17-jähriger Unnaer beklagt Gefahrenstellen für Radfahrer auf Unnas Straßen
Gefährlicher Schulweg
Wenn Darvin Hahne morgens mit dem Fahrrad zur Schule fährt, fühlt er sich nicht sicher. Der Weg von seinem Wohnhaus am Hillering in Billmerich bis zum Ernst-Barlach-Gymnasium berge viele Gefahrenstellen.
Darvin Hahne fährt am liebsten mit dem Fahrrad zur Schule. Eigentlich. Denn sein Schulweg, der vom Wohnhaus am Hillering in Billmerich über die Hertingerstraße bis zum Ernst-Barlach-Gymnasium führt, birgt einige Gefahrenstellen, die es dem 17-Jährigen schwer machen, entspannt zur Schule zu radeln.
Und das geht schon direkt vor der Haustür an der viel befahrenen Landesstraße L678 los: Zwar sei an dem Stück zwischen Hillering bis Opherdicke Tempo 50 vorgesehen, aber daran halte sich kaum ein Autofahrer: „Das ist doch immer gleich: Wo 50 gilt, wird 70 gefahren“, sagt Rainer Hahne, besorgter Vater von Darvin. Im Zweifel lasse er seine beiden Söhne lieber von seiner Frau zur Schule bringen. Auch, wenn Darvin sich gerne an der frischen Luft bewege: „Ich fahre an sich lieber mit dem Rad, aber an manchen Stellen fühle ich mich einfach nicht sicher genug.“
Von Autos und Bussen geschnitten
Das ist etwa an der S-Kurve auf der Hertingerstraße, die an den Hillering anschließt, der Fall. Dort werde er besonders oft von vorbeifahrenden Autos und Bussen geschnitten. Außerdem sei das Stück unbeleuchtet, was viele Autofahrer dazu veranlasse, im Dunkeln das Fernlicht anzuschalten. „Das blendet total“, sagt Darvin.
Wenn der 17-Jährige dann auf das Stück der Hertinger Straße gelangt, das geradewegs in die Innenstadt führt, muss er noch die A44-Brücke überqueren. Auch dort gebe es Gefahrenstellen: „Die Brücke ist sehr schmal und bietet keine Möglichkeit zum Ausweichen“, sagt er. „Da habe schon manchmal Angst, dass ein Autofahrer mich übersehen könnte.“ Gerade, weil diese laut Hahne oft zu schnell führen und teilweise gewagte Überholmanöver starteten.

Wenn ein Auto auf der A44-Brücke an der Hertinger Straße zu nah an dem 17-Jährigen vorbeifährt, hat Darvin Hahne keine Ausweichmöglichkeit. © Marcel Drawe
Ein Grund, warum der Schüler in den Bornekamp abbiegt, sobald er kann: „Ab da fahre ich die Strecke gerne“, sagt er. Allerdings ist das nur das letzte Stück des Schulweges.
Schüler plädiert für Ring als Fahrradzone
Damit auch der Rest des Weges im Straßenverkehr sicherer wird, setzt sich Darvin, der bei der Grünen Jugend in Unna aktiv ist, für eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Innenstadt ein. Zuletzt plädierte er diesbezüglich etwa bei der Verkehrswende für Alternativen. Konkret wünscht er sich etwa, dass der Ring in Unna als Fahrradzone deklariert werde. „In andere Städten ist das schon gang und gäbe“ sagt er.
Denn wenn man das Radfahren in Unna attraktiver gestalte, profitierten alle davon: Stadt, Umwelt und Schüler wie Darvin – mit einem sichereren Schulweg.
Geboren 1992 mitten im Ruhrgebiet (Bottrop) und aufgewachsen am Rande des Münsterlandes (Dorsten), hat es sie zum Studieren nach Bielefeld verschlagen (die Stadt gibt es wirklich ;-)). Nach beruflichen Zwischenstationen in Braunschweig, Berlin und Aachen ist sie froh, wieder zurück im Pott zu sein und Geschichten für Unna zu schreiben. Wenn sie nicht journalistisch unterwegs ist, hört sie gerne Musik, wandert im Grünen oder faulenzt mit einem guten Buch im Café.
