Coronavirus Lauterbach entzieht Wieler Macht über den Genesenenstatus

Karl Lauterbach (l, SPD), Bundesgesundheitsminister, will Lothar Wieler, RKI-Präsident, die Macht über den Genesenenstatus entziehen.
Karl Lauterbach (l, SPD), Bundesgesundheitsminister, will Lothar Wieler, RKI-Präsident, die Macht über den Genesenenstatus entziehen. © picture alliance/dpa
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Als das Robert-Koch-Institut (RKI) Mitte Januar entschied, den Genesenenstatus auf drei Monate zu verkürzen, war die Aufregung groß. Quasi über Nacht konnten zuvor Genesene den Status für Freizeit- und Sport- sowie sonstige Aktivitäten nicht mehr in Anspruch nehmen. Zuvor galt der Genesenenenstatus sechs Monate.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zieht daraus nun offenbar eine Konsequenz. Dem RKI will er die Kompetenz, selbstständig über den Genesenenstatus zu entscheiden, abnehmen. Das sagte er der „Bild am Sonntag“: „Über tiefgreifende Entscheidungen wie etwa den Genesenenstatus möchte ich selbst und direkt entscheide“, erklärte Lauterbach. „Sonst trage ich die politische Verantwortung für das Handeln anderer.“

Das RKI sowie das Paul-Ehrlich-Institut waren mit der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung vom Januar dazu ermächtigt worden, selbstständig darüber zu entscheiden, wer wann und wie lange als genesen oder geimpft gilt.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte im Januar, die RKI-Änderung des Genesenenstatus sei aus wissenschaftlicher Sicht erfolgt. Infolge der Omikron-Variante herrsche ein größeres Risiko vor, sich nach zuvor auskurierter Infektion nach kurzer Zeit erneut mit dem Coronavirus zu infizieren.

In der Bund-Länder-Runde am Mittwoch (16. Februar) soll die Verkürzung des Genesenenstatus rückgängig gemacht werden, geht aus einer vorab bekanntgewordenen Beschlussvorlage hervor. Die Unions-geführten Länder fordern, dass der Genesenenstatus erneut auf sechs Monate verlängert wird. Im Fall einer doppelt geimpften Person, solle der Status neun Monate anhalten.

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