US-Angriff auf Irans Atomanlagen So lief die Militäroperation im Detail ab

Reporter fotografieren eine Grafik mit der Überschrift «Operation Midnight Hammer», während US-Verteidigungsminister Hegseth und Generalstabschef Caine eine Pressekonferenz im Pentagon zu den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran geben.
Reporter fotografieren eine Grafik mit der Überschrift «Operation Midnight Hammer», während US-Verteidigungsminister Hegseth und Generalstabschef Caine eine Pressekonferenz im Pentagon zu den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran geben. © picture alliance/dpa/AP
Lesezeit

An dem komplexen Angriff auf drei Ziele des iranischen Atomprogramms waren nach Angaben des US-Militärs insgesamt 125 Flugzeuge, ein U-Boot sowie Hunderte Soldaten beteiligt. Auch gezielte Täuschungen setzte das US-Militär nach eigenen Angaben ein.

Generalstabschef Dan Caine schilderte im US-Verteidigungsministerium auf einer Pressekonferenz Details zu dem „Mitternachtshammer“ genannten Einsatz.

Geheime Planung und monatelange Vorbereitung

  • Eine Flotte Tarnkappenbomber hob gegen Mitternacht (Ortszeit) am Freitag in den USA ab. Um das „Element der Überraschung“ zu behalten, flogen einige der B-2-Bomber als „Täuschungsmanöver“ nach Westen in den Pazifik-Raum. Darüber hatten US-Medien auch berichtet.
  • „Die Hauptangriffsflotte, bestehend aus sieben B-2-Bombern, jeweils mit zwei Besatzungsmitgliedern, flog heimlich nach Osten, mit nur minimaler Funkkommunikation während des 18 Stunden langen Flugs ins Zielgebiet“, schilderte Caine.
  • Die milliardenteuren Tarnkappenbomber wurden angesichts der großen zurückzulegenden Distanz mehrfach in der Luft betankt.
  • Der Einsatz habe einen „monatelangen“ Vorlauf gehabt, um bereit zu sein, wenn US-Präsident Donald Trump den Befehl geben sollte. Nur eine „extrem geringe Zahl an Planern und Anführern“ in Washington und am Sitz des zuständigen US-Regionalkommandos in Tampa im Bundesstaat Florida habe von den Plänen gewusst.
  • Die B-2-Bomber schlossen sich dann vor dem Einflug ins Zielgebiet mit Eskort- und Unterstützungsflugzeugen zusammen. Caine sprach von einem komplexen und streng getakteten Einsatz in „einem kleinen Stück Luftraum, alles mit minimaler Kommunikation“.

Tarnung, Täuschung und Tankvorgänge in der Luft

  • Zunächst griff ein U-Boot der Marine Ziele in der Stadt Isfahan mit mehr als zwei Dutzend Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk an, kurz bevor die B-2-Bomber ihre Ziele anflogen.
  • Auch beim Anflug auf das Zielgebiet seien mit Hilfe von Kampfflugzeugen mehrere „Täuschungstaktiken“ eingesetzt worden, um mögliche feindliche Flugzeuge und Boden-Luft-Raketen zu verwirren. US-Jets hätten dabei auch auf mögliche iranische Boden-Luft-Bedrohungen gefeuert. Nach aktuellem Kenntnisstand habe es beim Anflug auf die Atomanlagen in Fordo und Natans keinerlei Feuer auf die US-Bomber gegeben.
  • „Es scheint so, als hätten Irans Boden-Luft-Raketensystem uns während des ganzen Einsatzes nicht gesehen“, schilderte Caine.
  • Um 18:40 Uhr Ortszeit Washington (00:40 MESZ) warf der erste B-2-Bomber zwei der massiven bunkerbrechenden Bomben vom Typ GBU-57 auf die unterirdische Atomanlage in Fordo ab. Mehrere weitere Abwürfe folgten.
  • Es war der erste Kampfeinsatz der fast 14 Tonnen schweren Bombe in der US-Geschichte. Sie wurde gebaut, um sehr tiefliegende Ziele effektiv anzugreifen. Insgesamt wurden Caine zufolge auf die beiden Ziele insgesamt 14 der Bomben abgeworfen.

Rückflug nach einer knappen halben Stunde

  • Rund 25 Minuten nach Beginn des Bombardements machten sich die US-Kampfflugzeuge auf den Rückweg, um den iranischen Luftraum wieder zu verlassen.
  • Es gebe noch keine finale Bilanz, aber die ersten Erkenntnisse ließen darauf schließen, dass es bei allen drei Zielen „extrem schwere Schäden und Zerstörung“ gebe, sagte Caine.
  • Es sei der größte Einsatz der B-2-Tarnkappenbomber in der US-Geschichte gewesen, und der zweitlängste je geflogene Einsatz. Die Bomber sind normalerweise im US-Bundesstaat Missouri stationiert.
  • Insgesamt seien 125 Flugzeuge an dem Einsatz beteiligt gewesen, darunter Dutzende Kampfjets der vierten und fünften Generation sowie Dutzende Tankflugzeuge, um die Jets und Bomber in der Luft zu betanken.
Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen