Mit Video - Schüler nach Erdbeben in Sorge um Familien Unnaer Schule sammelt Spenden

Erdbeben in Syrien und der Türkei Werner-von-Siemens-Gesamtschule Spendenaktion
Eine kreative Spendenaktion für Erdbebenopfer: Schüler bemalen eine Wand in der Werner-von-Siemens-Gesamtschule. © Udo Hennes
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Kunstlehrerin Natalie Bruch von der Werner-von-Siemens-Gesamtschule erzählt, wie viele ihrer Schüler täglich mit der Angst leben müssen, dass ein Familienmitglied unter den Erdbebenopfern ist. „Man merkt ihnen im Unterricht an, dass sie traurig sind. Und wenn man fragt, voran das liegt, erzählen sie uns von ihren Sorgen“, erklärt sie weiter.

Auch in der Klasse der Schülersprecherin Regina Jakob (18) gibt es zwei Mitschüler, deren Angehörige in der Türkei vor Ort sind. Zwar seien diese selber nicht von dem Erdbeben betroffen, jedoch helfen sie in den betroffenen Regionen.

Die Schüler der Königsborner Schule wollen nun selber helfen, also überlegten sich Schüler und Lehrer eine eigene Spendenaktion – eine besonders kreative.

Schülervertretung initiiert Spendenprojekt

Schüler aus allen Stufen können eine Wand der Schule bunt bemalen. Dafür mussten die Schüler eine Geldspende mitbringen. „Den Betrag konnten sich die Schüler selber aussuchen“, so Natalie Bruch. Ihr ist es wichtig, dass alle Schüler die Möglichkeit haben, an der Spendenaktion teilzunehmen.

Ausgerüstet mit Schablonen und Farbe malen die Kinder Figuren an die Wand. Die benutzten Farben wurden nicht zufällig gewählt, sie spiegeln sich in mehreren schon bemalten Wänden der Schule wieder. Den ganzen Tag lang wechseln sich die verschieden Klassen von Stufe 5 bis 13 beim Bemalen ab.

Regina Jakob erzählt, wie es zu dieser Spendenaktion kam. „Am Morgen nach dem Erdbeben versammelten wir uns als SV und uns war war klar: Wir wollen helfen“, sagt die 18-Jährige. Daraufhin hatten sie sich mit den SV-Lehrern und dem Schulleiter Ludger Kloer ausgetauscht und sind gemeinsam auf die Idee gekommen, die Schulwände zu bemalen.

Erdbeben in Syrien und der Türkei Werner-von-Siemens-Gesamtschule Spendenaktion
Wer eine Wand bemalen wollte, musste etwas dafür spenden. © Udo Hennes

Engagement ist an der Schule kein Einzelfall

Auch schon während der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine gab es immer wieder ähnliche Aktionen an der Königsborner Gesamtschule. Bereits während Corona begannen die Schüler, verschiedene Wände in der Schule zu bemalen. Seit vergangenem Jahr wurden viele Schüler aus der Ukraine aufgenommen. „Das Kollegium ist immer sehr offen für neue Ideen“, sagt die Schülersprecherin.

Schulleiter Ludger Kloer sagt, er sei von dem großen Engagement der Schüler nicht überrascht. Vielmehr ist er immer wieder beeindruckt davon, wie viele Schüler bei solchen Aktionen mitmachen.

Die ganze Spendenaktion ist auch für die Schüler wichtig, weiß Natalie Bruch. Gegen ein Erdbeben selbst können sie wenig machen, sie können nur zuschauen. „Sie müssen mit der Trauer und Betroffenheit umgehen“, so Bruch.

Durch das Bemalen der Wände bleibt die Botschaft erhalten und die Schüler bekommen das Gefühl etwas getan zu haben. „Natürlich haben sie auch wirklich viel getan“, betont die Kunstlehrerin. Auch die Elternschaft unterstützte die Aktion mit viel Hingabe und zeigte vollstes Verständnis.

Erdbeben in Syrien und der Türkei Werner-von-Siemens-Gesamtschule Spendenaktion
Schulleiter Ludger Kloer, Schülersprecherin Regina Jakob und Kunstlehrerin Natalie Bruch sind beeindruckt von der Anteilnahme der Schüler. © Udo Hennes

Die Spendenaktion dauert noch an

Eine ganze Woche lang werden Wände bemalt und Spenden gesammelt. An welche Organisation das gesammelte Geld geht, ist noch offen. Für Regina Jakob ist es aber besonders wichtig, dass es in beide betroffenen Länder geht und vor allem dass es dort ankommt, wo es benötigt wird.