So plant Unnas größter Kirchenchor endlich wieder ein Konzert

Redakteur
Stimmungsvoll bei Kerzenschein: Die Philipp-Nicolai-Kantorei wird wieder ihr Weihnachtskonzert aufführen – wie in vergangenen Jahren, aber doch ganz anders.
Stimmungsvoll bei Kerzenschein: Die Philipp-Nicolai-Kantorei wird wieder ihr Weihnachtskonzert aufführen – wie in vergangenen Jahren, aber doch ganz anders. © Udo Hennes / Archiv
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In der Corona-Zeit war es auch in der Stadtkirche sehr ruhig geworden. Doch die Philipp-Nicolai-Kantorei ist noch da. „Wir waren nie weg“, sagt Leiterin Hannelore Höft. Die vergangenen Monate waren freilich eine Herausforderung. Umso größer ist nun die Vorfreude: Bald gibt es endlich wieder Musik.

Endlich wieder: Weihnachtskonzert bei Kerzenschein

Das bei vielen Unnaern seit Jahren beliebte Weihnachtskonzert bei Kerzenschein soll am 28. November die erste richtige Musikveranstaltung in der Stadtkirche seit gut einem Jahr werden. Die Vorbereitungen dafür: „ein Riesenaufwand“, sagt Kirchenmusikdirektorin Höft. Anfang dieses Jahres konnten zunächst Chorproben nur digital stattfinden. Über die Internetplattform Zoom übte Höft so gut es ging mit ihren Sängerinnen und Sängern. Einige Kantoristen schickten ihr Videos mit Stimmbildungsübungen, die Höft dann wiederum auswertete, um den Sängern Verbesserungsvorschläge zu machen. Manche übten auch mit praktischen Chor-Apps.

Digitale Proben hatten auch etwas Gutes

„Das ersetzt natürlich alles keine Live-Probe“, sagt die erfahrene Chorleiterin. Aber das Probengeschäft konnte trotz aller Corona-Einschränkungen weitergehen irgendwie. Etwas Positives hätten die Begleitumstände auch mit sich gebracht, so Höft, und sie meint noch nicht einmal nur den Einzug der Digitalisierung. „Ich habe es jetzt mit noch mündigeren Chorsängern zu tun.“ Beim Proben allein sei eben jeder auf sich gestellt, könne sich nicht wie vielleicht sonst auf seinen Nachbarn verlassen. Höft berichtet von einigen Rückmeldungen, wonach Kantoreimitglieder das Gefühl hätten, „an sich gewachsen“ zu sein.

Hannelore Höft freut sich wie ihre Sängerinnen und Sänger: Endlich wieder vor Publikum auftreten. © Archiv © Archiv

Seit diesem Sommer aber können die Chormitglieder wieder gemeinsam in ihrer Stadtkirche üben. Das erste Mal sei ein sehr emotionales Erlebnis gewesen, erinnert sich Höft. Nach wie vor aber gilt höchste Vorsicht. „Der Aerosol-Ausstoß ist beim Singen am höchsten. Das ist so“, erklärt Höft.

Sicheres Singen mit Abstand

Damit ausreichend Abstand eingehalten werden kann, sortiert die Chorleiterin ihre Sänger in drei Reihen im Halbrund des Chorraums. Ein wichtiger Teil der Vorbereitung ist wieder digital: Per „Doodle“ bekommt die Gruppe eine Abfrage. Wer sich zur Probe anmeldet, bekommt von Hannelore Höft einen Platz zugewiesen. Bei spontanen Zu- oder Absagen muss kurzfristig umgeräumt werden. „Es ist eine Bastelei.“

Info

Termin und Karten

  • Weihnachtskonzert bei Kerzenschein, Sonntag, 28. November, 17 Uhr und 20 Uhr, Evangelische Stadtkirche Unna
  • Kartenvorverkauf ab 1. November online unter www.pnk-unna.de oder im i-Punkt im ZIB. Keine Abendkasse.
  • Eintrittskarten kosten 12 oder 15 Euro, es gibt eine Ermäßigung für Schüler und Studierende sowie Menschen mit Behinderung.

Am Ende aber steht ein Ergebnis, von dem Höft überzeugt ist, dass es den Sängern und den Zuhörern Freude machen wird. „Wir wollen jetzt wieder für unser Publikum singen.“ Gänsehaut ist vorprogrammiert: In der Stadtkirche werden Kerzen brennen, wenn alte und beliebte Advents- und Weihnachtslieder erklingen: „Tochter Zion“, „Wir sagen euch an den lieben Advent“ oder „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ müssen und werden zum Programm gehören. Hannelore Höft kündigt aber auch ein paar modernere Stücke an, etwa „Christmas Lullaby“ von John Rutter.

Zwei Aufführungen am 28. November

Es werden außer dem Chor keine anderen Gruppen mitwirken, lediglich Guntram Höft als Rezitator. Die Besetzung ohne Instrumentalisten ist auch der Vorsicht geschuldet, ebenso wie die Aufteilung auf zwei Termine: Das Konzert kann einmal um 17 Uhr und einmal um 20 Uhr besucht werden. Jeweils weniger Besucher pro Termin sollen es erlauben, das insgesamt doch möglichst viele zuhören können. Die Besucher werden Nachweise vorzeigen müssen, dass sie die „3G-Regel“ einhalten, und durchgehend eine Maske tragen. So sollen sich alle möglichst sicher fühlen.