefwahl-Anträge zu verzeichnen“, sagt Wernes Wahlorganisator Sven Henning auf Anfrage der Redaktion. Bei gut 25.000 Werner Wählern wäre das mehr als ein Viertel, das bereits seine Stimme vergeben hat. Sven Henning: „Bis Sonntag dürften wir eine Zahl von rund 7100 Briefwählern erreichen.“
Wahlamt Werne hat für dringende Fälle auch Samstag geöffnet
Die Stadt will alles dafür tun, dass möglichst viele Wähler ihre Stimme abgeben können. Zwar endet am Freitag, 11. September um 18 Uhr die Antragsfrist für die Briefwahl. Aber für Fälle von plötzlicher Erkrankung hat das Wahlamt am Samstag, 12. September, von 8 bis 13 Uhr im Stadthaus, Konrad-Adenauer-Straße 1, geöffnet.
Erkrankte können etwa Verwandte per Vollmacht beauftragen, sagt Sven Henning: „Oder uns unter Tel. (02389) 71-888 anrufen, wir finden dann bestimmt eine Lösung.“ Noch bis Sonntag um 16 Uhr können die ausgefüllten Stimmzettel im Wahlamt abgegeben werden.
Schon jetzt unglaublicher Briefwahl-Rekord in Ascheberg
Auch die Gemeinde Ascheberg steuert auf einen einsamen Briefwahl-Rekord zu. „Stand Donnerstagmorgen hatten wir bereits 4120 Briefwahl-Unterlagen herausgegeben“, sagt Wahlorganisator und Fachbereitsleiter Helmut Sunderhaus von der Gemeinde. Bei einer Gesamtzahl von rund 12.600 Wahlberechtigten macht das drei Tage vor dem Urnengang schon rund ein Drittel Briefwähler aus. Bei der vergangenen Kommunalwahl 2014 hatte es insgesamt 2328 Briefwähler gegeben.
Das Online-Briefwahl-Verfahren schließt die Gemeinde am Donnerstagmittag, 10. September, sagt der Wahlorganisator, da sonst die Postwege zu lange dauern würden. Briefwahlunterlagen könnte aber noch bis Freitagabend um 18 Uhr abgeholt und bis Sonntag um 16 Uhr beim Wahlamt abgegeben werden.
Schulungen gelaufen, Vorbereitung der Wahllokale
Die Vorbereitungen auf die Abstimmung am Sonntag von 8 bis 18 Uhr liefen gut. „Wahlvorstände, Schriftführer, etc. sind geschult. Am Donnerstag starten wir mit der Auslieferung der Utensilien an die Wahllokale“, sagt Sunderhaus auf Anfrage der Redaktion.