Unnaerin Monika Bell (71) stiftet 25.000 Euro „Das wäre im Sinne meines Mannes gewesen“

Monika Bell (l.) richtet einen Stiftungsfonds bei der Bürgerstiftung Unna ein. Klaus Moßmeier und Simone Melenk vom Stiftungsvorstand danken im Namen der Stiftung.
Monika Bell (l.) richtet einen Stiftungsfonds bei der Bürgerstiftung Unna ein. Klaus Moßmeier und Simone Melenk vom Stiftungsvorstand danken im Namen der Stiftung. © Bürgerstiftung Unna
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Wer reich ist, könnte viel geben. Doch es sind nicht nur Menschen aus wohlhabenden Verhältnissen, die Solidarität vorleben. Monika Bell geht mit gutem Beispiel voran. 25.000 Euro aus ihren Händen können jetzt viel bewegen.

Kind einer Bergmannsfamilie

Monika Bell stammt aus einer Bergmannsfamilie in Essen mit fünf Kindern am Tisch – keine reichen Leute also. Umso bewundernswerter ist nun Bells Schritt, 25.000 Euro für den guten Zweck abzugeben. Bei der Bürgerstiftung Unna legt sie den „Monika und Ekkehard Bell“-Stiftungsfonds an. „Finanziell geht es mir gut“, sagt die Unnaerin. Vor sieben Jahren verlor sie ihren geliebten Mann, als er den Kampf gegen den Krebs verlor. „Dass wir einen Teil unseres Geldes abgeben, das wäre auch im Sinne meines Mannes gewesen“, sagt Monika Bell heute.

Ekkehard Bell
Ekkehard Bell, verstorben 2016: Geld für wohltätige Zwecke abzugeben, wie seine Frau Monika es jetzt tut, das wäre in seinem Sinne gewesen.© Privat

Die Welt „ein bisschen besser“ machen

Sie und ihr Mann verbrachten in Dortmund, später dann in Unna-Königsborn ihre glücklichsten Jahre. Wer mehr hat, als der Mensch braucht, könne ruhig

etwas abgeben, findet die Hobby-Handwerkerin, die Jahrzehnte im Service eigenes Geld verdiente. Auf die Bürgerstiftung wurde sie aufmerksam, als das Paar an die Frankfurter Straße zog. „Eine tolle Sache“, findet Monika Bell, „weil hier etwas direkt und vor Ort gemacht wird.“ Wenn die Menschen ein bisschen mehr neben sich gucken und sich um andere kümmern würden, wäre die Welt ein bisschen besser, ist die 71-Jährige überzeugt.

Mit den Erlösen aus ihrem Stiftungsfonds möchte sie vor allem Projekte für Senioren und Kinder fördern und den beruflichen Weg von jungen Mädchen

und Frauen unterstützen. Denn eine Ausbildung und ein erlernter Beruf blieb ihr in den 1950er und 1960er-Jahren leider verwehrt, lautete doch vielfach die Devise: „Mädchen heiraten doch sowieso“. Am eigenen Leib habe Monika Bell später erfahren müssen, dass ihre Eltern mit dieser damals völlig üblichen Einstellung falsch lagen.

Fast 10 Millionen Euro Kapital

Der „Monika und Ekkehard Bell“-Stiftungsfonds ist der mittlerweile 36. Stiftungsfonds, der unter dem Dach der Bürgerstiftung Unna gemanagt wird. Das bedeutet: Das Kapital wird möglichst gewinnbringend angelegt. Die Erträge fließen in gemeinnützige Projekte vor allem in Unna.

200 engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Unnaer Unternehmen haben die Bürgerstiftung 2006 gegründet. Das Startkapital damals lag bei 200.000 Euro. Inzwischen gibt es 634 Stifter und Kapital in Höhe von rund 9,65 Millionen Euro.

Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite www.buergerstiftung-unna.de

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