
Update 2.4., 19.58 Uhr: Nun äußert sich auch das Weiße Haus zum Bericht des US-Politikportals „Politico“: Demnach sei die Enthüllung „Müll“, schrieb die Trump-Sprecherin Karoline Leavitt (27) auf X und weiter: „Elon Musk und Präsident Trump haben beide öffentlich erklärt, dass Elon aus dem öffentlichen Dienst als spezieller Regierungsangestellter ausscheiden wird, wenn seine unglaubliche Arbeit bei DOGE abgeschlossen ist.“
This “scoop” is garbage.
— Karoline Leavitt (@PressSec) April 2, 2025
Elon Musk and President Trump have both *publicly* stated that Elon will depart from public service as a special government employee when his incredible work at DOGE is complete. https://t.co/Brppff6SKi
Tech-Milliardär Elon Musk zieht sich als Präsidenten-Berater zurück. Das berichtet das US-Nachrichtenportal „Politico“ . Donald Trump habe seinen engsten Kreis über den Musk-Rückzug informiert. Er werde in den kommenden Wochen aus Trumps Stab ausscheiden.
Zwar sei der US-Präsident nach wie vor zufrieden mit der Arbeit Musks, der sich bereits im Wahlkampf für Trump engagiert hatte und dafür mit dem Posten als Chef-Berater für mehr Effizienz belohnt wurde. Dennoch hätten beide zusammen entschieden, dass es an der Zeit sei, dass Musk zu seinen Firmen zurückkehre. Die Rücktritts-Nachricht kommt wenige Stunden nachdem bekannt wurde, dass die Tesla-Verkaufszahlen im vergangenen Quartal eingebrochen sind: Die Auslieferungen von Tesla sind im vergangenen Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um Firmenchef Elon Musk im Jahresvergleich um rund 13 Prozent gefallen. Der von Tech-Milliardär Musk geführte Elektroauto-Hersteller brachte zwischen Januar und Ende März 336.681 Fahrzeuge zu den Kunden. Die Zahlen fielen deutlich schlechter aus als von Analysten erwartet.
Die schwachen Auslieferungen hatten sich bereits abgezeichnet. So fielen die Tesla-Neuzulassungen in der Europäischen Union in den ersten beiden Monaten 2025 im Jahresvergleich um 49 Prozent auf gut 19.000 Wagen. In Deutschland waren die Neuzulassungen im Februar auf nur noch 1429 von 6038 Fahrzeugen ein Jahr zuvor gefallen. In China gab es im März nach vorläufigen Zahlen ein Minus von mehr als elf Prozent. Tesla selbst macht keine Angaben zu Ergebnissen in einzelnen Regionen.
Medienberichte: Elon Musk vor Rückzug aus Trump-Regierung
Musk wird nun seinen Beraterposten laut „Politico“ wohl Ende Mai oder Anfang Juni aufgeben, dann endet der 130-Tage-Zeitraum nach seiner Ernennung, in dem Musk den Status als „besonderer Regierungsangestellter“ hat. Trump soll den Abgang bereits am 24. März bei einer Kabinettssitzung angekündigt haben. Öffentlich lobte er Musk daraufhin überschwänglich als „Patrioten“ und „Freund“, trotz interner Kritik an Musks Alleingängen.
Der Tech-Milliardär wurde im vergangenen Jahr zu einem engen Verbündeten von Donald Trump, dem er mehr als 250 Millionen Dollar für den Wahlkampf ums Weiße Haus spendete. Als Präsident beauftrage Trump ihn mit der Senkung der Regierungsausgaben.
In dieser Rolle löste Musk zahlreiche Kontroversen aus. Kritiker werfen ihm rücksichtslose Kürzungen vor. Er prahlte etwa damit, die Entwicklungshilfe-Behörde USAID „in den Holzhäcksler“ zu werfen – und spricht ständig von angeblich entdeckten Milliardenbetrügereien, ohne dafür Belege zu liefern.
Auch Musks politische Ansichten schrecken zumindest einige potenzielle Tesla-Käufer ab. In Deutschland machte sich der Tech-Milliardär vor der Bundestagswahl für die AfD stark und mischte sich eine Zeit lang auch in die britische Politik ein.
Er beklagt angeblichen Rassismus gegen Weiße und behauptet, die US-Demokraten schleusten Ausländer ins Land, um Wahlen zu ihren Gunsten zu drehen. Bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von Trump schockierte Musk Zuschauer mit einer Hitlergruß-ähnlichen Geste. Kritik daran tat er als „schmutzige Tricks“ seiner Gegner ab. Es gab Boykottaufrufe und erst am vergangenen Wochenende Protestaktionen an Tesla-Standorten in verschiedenen Ländern.
Musk ist Trumps engster Verbündeter
Die US-Regierung stärkt Trumps Vertrautem Musk demonstrativ den Rücken. US-Justizministerin Pam Bondi drohte, Vandalismus gegen Tesla als inländischen Terrorismus einzustufen. Handelsminister Howard Lutnick rief dazu auf, Tesla-Aktien zu kaufen. Trump selbst ließ mehrere Teslas vor dem Weißen Haus auffahren und suchte sich davon ein rotes Model S zum Kauf aus. „Ich liebe Tesla!“, verkündete der US-Präsident in einer ungewöhnlichen Werbeaktion.
Die Kontroversen und die Zweifel an den Geschäftsaussichten nagen auch an dem Grundstein von Musks Einfluss: dem Tesla-Aktienkurs. Es ist vor allem seine Beteiligung an dem Elektroautobauer, die ihn zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt macht – jedenfalls auf dem Papier. Nach Trumps Wahlsieg im November hatte sich der Tesla-Kurs zeitweise verdoppelt. Jetzt notiert die Aktie wieder auf dem Niveau von Oktober. Nach den Auslieferungszahlen gab sie im frühen US-Handel zeitweise um rund zwei Prozent nach. Die US-Börse reagiert sofort auf die Rückzugs-Ankündigung. Der Kurs von Musks Auto-Firma Tesla stieg am Mittwoch binnen 20 Minuten um sechs Prozent auf 281 Dollar.
ves/mit dpa