„Fehlt Vernunft bei Autofahrern“ Ortsvorsteher äußert sich zum Knöllchen-Ärger in Unna

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Burkhard Böhnisch (SPD), Ortsvorsteher von Unna-Königsborn
Burkhard Böhnisch (SPD), Ortsvorsteher von Unna-Königsborn © Archiv
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Ärger über Knöllchen für falsches Parken rollt wie eine Woge durch das Unnaer Stadtgebiet. Ausläufer erreichen auch den Königsborner Ortsvorsteher. Burkhard Böhnisch sieht sich aber jetzt nicht motiviert, das Ordnungsamt zur Mäßigung aufzurufen. Eher im Gegenteil: Die Strenge der Behörde sei an einigen Stellen leider nötig.

Verständnis für Verärgerung, aber…

Die Außendienstler des Ordnungsamts sehen wie berichtet seit einigen Wochen auch in den Unnaer Ortsteilen genauer – oder erstmals überhaupt – hin, wenn Autos dort stehen, wo sie nicht dürfen. Die Folge sind in der Regel erst Vorwarnungen, dann Strafzettel, was hier und da für Verstimmung sorgt. In Königsborn wird auch der Ruf nach dem Ortsvorsteher laut. „Natürlich ist das ärgerlich“, sagt Burkhard Böhnisch. Er zeigt auch Verständnis für die Irritation, die die Verwarnungen mitunter auslösen, wenn das Falschparken jahrelang geduldet wurde.

Falschparken behindert andere

Böhnisch wirbt aber auch um Verständnis bei Autofahrern. Denn er bekomme noch weit mehr Anrufe von Menschen, die durch Falschparker behindert werden. Am Asternweg zum Beispiel werde insbesondere an Wochenenden oft so wüst geparkt, dass anderen der Weg versperrt werde. Er habe den Hinweis bekommen, dass eine Person mit ihrem Kinderwagen über die Straße musste, weil auf dem Bürgersteig Autos standen.

An der Einmündung Bergenkamp/Rosenweg habe es schon Rechts-vor-Links-Unfälle gegeben, „weil man nichts einsehen konnte“, so Böhnisch. Der Grund sei das Parken in der Einmündung gewesen.

„Manchen Autofahrern fehlt die Vernunft“

Es sind nicht nur Privatleute, die sich an ihren Ortsvorsteher wenden. Das Falschparken behindert die Feuerwehr. Böhnisch berichtet, von den Löschgruppen sowohl in Colonie als auch im Westen des Stadtteils habe es Beschwerden gegeben, dass die Ausfahrt aus den jeweiligen Gerätehäusern verengt oder sogar versperrt wurde.

Und offenbar sind manche Zeitgenossen auch dreist. Schilderungen wie diese bestätigen für Böhnisch, dass das Ordnungsamt eingreifen muss: Einem Bürger sei die Einfahrt zugeparkt worden. Und als er den Fahrer zur Rede stellte, habe dieser frech entgegnet, er könne ja anklingeln, dann würde er sein Auto zur Seite fahren. „Es ist ein Problem, wenn Leute sich nicht an die Regeln halten und andere behindern“, sagt der Ortsvorsteher. „Bei manchen Autofahrern fehlt scheinbar die Vernunft.“