
Sie warten auf eine einmalige Chance? Im Februar 2023 könnten Sie eine bekommen: Dann ist der Komet C/2022 E3 (ZTF) von der Erde aus zu sehen. Das war zuletzt vor etwa 50.000 Jahren der Fall – und auf die nächste Gelegenheit müsste man ungefähr genau so lange warten.
Grüner Komet: C/2022 E3 (ZTF) am 1. Februar am nächsten an der Erde
Wie die Vereinigung der Sternfreunde (VdS) mitteilt, hat die „Zwicky Transient Facility“ den grünen Kometen C/2022 E3 im März 2022 entdeckt, weshalb er mit dem Kürzel „ZTF“ bezeichnet worden sei. „Seine Umlaufzeit beträgt etwa 50.000 Jahre“, heißt es. Als die Forscher ihn entdeckt haben, habe er sich in einer Entfernung von rund 650 Millionen Kilometern zur Erde befunden.
Diese Entfernung hat sich von Mitte Januar bis Anfang Februar 2023 sukzessive verkleinert. Nach Angaben der VdS erreicht der grüne Komet, dessen Größe laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) rund einen Kilometer beträgt, am 1. Februar mit etwa 42 Millionen Kilometern seine geringste Entfernung zur Erde.
Grüner Komet soll Ende Januar 2023 am besten zu sehen sein
Rund um dieses Datum wird der grüne Komet auch am besten am Nachthimmel zu sehen sein, wie die Sternfreunde erklären: „Optimal werden die Tage kurz vor Ende Januar sein: der Komet hat mit ca. 5,5 mag (Einheit der Helligkeit, Anm. d. Red.) fast seine maximale Helligkeit erreicht und der Mond im ersten Viertel geht in der zweiten Nachthälfte unter.“
C /2022 E3 (ZTF) 2023 jan. 14 3.20 UT 10 min 11″ RASA and QHY600 and 5x150sec with Leica-Apo-Tele f-280/4.0 and Nikon Z50mod Michael Jäger pic.twitter.com/4bYwjvSwUj
— Michael Jäger (@Komet123Jager) January 14, 2023
Falls man genau wisse, wo man schauen muss, könne man Komet C/2022 E3 bei sehr dunklem Himmel möglicherweise mit bloßem Auge am Himmel erkennen, kündigt VdS-Vorsitzender Sven Melchert an. Er gehe allerdings eher davon aus, dass man ihn ohne Fernglas oder Fernrohr und ohne die nötige Erfahrung nicht entdecken werde.
Grüner Komet verschwindet Mitte Februar – für 50.000 Jahre
Eine kleine Hilfestellung geben die Sternfreunde: „Wenn Komet ZTF Ende Januar/Anfang Februar seine maximale Helligkeit erreicht, befindet er sich von der Erde aus gesehen unweit des nördlichen Himmelspols und ist somit die ganze Nacht über zu sehen.“ Der Blick sollte also in Richtung Polarstern gerichtet werden. Für diejenigen, die damit etwas anfangen können, hat die VdS auch Aufsuchkarten für den Kometen veröffentlicht.
Wer den Kometen Ende Januar nicht entdeckt hat, für den gibt es laut den Sternfreunden in der zweiten Februarwoche ein weiteres Beobachtungsfenster. Allerdings ist C/2022 E3 (ZTF) dann schon nicht mehr so hell. Mitte Februar gehe „seine Zeit als ‚Fernglaskomet'“ dann zu Ende. Erst in rund 50.000 Jahren soll der Komet dann wieder von der Erde aus zu sehen sein.
Zuletzt hatte der Komet „Neowise“ im Sommer 2020 auf der Erde für Aufsehen gesorgt. Der Himmelskörper war mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen. Experten rechnen damit, dass der grüne Komet C/2022 E3 (ZTF) nicht so hell scheinen wird wie sein „Vorgänger“.