Flugzeugunglück in Washington Behörden gehen von 67 Toten aus - Suche nach Ursache geht weiter

Ein Taucherteam und ein Polizeiboot sind in der Nähe des Wracks im Potomac River vom Ronald Reagan Washington National Airport im Einsatz.
Nach dem Flugzeugunglück in Washington läuft die Bergung von Todesopfern und die Suche nach der Ursache für den Absturz. © Jose Luis Magana/AP/dpa
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Ein schweres Flugzeugunglück hat die US-Hauptstadt Washington erschüttert. In diesem Newsticker gibt es aktuelle Informationen.

Was wir wissen:

  • Der Ablauf: Eine Passagiermaschine kollidierte am Mittwochabend (Ortszeit) nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) beim Landeanflug über der US-Hauptstadt Washington in der Luft mit einem US-Militärhelikopter. Flugzeug und Helikopter stürzten ins Wasser des Flusses Potomac.
  • Die Insassen im Flugzeug: Im Flugzeug waren laut der Fluggesellschaft American Airlines 64 Menschen – 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder. Laut einer Mitteilung des amerikanischen Eiskunstlaufverbands, aus der Medien zitieren, waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige an Bord. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
  • Die Insassen im Hubschrauber: An Bord des Hubschraubers befanden sich drei Menschen, wie der Sender CNN unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums berichtete. Um wen es sich dabei handelte, war zunächst nicht bekannt – dem Beamten des Ministeriums zufolge befand sich kein „VIP“ an Bord des Helikopters.
  • Der Hubschrauber: Dem Pentagon zufolge war der Helikopter auf einem Übungsflug. Es handle sich um einen UH-60-Hubschrauber, eine spezifische Variante der H-60-Familie. Der UH-60 ist eine genauere Bezeichnung innerhalb dieser militärischen Mehrzweckhubschrauberreihe.
  • Die Opfer: Alle 67 Passagiere kamen nach Einschätzung der Behörden ums Leben. Rettungskräfte sind am und im Potomac im Einsatz, um Leichen zu bergen.
  • Die Hintergründe: Es gibt keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus, wie die Bundespolizei FBI nach Angaben des Senders NBC News mitteilte.
  • Die Flugroute: Die Passagiermaschine des Typs Bombardier CRJ700 war in der Stadt Wichita in Kansas gestartet.
  • Die besondere Herausforderung: Das Wasser des Potomac ist klirrend kalt und teils noch gefroren. Das erschwert die Suchmaßnahmen.

Update 31.1., 7.45 Uhr: Noch gibt es keine offiziellen Angaben zur Ursache für das verheerende Unglück. US-Medien berichteten von Unregelmäßigkeiten bei der Flugsicherung zum Zeitpunkt des Unglücks. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB hat mit Untersuchungen begonnen, warnte aber explizit vor voreiligen Schlussfolgerungen und bat um Geduld. US-Präsident Donald Trump preschte jedoch mit Schuldzuweisungen vor.

Über Nacht hatten Rettungskräfte mit Booten und Tauchern im eiskalten Wasser des Potomac-Flusses fieberhaft nach Überlebenden gesucht – doch ohne Erfolg. Mehr als zwei Dutzend Tote wurden Behörden zufolge in den ersten Stunden nach dem Unglück aus dem Wasser gezogen. US-Medien zufolge wurden später weitere Leichen geborgen – insgesamt mehr als 40 bislang. Einsatzkräfte äußerten sich zuversichtlich, am Ende alle Leichen bergen zu können. Dies könne jedoch länger dauern wegen widriger Bedingungen und der Suche in einem größeren Gebiet unter Wasser.

Die Flugschreiber der abgestürzten Passagiermaschine wurden inzwischen gefunden. Sie würden nun ausgewertet, berichteten mehrere US-Medien. Experten erhoffen sich davon Erkenntnisse über die Unfallursache. Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus gibt es bislang nicht.

Die „New York Times“ und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf einen internen FAA-Bericht, zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes sei ein Fluglotse auf gleich zwei Positionen im Kontrollturm des Ronald-Reagan-Airports eingeteilt gewesen. Der Lotse sei parallel sowohl für Hubschrauber in der Nähe des Flughafens zuständig gewesen als auch für Flugzeuge auf den Start- und Landebahnen. Die Zuteilung im Kontrollturm sei „für die Tageszeit und das Verkehrsaufkommen nicht normal“ gewesen.

Von der Unfallermittlungsbehörde NTSB gab es dazu keine Angaben – und generell bislang nur wenig Informationen. Nach Angaben der Behörde gab es einen sehr schnellen Aufprall der Passagiermaschine im Wasser und keine Hinweise darauf, dass beispielsweise noch Rettungsrutschen aktiviert worden seien. NTSB-Ermittler teilten auch mit, der Hubschrauber habe sich auf einer falschen Flughöhe befunden. Ansonsten hielten sie sich aber zunächst sehr mit Inhalten ihrer Ermittlungen zurück.

Kritik an Trumps voreiliger Schlussfolgerung

Update 30.1., 21.45 Uhr: Nach den voreiligen Schlussfolgerungen von US-Präsident Donald Trump zum Flugzeugunglück in Washington hat die Unfallermittlungsbehörde NTSB um Geduld bei der Aufklärung der Ursache gebeten. „Sie müssen uns Zeit geben“, sagte die Behördenleiterin Jennifer Homendy bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler hätten Daten und große Mengen an Informationen. Diese auszuwerten und zu verifizieren, dauere jedoch. Die Untersuchungen hätten erst begonnen. Auch die Flugschreiber seien noch nicht geborgen. „Sie sind unter Wasser“, sagte Homendy.

Rund 50 Ermittler seien an der Unglücksstelle im Einsatz. Hinzu kämen Spezialisten in der Behördenzentrale, die mit dem Fall betraut seien. „Wir werden bei dieser Untersuchung jeden Stein umdrehen“, versprach sie.

Ein anderer Vertreter der Behörde, Todd Inman, betonte ebenfalls: „Wir werden weder die wahrscheinliche Ursache des Unfalls bestimmen, während wir hier vor Ort sind, noch werden wir über die mögliche Ursache spekulieren.“ Ziel sei es, innerhalb von 30 Tagen einen vorläufigen Bericht vorzulegen.

Flugzeugunglück in den USA: Trump legt Pilotenfehler nahe

Update 30.1., 19.17 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat nahegelegt, dass das Flugunglück in Washington auf einen Pilotenfehler in dem beteiligten Militärhubschrauber zurückgehen könnte. Es habe ein „Pilotenproblem“ bei dem Helikopter gegeben, sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington, ohne Belege zu nennen. Der Hubschrauber hätte stoppen können, behauptete der 78-Jährige. „Ich habe Hubschrauber, man kann einen Hubschrauber sehr schnell stoppen.“

Mit Blick auf den Militärhubschrauber, der mit einem Passagierflugzeug kollidiert war, sagte er: „Man hätte den Hubschrauber erheblich verlangsamen können. Man hätte den Hubschrauber stoppen können. Man hätte hochfliegen können, man hätte runterfliegen können. (…) Man hätte drehen können. Man hätte eine Million verschiedene Manöver machen können, aber aus irgendeinem Grund flog er einfach weiter.“ Trump beklagte, die Besatzungsmitglieder in dem Helikopter hätten „sehen müssen, wohin sie fliegen“.

Trump beklagte auch, die Flugsicherung am Hauptstadt-Airport habe zu spät eine Warnung ausgesprochen. „Diese Warnungen wurden sehr spät gegeben“, kritisierte er. „Ich gebe nicht dem Fluglotsen die Schuld“, schob er später nach. Er sage lediglich, dass es Dinge gebe, die man in Frage stellen könne – wie die Tatsache, dass das Passagierflugzeug und der Militärhubschrauber auf gleicher Höhe geflogen seien.

US-Präsident Donald Trump äußert sich im James Brady Press Briefing Room im Weißen Haus zu dem Flugzeugunglück über Washington.
US-Präsident Donald Trump legt nahe, dass ein Pilotenfehler zu dem Flugzeugunglück in Washington geführt hat.© Alex Brandon/AP/dpa

Flugzeugunglück in Washington: Flugverkehr soll am Vormittag wieder starten

Update 30.1., 15.43 Uhr: Der Flughafen in Washington soll noch heute wieder öffnen. „Es ist sicher“, sagte Jack Potter von der Flughafenbehörde der Metropolregion Washington. Die Bergungsarbeiten, die auf dem Gelände durchgeführt würden, fänden im Wasser statt. Daher werde der Flugverkehr am Vormittag um 11 Uhr (Ortszeit) wieder aufgenommen.

Dem US-Verteidigungsministerium zufolge war der Helikopter auf einem Übungsflug. Es sei offen, warum das Militärflugzeug in die Flugbahn der Passagiermaschine geraten sei, sagte der Chef der Airline American Airlines, Robert Isom.

Vor der Kollision gab es nach offiziellen Angaben keinerlei Auffälligkeiten. „Alles war ganz normal vor dem Absturz“, sagte US-Verkehrsminister Sean Duffy. Wer in Washington lebe, sehe regelmäßig, „wie Militärhubschrauber den Fluss auf und ab fliegen“. Es sei eine klare Nacht mit guten Sichtbedingungen gewesen.

Duffy sagte auch, dass der Rumpf des Flugzeugs nach der Kollision in mindestens drei Teile gerissen wurde.

Feuerwehr: „Wahrscheinlich keine Überlebenden“

Update 30.1., 14.06 Uhr: Bei dem Flugzeugunglück in der US-Hauptstadt Washington sind nach Einschätzung der Behörden alle 67 Passagiere ums Leben gekommen. „Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt“, sagte Feuerwehrchef John Donnelly. Bislang seien mehr als zwei Dutzend Leichen aus dem Wasser geborgen worden. Man werde weiter daran arbeiten, alle Leichen zu finden, sagte Donnelly.

Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) in Washington war am Mittwochabend eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US-Militärhubschrauber kollidiert. Beide stürzten ins Wasser. In dem Militärhubschrauber waren drei Insassen, wie US-Medien berichteten. Boote und Taucher suchten über Nacht in dem eiskalten Wasser nach Überlebenden.

Dem US-Verteidigungsministerium zufolge war der Helikopter auf einem Übungsflug. Wie es zu der Kollision kam, ist bislang unklar. Es sei offen, warum das Militärflugzeug in die Flugbahn der Passagiermaschine geraten sei, sagte der Chef der Airline American Airlines, Robert Isom.

Medien: Eiskunstläufer an Bord der Unglücksmaschine in USA

Update 30.1., 10.18 Uhr: An Bord der in Washington abgestürzten Passagiermaschine waren laut US-Medien mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita im Bundesstaat Kansas stattgefunden habe, hieß es. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

„Wir sind erschüttert über diese unsägliche Tragödie und schließen die Familien der Opfer in unser Herz“, zitierte der Sender ABC aus einer Erklärung des Eiskunstlaufverbandes. Auch die Zeitung „The Wichita Eagle“ berichtete über das Statement. Die Organisation könne bestätigen, „dass mehrere Mitglieder unserer Eiskunstlauf-Gemeinschaft leider an Bord des American-Airlines-Flugs 5342 waren, der gestern Abend in Washington, D.C. mit einem Hubschrauber kollidierte“, hieß es demnach darin. Es habe sich um ein Trainingscamp für junge Nachwuchstalente gehandelt, schrieb das Blatt weiter.

Medien: Mehr als ein Dutzend Tote nach Flugzeugunglück

Update 30.1., 8.20 Uhr: Einsatzkräfte haben nach einem Flugzeugunglück über der US-Hauptstadt Washington Medienberichten zufolge mehr als ein Dutzend Leichen geborgen. Das berichteten die Sender NBC und CBS unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. CBS berief sich auf einen Polizisten vor Ort und sprach von mindestens 18 geborgenen Leichen. Es seien bislang keine Überlebenden gefunden worden.

Die Maschine und der Helikopter waren in den Fluss Potomac gestürzt. Die Arbeit für die Rettungskräfte gestaltete sich nach Schilderung von Bürgermeisterin Muriel Bowser und Feuerwehrchef John Donnelly extrem schwierig in der Dunkelheit und im sehr kalten Flusswasser. Laut Donnelly waren rund 300 Rettungskräfte am Unglücksort im Einsatz. Die Rettungsarbeiten könnten sich noch Tage hinziehen.

Flugzeugunglück über Washington: Kollision

Erstmeldung: Es ist eine gespenstische Szene in Washington mitten in der Nacht zum Donnerstag: Entlang des Ufers vom Potomac-Fluss heulen Sirenen, ihr schrilles Echo trägt sich über das Wasser – dort spiegeln sich rote und blaue Lichter. Hier suchen Einsatzkräfte fieberhaft nach Überlenden, denn es hat sich ein schreckliches Flugzeugunglück ereignet. Rund um den Flughafen sind unzählige Rettungskräfte im Einsatz, ihre Fahrzeuge rasen mit blinkenden Lichtern in alle Richtungen, wie dpa-Reporterinnen berichten. Über dem Fluss fliegen Hubschrauber.

Kollision mit Helikopter bei der Landung

Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) ist eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US-Militärhelikopter kollidiert. Die Suche nach Überlebenden läuft auf Hochtouren, viele Tote werden befürchtet. Feuerwehrboote sind im Einsatz, Rettungskräfte durchsuchen sowohl das Wasser als auch das Ufergebiet. Erschwerend kommen die Temperaturen hinzu – in den vergangenen Tagen lagen sie weit unter dem Gefrierpunkt, erst am Mittwoch wurde es merklich wärmer. Das Wasser des Flusses ist immer noch klirrend kalt und an einigen Stellen gefroren.

Auf der Plattform X verbreitete sich kurz nach dem Unglück ein Video, auf dem ein großer Feuerball am dunklen Himmel zu sehen war. Auch aus der Ferne sieht die Szene zwischen dem Hauptstadtflughafen und der nahegelegenen Stadt Alexandria im Bundesstaat Virginia dramatisch aus. Im ganzen Großraum Washingtons sind Sirenen zu hören.

Helikopter war wohl auf Übungsflug

Laut Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei dem Passagierflugzeug um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines, die aus dem Bundesstaat Kansas gekommen ist. Bei dem Helikopter handelte es sich nach Angaben der FAA um einen Sikorsky H-60, ein Modell aus einer Familie militärischer Mehrzweckhubschrauber. Eine bekannte Variante dieses Typs ist der Black Hawk.

Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums, dass sich drei Personen an Bord befunden hätten. Da in Helikoptern über der US-Hauptstadt häufig Politiker und hochrangige Militärangehörige reisen, stellte der Beamte klar, dass sich kein „VIP“ an Bord befunden habe. Medien nach war der Helikopter auf einem Übungsflug.

Der Luftraum über Washington ist stark frequentiert – neben dem zivilen Flugverkehr sind hier häufig Militärmaschinen und Regierungsflugzeuge unterwegs.

Weißes Haus: Möge Gott ihre Seelen segnen

Wie groß das Ausmaß des Unglücks war, blieb zunächst unklar. „Es liegen keine bestätigten Informationen über Opferzahlen vor“, teilte die Polizei von Washington bei X mit. Eine großangelegte Rettungsaktion sei im Gange. Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus.

US-Präsident Donald Trump will zeitnah über die weiteren Entwicklungen informieren. Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bei X mit. „Möge Gott ihre Seelen segnen“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Trump dankte den Rettungskräften darin außerdem für ihre „großartige Arbeit“.

Flughafenbetrieb eingestellt

Zuvor hatte sich bereits Trumps Stellvertreter J.D. Vance zu Wort gemeldet. „Bitte betet für alle, die heute Abend in die Kollision in der Nähe des Reagan-Flughafens verwickelt waren“, schrieb der Vizepräsident bei X. „Wir beobachten die Situation, aber hoffen wir erst einmal das Beste.“

Zuletzt stürzte in den USA im Jahr 2009 ein Passagierflugzeug mit einer vergleichbaren Anzahl an Menschen an Bord ab – in der Nähe von Buffalo im Bundesstaat New York. Damals kamen alle 49 Insassen sowie eine Person am Boden ums Leben.

Der DCA hat nach dem Absturz den Betrieb eingestellt. Der Flughafen bleibt bis Freitagfrüh (Ortszeit) geschlossen. „Alle Starts und Landungen wurden (…) gestoppt“, erklärte der Flughafen auf der Plattform X. Man werde zeitnah weitere Informationen bereitstellen.

Der stark frequentierte Flughafen DCA befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum am Fluss Potomac und bedient hauptsächlich Inlandsflüge.

dpa

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