Fast biografisch, in jedem Fall aber bewegend, manchmal sogar berührend und immer mit einem Bezug zu ihren persönlichen Erlebnissen sind die Lieder von „Mrs. Greenbird“. Am Dienstag war die zweiköpfige Folk Pop Band auf ihrer „Dark Waters“-Tournee im Kühlschiff der Lindenbrauerei zu sehen und das Publikum war begeistert.
Nicht das Gesicht das ihr erwartet
Ein bisschen Western, ein bisschen Märchenland, so präsentierte sich das verträumte Bühnenbild von „Mrs. Greenbird“ am Dienstagabend dem Publikum in der Lindenbrauerei. Dieses war zahlreich erschienen, aber zu Beginn erstaunt, als zunächst nur ein einzelner Musiker auf die Bühne kam und zur Gitarre griff. Er sei nicht das Gesicht, dass die Fans erwartet hätten, erklärte der Singer-Songwriter Renn Anderson.

Der U.S.-Amerikaner Renn Anderson begleitete Mrs. Greenbird auf der Tournee als „Vorband“. © Sebastian Pähler
Der U.S. Amerikaner begleitete Mrs. Greenbird auf der „Dark Waters“-Tournee und war dafür das erste Mal nach Deutschland gereist. Sarah und Steffen hätten ihn gefragt, was es kosten würde, ihn nach Deutschland zu hohlen. „Nicht viel“, hätte er geantwortet. Ganz gleich wie viel oder wenig es am Ende sei, zumindest für das Publikum hat es sich gelohnt; die Zuschauer genossen seine emotionalen Lieder, die gut zur Hauptband passten.
Mehr als nur Partner
Gitarrist Steffen Brückner und Sängerin Sarah Nücken sind nicht nur auf der Bühne ein Paar. Tatsächlich haben sie über das gemeinsame Musizieren als Duo „Mrs. Greenbird“ auch privat zueinander gefunden und diese besondere Chemie und Vertrautheit war ihnen auch bei dem Auftritt in Unna anzumerken. So wurden Balladen und Liebeslieder wie etwa „Insomniac“, das die Geschichte einer Liebe über Vorlieben beim Kaffeetrinken erzählt, schnell zu einer gesungenen Liebeserklärung vor Publikum.
Überhaupt sparten die beiden Musiker nicht damit, die persönlichen Bezüge zu ihren Liedern preis zu geben. Beispielsweise schrieben sie den vom Rock’n‘Roll inspirierten Song „1965“ extra für ein ihnen bekanntes Paar aus ihrer Heimatstadt Köln.

Steffen Brückner spielte nicht nur die Gitarre, er unterhielt das Publikum auch mit kurzweiligen Geschichten über das Leben von „Mrs. Greenbird“ und die aktuelle Tournee. © Sebastian Pähler
In Unna war „Mrs. Greenbird“ tatsächlich zum ersten Mal. „Wir sind schon sehr oft an euch vorbeigefahren, aber wir haben noch nie Halt gemacht“, berichtete Gitarrist Brückner. Als das Duo schließlich gemeinsam mit dem Publikum gesungen hatte, stellte er fest, dass sie längst mal hätten herkommen sollen. „Mann, ihr seid gut“, stellte er fest, „ihr seid doch ein Chor auf Betriebsausflug“.
Musiker und Publikum hatten ihren Spaß und bei der nächsten Tournee werden Sarah und Steffen Unna sicher berücksichtigen.