Neubau Wiehagen-Turnhalle „Alle Kraft einsetzen, die Bäume zu erhalten“

Ohlrich
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Ich danke Herrn Hölscher für sein vom Mehrheitsvotum abweichendes Abstimmungsverhalten im jüngsten „Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung“ und auch für den darauf bezogenen Kommentar von Herrn Heckenkamp. Sie weisen zu Recht darauf hin, dass ein Abweichler oft keinen leichten Stand in seiner Fraktion hat und stellen richtig fest, dass es einen Fraktionszwang, dem ein Ausschussmitglied sich nach landläufiger Ansicht eigentlich unterwerfen müsste, rechtlich gar nicht gibt. Danke dafür. Es muss immer mal wieder gesagt werden: Die andere Meinung ist in der Demokratie erwünscht.

Hölscher hat sachlich begründet

Nun zum Gehalt seiner Einwendungen. Herr Hölscher hat offenbar Bedenken gegen den Standort der geplanten Turnhalle. Sein vom Mehrheitsvotum der anderen Ausschussmitglieder abweichendes Votum hat er sachlich begründet. Das hat auch die Verwaltung ausführlich getan und die anderen Ausschussmitglieder davon überzeugt, dass im Winkel von Klöcknerstraße und Stollenweg der für das Vorhaben einzig richtige Standort gefunden worden ist.

Unter den vielen Gesichtspunkten, die für die Eignung sprechen, stößt mir aber auf, dass – mal wieder – viele stattliche Bäume, die das Gelände umstehen, gefällt werden sollen. Da spricht man auch gern schon mal kühl von „müssen“! Ich meine aber, das „müssen“ sollte sich auf den Erhalt des Baumkranzes im größtmöglichem Umfang beziehen.

Dankenswerterweise wurden in der Stadt in der letzten Zeit viele junge Bäume gepflanzt. Wie viele mehr können hier aber leicht erhalten werden? Sie wachsen seit Jahrzehnten an diesem Standort, sind dort eingewurzelt und bedürfen keiner weiteren Pflege wie Neuanpflanzungen. Sie bieten Grün und Sichtschutz für die Anlieger. Man könnte vor Ort mal nachfragen, was sie den Menschen dort bedeuten.

Jedenfalls sollten der ganze Eifer und die Aufmerksamkeit aller Beteiligten darauf gerichtet sein, die Bäume nicht zu opfern, sondern im Verlauf der Baumaßnahme unbedingt zu schützen. Sollte eine Turnhalle nicht auf die Fläche eines ehemaligen Sport-/Bolzplatzes passen? Und die Parkplätze? Sie sind an beiden anliegenden Straßen reichlich vorhanden.

Übrigens hat Herr Hölscher mit der Zahl von 200 Bäumen keineswegs zu hoch gegriffen, es könnten auch – je nach Zählung 300 – sein, wenn sie nicht als Büsche, Stangen oder Heester definitorisch „runtergerechnet“ werden.

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