Die erste Bratwurst war schon um 10 Uhr verkauft. Loraine Wendler wundert das nicht: „Für die Anlieferer hier in der Fußgängerzone ist das ja quasi mittags, da kommt eine Bratwurst gerade recht.“ Sie hat ihren Bratwurststand auf dem Alten Markt seit Montagvormittag in Betrieb – und nicht nur die Paketdienstmitarbeiter freut das.
Bereits fünf Stunden vor der Eröffnung genießen die ersten Kunden hier Bratwurst, Pommes und Co. Ein Bild, das sich an nahezu allen Gastronomieständen wiederholt.

Die erste Bratwurst haben die Mitarbeiter am Wendler-Stand auf dem Alten Markt bereits am Montagvormittag um 10 Uhr verkauft. © Anna Gemünd
Am Stand von Martina Heitmann drängen sich um kurz nach zwölf Uhr bereits die Kunden. Frische Champignons und kleine Kartoffeln mit selbstgemachter Soße stehen hier auf der Speisekarte.

Bei Martina Heitmann werden Freunde der fleischlosen Küche glücklich: Ihr Stand „Der Vegetarier“ bietet Blumenkohl, Pilze, Kartoffeln und Süßkartoffeln an. © Anna Gemünd
Nicht umsonst heißt Heitmanns Stand „Der Vegetarier“: Ausschließlich fleischlose Gerichte bietet sie an – zur Freude vieler Stammkunden. „Wir stehen jedes Jahr hier auf dem Weihnachtsmarkt und auch bei der Kirmes; da kennen uns viele Besucher und kommen gezielt zu uns“, freut sich Heitmann.
Noch relativ frisch auf dem Weihnachtsmarkt Unna sind dagegen Jacqueline Wolter und Seymon Brambach: Erst zum zweiten Mal stehen sie mit ihrem Flammlachs-Stand auf dem Weihnachtsmarkt – dieses Mal aber an prominenter Stelle. „Im vergangenen Jahr waren wir an der Bahnhofstraße, jetzt konnten wir auf den Alten Markt umziehen. Das ist für uns toll, weil wir hier auch längere Öffnungszeiten haben“, sagt Brambach. Die Erfahrungen aus dem Premierenjahr 2018 zeigten, dass die Unnaer gerne Flammlachs essen.

Seymon Brambach steht mit seinem Flammlachs zum zweiten Mal auf dem Weihnachtsmarkt Unna – dieses Jahr auf dem Alten Markt. © Anna Gemünd
Der „Frischling“ auf dem Weihnachtsmarkt Unna ist in diesem Jahr „Antons Bauernstadl“. Der Unnaer Hofladen Brinkmann bringt erstmalig Tiroler Spezialitäten in einer Bude auf der Bahnhofstraße an. „Rohwurstsemmel“ und „Vorarlberger Käsespätzle“ stehen auf der Speisekarte – und die erste „Wiener Gulaschsuppe“ hat Standbetreiberin Sandra Eigenbrodt am Montagvormittag bereits auch schon verkauft.

„Täglich frische Schmankerln“ verspricht „Antons Bauernstadl“ – dahinter steckt der Unnaer Hofladen Brinkmann, der in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt Unna vertreten ist. © Anna Gemünd
Um 11.30 Uhr war es auch am Stand von Thomas Sprenger soweit: Der erste Grünkohl mit Bratkartoffeln und Mettwurst ging über die Theke der Bude gegenüber der Sparkasse. „Damit ist die Mittagsversorgung der umliegenden Betriebe wieder sichergestellt“, scherzten die Mitarbeiter.
Auch die Getränkeversorgung spielt auf dem Weihnachtsmarkt natürlich eine große Rolle. Dabei muss es längst nicht immer Glühwein sein – auf dem Weihnachtsmarkt Unna gibt es in diesem Jahr zahlreiche Alternativen. Eine davon: Der „Malibu-Apfelstrudel“, den Marcus Ellerkmann an seinem Stand auf dem Alten Markt anbietet. Die Mischung aus Kokoslikör und naturtrübem Bio-Apfelsaft schmecke leicht nach Marzipan, verrät er. „Wir haben aber auch verschiedene Kirsch- und Holunderliköre und Apfelpunschgetränke im Angebot“, sagt Ellerkmann. Für Fans der niederländischen Trinkkultur gibt es die beliebte Schokomilch in warmer Variante – und auf Wunsch auch mit Schuss.
Der Unnaer Weihnachtsmarkt wäre wohl kaum komplett ohne den Feuerzangenbowlen-Stand mitten auf dem Alten Markt. Auch in diesem Jahr bietet die Familie Wendler wieder die Glühwein-Alternative à la Heinz Rühmann an.

Eierlikör – ob klassisch oder in diversen Geschmacksvariationen – gibt es seit drei Jahren auf dem Weihnachtsmarkt Unna. © Anna Gemünd
Kühlere, aber nicht minder alkoholische Getränke gibt es entlang der Bahnhofstraße: Die Weinhütte bietet klassischen Rot- und Weißwein an und Heitmanns Eierpunsch hat zum dritten Mal wieder einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt Unna. „Am gefragtesten ist der klassische Eierlikör, so wie man ihn von Oma kennt“, verrät Hans-Dieter Sankert, „doch im vergangenen Jahr haben sie uns den Eierlikör mit Marzipan aus den Händen gerissen.“
Sauerländerin, Jahrgang 1986. Dorfkind. Liebt tolle Geschichten, spannende Menschen und Großbritannien. Am liebsten draußen unterwegs und nah am Geschehen.
