Früchtemüsli im Öko-Test Note 6 für bekannte Marke - zu viel Zucker und Schadstoffe

Eine Schüssel Früchtemüsli steht mit weiteren Schalen mit Obst auf einem Tisch.
Öko-Test veröffentlichte gemischte Ergebnisse zu Früchtemüsli. © picture alliance/dpa/dpa-tmn
Lesezeit

Früchtemüsli gilt als gesundes Frühstück und erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Die Mischung aus Getreideflocken, -flakes und getrockneten Früchten verspricht einen nährstoffreichen Start in den Tag. Doch nicht jedes Früchtemüsli ist gleich – Zutaten, Nährwerte und mögliche Schadstoffe unterscheiden sich teils erheblich. Öko-Test hat aktuell 40 Früchtemüslis untersucht und zeigt, welche Produkte wirklich empfehlenswert sind.

Früchtemüsli im Test: Bio-Produkte schneiden besser ab

In der Untersuchung wurden 15 klassische und 25 Bio-Fruchtmüslis getestet. Das Ergebnis zeigt deutliche Unterschiede: 60 Prozent der Bio-Müslis erhielten von Öko-Test die Note „sehr gut“, während bei den konventionellen Produkten nur zwei diese Bewertung erreichten.

Öko-Test: Wieso „ungesüßte“ Müslis trotzdem ungesund sein können

Ein zentraler Kritikpunkt war der hohe Zuckergehalt vieler Müslis, selbst bei Produkten mit der Kennzeichnung „ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“. Ein Beispiel ist das „dm Bio Früchte Müsli“, das mit 32 Gramm Zucker pro 100 Gramm zu fast einem Drittel aus Zucker besteht. Dennoch bleibt diese Deklaration laut Öko-Test rechtlich erlaubt, da der Zucker aus natürlichen Zutaten wie Trockenfrüchten stammt und nicht durch zugesetzte Süßungsmittel wie Honig oder Glukosesirup ergänzt wurde.

Eine Frau greift im Supermarkt nach einer Müslipackung.
Viele Früchtemüslis, zu denen Kunden im Supermarkt greifen, schnitten bei Öko-Test gut ab.© picture alliance / dpa

Gesundheitsrisiko: Pestizide und Schimmelpilzgift in Müslis

Besonders schlecht schnitt unter anderem eine bekannte Marke ab: Als eines von fünf Produkten wurde das „Dr. Oetker Vitalis Früchte Müsli“ mit „ungenügend“. Darin stellte das Labor Spuren von zehn Pestiziden fest. Diese sogenannte Mehrfachbelastung, bei der verschiedene Pestizide kombiniert vorkommen, ist nach Angaben von Öko-Test besonders problematisch. Deren Wechselwirkungen seien noch nicht ausreichend erforscht.

Ein weiteres Beispiel dafür ist das „Gut & Günstig Früchte Müsli“ von Edeka, das acht verschiedene Pestizide enthielt. Zudem wurde in diesem Produkt als einzigem im Test Ochratoxin A (OTA) nachgewiesen – ein Schimmelpilzgift, das als krebserregend und erbgutschädigend gilt und das Immunsystem angreifen kann. Bereits beim Test von Haferflocken hatte Öko-Test Schimmelpilzgifte in mehreren Produkten nachgewiesen.

Diese Fruchtmüslis überzeugen durch Preis und Leistung

Wer nicht tief in die Tasche greifen, aber dennoch ordentliche Qualität haben möchte, sollte dem Testergebnis zufolge zum „Rewe Bio Beeren Müsli (Naturland)“ und zum „Edeka Bio Beeren Müsli“ greifen. Beide Produkte wurden ohne nachweisbare Mineralölbelastung oder andere Mängel getestet und bieten einen ausgewogenen Mix aus Preis, Fruchtgehalt und Zuckeranteil.

Das Rewe-Müsli enthält 22 Prozent Früchte und hat mit 11 Prozent einen relativ niedrigen Zuckergehalt. Mit einem Preis von 2,79 Euro pro 500 Gramm liegt es im unteren Preissegment. Das Edeka-Müsli bietet mit 24 Prozent einen etwas höheren Fruchtanteil, während der Zuckergehalt bei 16 Prozent liegt. Mit einem Preis von 2,66 Euro ist es zudem etwas günstiger.

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen