Kritik an Elterntaxi-Lösung für Schüler in Werne „Kein durchdachter Plan“

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Als Bewohner des Außenbezirks bin ich sicher, dass auch das Rathaus die ländliche Gegend zu schätzen weiß. Das ist vor allem der Fall, wenn man Reststoffdeponien (manche können sich daran erinnern) und den Ausbau von Gewerbegebieten planen möchte. Geht ja nicht anders, kann man ja schlecht in der Stadt machen. Auch beim Ausbau der Windenergie, ist man in Werne dankbar für die unendlichen Weiten der Stadtgrenzen.

Aber wenn der kirchliche Träger eines Kindergartens abspringt (wie vor einigen Jahren in Horst) oder wenn es um den Glasfaserausbau geht, dann ist Eigeninitiative gefragt. Nun ist Werne zum Sparen verdammt und so kommt wieder die Eigeninitiative ins Spiel – wie zuletzt vorgesehen bei der Beförderung der Grundschulkinder, die aktuell mangels Anbindung an den ÖPNV per Taxi zur Schule gebracht werden.

Der zukünftige „Plan“ für die Beförderung der Kinder aus den Außenbereichen zur Grundschule: Deutschlandticket und 13 Cent pro Kilometer für die Eltern. Klingt logisch, im Außenbezirk hat ja eh jeder ein Auto und für die sechsjährigen Kinder, die gerne auch mal am Nachmittag alleine mit dem nicht vorhandenen Bus in die Stadt fahren, ist die Lösung perfekt (Vorsicht Sarkasmus).

Ich glaube, im Außenbereich steht bei einigen Häusern ein Generationswechsel an und es wäre durchaus nachhaltig, diesen für junge Familien attraktiv zu gestalten. Nachhaltig ist der Vorschlag Deutschlandticket und 13 Cent pro Kilometer ja jetzt auch nicht gerade, denn es wird sicherlich zu mehr Einzelfahrten kommen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, bei der finanziellen Lage und einem jährlichen Defizit von über zwei Millionen Euro für den Betrieb des Solebades, sollte man auch bestehende Systeme durchleuchten und überdenken. Aber das doch bitte mit einem durchdachten und konkreten Plan und das ist aus meiner Sicht hier nicht der Fall.

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