Weltweite IT-Störung am Freitag Auswirkungen vor allem an Airports - auch in NRW

Am Flughafen Köln/Bonn sorgen IT-Probleme für Flugverspätungen.
Wegen einer IT-Störung gab es am Freitag massive Probleme bei Unternehmen weltweit. Mehrere Flughäfen waren von der Störung betroffen. © Thomas Banneyer/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein fehlerhaftes Programmupdate des IT-Unternehmens Crowdstrike führte am Freitagmorgen weltweit zu IT-Problemen
  • Flughäfen mussten ihren Betrieb einstellen, Banken und Nachrichtensender waren offline, Kliniken mussten Operationen verschieben.
  • Es gibt keine Hinweise auf einen Cyber-Angriff oder Sicherheitsprobleme.
  • Die Ursache für das Problem erklärte das Unternehmen für schnell behoben, die Auswirkungen wirken aber länger, vor allem im Flugverkehr.

Hier können Sie alle Infos noch einmal nachlesen.

20.07., 13.23 Uhr: Nach der weltweiten IT-Störung hat sich der Betrieb an den beiden größten NRW-Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn wieder normalisiert. Der Flugbetrieb sei heute Morgen normal gestartet, berichtete der Düsseldorfer Airport. Die während der Störung beeinträchtigten Check-in- und Boarding-Prozesse von Eurowings liefen wieder. Am Freitag seien am Flughafen rund 50 Starts und Landungen durch Eurowings annulliert worden.

Der Flughafen Köln/Bonn meldete einen „regulären Betrieb“. Vereinzelt komme es noch zu Verspätungen. Seit dem Freitagabend würden bei allen Airlines wieder die üblichen Prozesse angewendet. Beide Flughäfen berichteten, ihre IT-Systeme seien nicht von der Störung betroffen gewesen.

Eurowings: Systeme stehen wieder zur Verfügung

19.7., 22.44 Uhr: Check-ins, Buchungen, Boarding: Für Passagiere von Eurowings stehen die Zeichen nach einer weltweiten IT-Störung und zahlreichen Ausfällen wieder auf Entwarnung. „Nachdem die massive weltweite IT-Störung behoben worden ist, stehen jetzt auch bei Eurowings alle Systeme wieder zur Verfügung“, teilte die Airline mit.

Derzeit geht die Fluggesellschaft davon aus, am Samstag wieder zum regulären Flugbetrieb zurückzukehren. „Aufgrund des erheblichen Ausmaßes der IT-Störung, die weltweit zu Behinderungen in vielen Bereichen des globalen Luftverkehrs geführt hat, kann es allerdings noch vereinzelt zu Beeinträchtigungen kommen.“

IT-Probleme in etlichen Branchen – Normalisierung erwartet

19.7., 17 Uhr: Die IT-Probleme nach dem fehlerhaften Update für Microsoft sorgten in verschiedensten Branchen für Probleme. Systeme am Flughafen in Berlin laufen zwar wieder, die nicht abgefertigten Passagiermassen werden nun abgearbeitet. Bis in die Nacht erwartet der Airport Probleme. Am Samstag sollte sich der Betrieb in den meisten Wirtschaftszweigen wieder normalisieren. Hier eine Auswahl, wo es noch zu Problemen gekommen ist:

  • Der deutsche Formel-1-Rennstall Mercedes hat durch die weltweite IT-Störung Zusatzarbeit vor dem ersten Freien Training in Ungarn gehabt. „Wir hatten ein bisschen zu tun, wir haben viele Computer in der Garage und am Kommandostand“, sagte Technikchef Andrew Shovlin bei einer Pressekonferenz.
  • Lebensmittelhändlers Tegut hatte seine Märkte vorübergehend geschlossen. Wegen Störungen der Kassensysteme wurden vormittags die 340 Filialen in Deutschland vorübergehend geschlossen, wie das Unternehmen mit Sitz im osthessischen Fulda mitteilte. Kurz vor 16 Uhr meldete Tegut, dass alle Läden wieder offen seien. Auch bei den Supermärkten Famila wurden Probleme gemeldet.
  • Der Autobauer Mercedes-Benz hat unter den weltweiten Computer-Problemen gelitten. Eine Sprecherin sagte in Stuttgart, dass globale Produktionsnetzwerk sei teilweise betroffen gewesen und kehre nun wieder in den normalen Schichtbetrieb zurück. Man habe mit dem IT-Dienstleister des Autobauers Maßnahmen entwickelt, die man bereits ausrolle und die diese Störungen behöben.
  • Viele Apotheken hatten Probleme bei der Einlösung von E-Rezepten.
  • Aus München meldete Versicherung Allianz: „Wir haben derzeit einen größeren Ausfall, der die Mitarbeiter beeinträchtigt, sich an ihren Computern anzumelden. Hierbei geht es insbesondere um Windows-Logins.“

Verkehrs- und Verteidigungsminister beruhigen

19.7., 16.39 Uhr: Die weltweiten Computer-Probleme haben nach Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing zu keinen Gefahren im Luftverkehr über Deutschland geführt. „Zu keinem Zeitpunkt bestand ein Sicherheitsrisiko für die Passagiere“, sagt der FDP-Politiker in Kaiserslautern. Die Deutsche Flugsicherung sei auf solche Situationen vorbereitet und habe frühzeitig einschreiten können, um von der Störung betroffene Flüge auf andere Flughäfen umzuleiten.

Auch auf die deutschen Streitkräfte soll es keine Auswirkungen gehabt haben. „Ich weiß nur, Stand jetzt ist die Bundeswehr nicht betroffen“, sagt Verteidigungsminister Pistorius bei einem Marinebesuch im schleswig-holsteinischen Eckernförde.

Microsoft: „Zugrundeliegende Ursache“ behoben

19.7., 13.50 Uhr: Das von den IT-Störungen beeinflusste Unternehmen Microsoft teilt mit, dass die „zugrundeliegende Ursache“ bei seinen Anwendungen behoben wurde, einige Dienste aber weiterhin beeinträchtigt sein könnten.

Apotheken in NRW erwarten Lieferprobleme

19.5., 13.30 Uhr: Wie die WAZ berichtet, erwarten Apotheken in Bottrop Lieferprobleme bei Medikamenten nach der IT-Störung, denn einige Großhändler hätten mit IT-Ausfällen zu kämpfen. Auch in anderen Ruhrgebietsstädten wie in Marl und Dortmund gab es am Vormittag in einigen Apotheken Probleme.

Kanzler Scholz kündigt Erklärung der Sicherheitsbehörden an

19.5., 13.15 Uhr: Kanzler Olaf Scholz hat eine Erklärung der Sicherheitsbehörden zu den weltweiten Computerproblemen angekündigt. „Es wird von den Sicherheitsinstitutionen Deutschlands in enger Abstimmung mit denen vieler anderer Länder der Welt dazu etwas gesagt werden“, sagt Scholz bei einer Pressekonferenz in Belgrad.

„Da kann man auch beruhigt drauf warten.“ Er selbst habe derzeit „nichts Aktuelles“ zu den Problemen zu sagen.

Eurowings streicht innerdeutschen Flüge

19.7., 13 Uhr: Die deutsche Fluggesellschaft Eurowings streicht am heutigen Freitag alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge von und nach Großbritannien, bei denen der Abflug vor 15 Uhr geplant gewesen ist. Das teilt Eurowings auf der Plattform X mit.

IT-Störung: Zwei Probleme bekannt, eins behoben

19.7., 12.45 Uhr: Microsoft steht nach eigenen Angaben vor einer Behebung der massiven weltweiten IT-Probleme. Ein Sprecher des Konzerns sagte, es scheine zwei unterschiedliche und nicht zusammenhängende Probleme zu geben. Eines habe mit dem Microsoft-Cloud-Dienst Azure zu tun. Hier sei man kurz vor einer Lösung. Das andere sei auf die Cybersicherheitsfirma CrowdStrike zurückzuführen.

Microsoft: Drittanbieter hat Ausfälle verursacht

19.7., 12.30 Uhr: Microsoft geht davon aus, dass die weltweiten Computer-Störungen bald behoben werden können. „Wir sind uns eines Problems bewusst, das Windows-Geräte aufgrund eines Updates von einer Softwareplattform eines Drittanbieters betrifft“, sagt ein Microsoft-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Flughafen von Mallorca mit Problemen

19.7., 12 Uhr: Die weltweite IT-Störung sorgt offenbar auch beim Flughafen von Palma de Mallorca für Probleme. Vor den Check-in-Schaltern bilden sich lange Schlangen, weil Computer für die Abfertigung ausgefallen waren.

Der Flugbetrieb selbst ist wohl weniger betroffen. Der Reiseveranstalter TUI stoppte das Einchecken vorübergehend, wie ein dpa-Mitarbeiter vor Ort bestätigt bekam. Anschließend wurde der Check-in manuell wieder aufgenommen.

Deutsche Reisende sind weniger betroffen, da die TUI-Flüge vor allem nach Großbritannien gehen. Bei anderen Fluggesellschaften kommt es nur zu geringeren Problemen.

Weltweite IT-Störung trifft Flughäfen und Kommunen in NRW

19.7., 11.45 Uhr: In NRW trifft die Störung nicht nur Flughäfen, sondern teils auch Kommunen. „Auch die Kunden der Südwestfalen-IT (SIT) sind von dem globalen Problem betroffen“, berichtete das Unternehmen. Damit sind rund 70 Kommunen in NRW als SIT-Kunden getroffen. Das Ausmaß war zunächst unklar. „Die Dauer der Störung ist derzeit noch ungewiss.“ Die Kunden der SIT habe man bereits über die aktuelle Lage informiert.

Der Kreis Soest teilte mit, dass die Folgen der Störung vor allem für Kundinnen und Kunden der Ausländerbehörde spürbar seine, da derzeit beispielsweise keine Aufenthaltstitel vergeben werden könnten. Hier würden nun direkt neue Termine vereinbart. Die allermeisten Serviceleistungen der Kreisverwaltung liefen aber reibungslos.

Sicherheitskreise in Deutschland: Wohl kein Cyberangriff

19.7., 11.40 Uhr: Aus Sicherheitskreisen in Deutschland heißt es, man gehe von einer technischen Störung infolge eines fehlerhaften Software-Updates aus. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es bislang nicht.

Das bestätigt auch George Kurtz, SEO von CrowdStrike via X. Dort heißt es: „Mac- und Linux-Hosts sind nicht betroffen. Hierbei handelt es sich nicht um einen Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff. Das Problem wurde identifiziert, isoliert und eine Lösung bereitgestellt.“

Deutsche Bahn von Computer-Problemen bislang nicht betroffen

19.7., 11.30 Uhr: Von den weltweiten Computerproblemen ist die Deutsche Bahn aktuell nicht betroffen. Alle Systeme liefen reibungslos, der Zugverkehr sei in keiner Weise beeinträchtigt, sagt eine Bahnsprecherin auf Anfrage.

Sky News sendet kein Programm

19.7., 10.54 Uhr: In Großbritannien melden weitere Unternehmen Probleme. Der Fernsehsender Sky News sendet vorübergehend kein Programm, teilte das Unternehmen seinen Zuschauern auf einem Standbild mit. Das Programm war zwischenzeitlich kurz wieder auf Sendung. Auch Bahnbetreiber warnen, es gebe derzeit IT-Probleme.

Bildschirmfoto der Nachricht auf dem Sky News-Kanal:
Bildschirmfoto der Nachricht auf dem Sky News-Kanal: „Wir entschuldigen uns für die Unterbrechung dieser Sendung. „Wir hoffen, die Übertragung von Sky News in Kürze wiederherstellen zu können.“© picture alliance/dpa/PA Media

Fluggesellschaft KLM stellt Flugbetrieb ein

19.7., 10.46 Uhr: Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellt wegen der weltweit aufgetretenen Computerprobleme den Großteil des Betriebs ein. Das teilte KLM in Amsterdam mit.

Australien beruft Krisensitzung ein

19.7., 10.35 Uhr: Wegen der weltweiten Computer-Probleme hat die australische Regierung eine Krisensitzung einberufen. „Die australische Regierung arbeitet bei diesen sich entwickelnden Ausfällen eng mit dem National Cyber Security Coordinator zusammen“, zitierte die Zeitung „Sydney Morning Herald“ einen Regierungssprecher.

Operationen abgesagt, Verzögerungen bei Flughäfen und Airlines

19.7., 10.12 Uhr: Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagt alle geplanten Operationen an ihren Standorten in Kiel und Lübeck ab. Das teilt die Klinik auf ihrer Internetseite mit. Auch die Ambulanzen bleiben geschlossen.

An mehreren deutschen Flughäfen kommt es zu Verzögerungen bei der Abfertigung von Passagieren. Die Flughäfen Hamburg, Berlin, Stuttgart, Köln, Düsseldorf und Dortmund seien von der Störung betroffen. Die Störung betreffe mehrere Fluggesellschaften. Am Flughafen Frankfurt gebe es aktuell noch kaum Probleme. Dort würden alle Fraport-Systeme laufen, sagte eine Sprecherin gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur.

Vier Fluggesellschaften seien in Hamburg betroffen, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Es seien Eurowings, Ryanair, Vueling, Turkish Airlines. Die Fluggesellschaften würden die Tickets zunächst händisch ausstellen. Die Flughafensysteme würden alle laufen, sagte die Sprecherin. Härter traf es in Berlin den Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld. Hier konnten am Morgen keine Maschinen starten oder landen. Der Flugbetrieb sei eingestellt.

Weltweite IT-Störung: Auslöser wohl Fehler bei IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike

Update 19.7., 10 Uhr: Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website „The Verge“ schrieb.

Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.

In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen.

Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste.

Weltweite IT-Probleme – Flughäfen, Banken, Tankstellen, Sender betroffen

Erstmeldung, 19.7., 9.30 Uhr: Nutzer aus vielen Ländern melden aktuell Probleme mit Microsoft. Laut ntv seien Flughäfen, Tankstellen, TV-Sender und Banken von der IT-Störung betroffen. Dienste seien derzeit nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.

Offenbar melden sich viele Nutzer in den sozialen Medien und berichten von technischen Problemen mit Windows-Computern. Viele Menschen beschwerten sich, dass die Windows-Computer plötzlich den Bluescreen zeigten und in den Wiederherstellungsmodus wechselten.

Auch auf der Online-Plattform allestoerungen.de steigt die Anzahl der Problemmeldungen seit etwa 7 Uhr rasant an.

Am Flughafen BER in Berlin sind aufgrund einer technischen Störung derzeit keine Starts und Landungen möglich. Ob diese Probleme mit Microsoft zusammenhängen, ist jedoch noch unklar. Nach Angaben des RBB soll es zu einem Serverausfall gekommen sein. Die Flughafengesellschaft rechnet damit, dass bald wieder Maschinen starten können.

mit dpa

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