
Rund um den Solebad-Parkplatz in Werne ist am Freitagmittag (27. November) viel los. Mehrere Autos stehen in Reihen hintereinander. Die Gewerkschaft Verdi hat die Amazon-Mitarbeiter zum Streik aufgerufen, um für den Tarifvertrag des Einzelhandels zu kämpfen. All das passiert corona-konform per Auto-Demonstration. Bereits um 13.30 Uhr haben sich etwa 100 Autos auf dem Solebad-Parkplatz eingefunden.
Eine knappe halbe Stunde später beginnt Verdi-Generalsekretär Karsten Rupprecht mit der Kundgebung. Etwa 180 Fahrzeuge haben sich insgesamt auf dem Parkplatz am Solebad eingefunden in einer Art Autokino. Etwa 270 Teilnehmer sind vor Ort. Auf dem Parkplatz sind viele Verdi-Helfer zu sehen, die Verpflegung und Wimpel für die Autos an die Teilnehmer reichen. Außerdem werden Masken ausgeteilt.

Nach einer halben Stunde ist die Kundgebung beendet: Es ging um den Kampf um einen eigenen Tarifvertrag und eine bessere und gerechte Bezahlung. Gegen 14.30 Uhr setzt sich die Demonstration per Autokorso in Bewegung. Die Polizei des Kreises Unna, die den Autokorso begleitet, hatte im Vorfeld deshalb vor Verkehrsbeeinträchtigungen gewarnt. Das gilt für die Bereichen Parkplatz Am Hagen, Kurt-Schumacher-Straße, Hansaring, Münsterstraße, Penningrode, Ovelgönne, Selmer Landstraße und Nordlippering (B54) Richtung Wahrbrink.

Der Autokorso soll gegen 15 Uhr am Amazon-Gelände im Wahrbrink enden.
Die Polizei begleitet den Autokorso sowie die Versammlung und warnt vor Verkehrsbehinderungen durch kurzfristige Sperrungen im besagten Zeitraum, teilt die Pressestelle am Freitag mit.

Seit Jahren schon versucht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, beim Online-Versandhändler Amazon ihre Forderungen durchzusetzen: etwa einen Tarifvertrag des Einzelhandels statt der Logistikbranche abzuschließen. Bisher bleibt Amazon aber hart, was die Gewerkschafts-Forderungen angeht. Also will Verdi am Freitag, 27. November, der Forderung mit einer Protest-Veranstaltung Nachdruck verleihen.

Im Vorfeld reagierte Amazon gelassen auf den Streik und betont, dass es zu keinen Lieferschwierigkeiten kommen würde, da sich nur ein geringer Teil der Belegschaft in Werne (rund 1900 feste plus Saisonkräfte) an dem Streik beteiligen würde.

