
Beim Stichwort „Eisheilige“ denken viele Menschen an einen alten – und zugegebenermaßen ziemlich flachen – Witz. Lehrer: „Wie heißen die Eisheiligen?“ Schüler: „Langnese, Schöller und Mövenpick.“ Doch wissen Sie auch, was es wirklich mit den Eisheiligen auf sich hat? Wir erklären Ihnen alles zum Zeitpunkt und Hintergrund des Wetterphänomens und verraten, wie die Wetter-Prognose für die Eisheiligen 2025 ausfällt.
Wann sind die Eisheiligen 2025?
Der Zeitraum der Eisheiligen ist jedes Jahr gleich. Auch 2025 beginnen sie wieder am 11. Mai, also dem Muttertag, und enden am 15. Mai. Das liegt daran, dass die Tage sich nach den Namenstagen von fünf Heiligen richten, die eben immer auf dasselbe Datum fallen.
Namen: Wie heißen die Eisheiligen?
Die Eisheiligen sind nach drei Märtyrerinnen und Märtyrern sowie zwei Bischöfen benannt, die zwischen dem 11. und 15. Mai Namenstag feiern. Das sind die Namen der Eisheiligen:
- Mamertus (Erzbischof von Vienne, 11. Mai)
- Pankratius (Märtyrer, 12. Mai)
- Servatius (Bischof von Tongeren, 13. Mai)
- Bonifatius (Märtyrer, 14. Mai)
- Sophia (Märtyrerin, 15. Mai)

Woher haben die Eisheiligen ihren Namen?
Die fünf Heiligen, die im Volksmund als Eisheilige bezeichnet werden, haben mit dem Wetter eigentlich gar nichts zu tun. Die Bezeichnung rührt daher, dass es Mitte Mai teilweise noch einmal knackig kalt wird, nachdem der Frühling sich zuvor bereits von seiner besten Seite präsentiert hat. Weil diese Kältephase früher oft über die Namenstage von Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia kam, erhielten die fünf den Namen „Eisheilige“.
Heutzutage wird es mitten im Frühling zwar meist noch einmal kalt. „Zwischen dem noch kalten Nordeuropa und den Landflächen Südeuropas, die sich durch den zunehmenden Sonnenstand bereits rasch erwärmen, stellen sich enormen Temperaturgegensätze ein. Durch diese großen Temperaturkontraste innerhalb Europas können kräftige Tiefs entstehen, die auch das Wetter in Mitteleuropa beeinflussen“, sagte Meteorologin Corinna Borau dem Portal nordbayern.de. Allerdings passiert das nur selten im Zeitraum der Eisheiligen, wie eine Wetter-Statistik zeigt: Zwischen 1991 und 2020 lagen die Temperaturen Mitte Mai nur sechsmal unter 3 Grad – also in nur 20 Prozent der Fälle.
Wetter-Experten bezeichnen solche Phänomene wie die Eisheiligen übrigens als „meteorologische Singularität“. Dabei handelt es sich um Wetterlagen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in bestimmten Zeiträumen auftreten. Weitere Singularitäten sind beispielsweise die Schafskälte Mitte Juni oder die Hundstage Ende Juli bzw. Anfang August.
Wie ist die Wetter-Prognose für die Eisheiligen 2025?
Auf Frost und Kälte müssen sich die Menschen in Deutschland zu den Eisheiligen 2025 offenbar nicht einstellen: „Für den Zeitraum 11. bis 15. Mai sind keine weiteren Kaltlufteinbrüche zu erwarten. Die Temperaturen bleiben relativ konstant bei Werten, die in etwa der Jahreszeit entsprechen“, erklärt Robert Hausen, Diplom-Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Er rechne mit Temperaturen zwischen 17 und 24 Grad tagsüber sowie 4 bis 10 Grad nachts.
Allerdings waren die Eisheiligen in diesem Jahr möglicherweise einfach nur zu früh dran. Die Nacht zum 6. Mai brachte laut Hausen „in der Nordosthälfte ziemlich verbreitet leichten Frost„. Dass der Klimawandel für eine Verschiebung solcher Wetterphänomene sorgt, trifft nach Angaben des DWD nicht zu: „Wir sehen bisher keine belastbaren Studien, dass sich typische Kaltlufteinbrüche im Frühjahr zeitlich verschieben, weder in die eine noch in die andere Richtung“, sagte der Meteorologe. „Unstrittig ist aber, dass aufgrund der gehäuft auftretenden, milderen Winter mit früherem Vegetationsbeginn die entsprechenden Schäden stärker ausfallen können.“
Welche Bauernregeln gibt es zu den Eisheiligen?
Um die Eisheiligen ranken sich viele Bauernregeln. Der mögliche Frost Mitte Mai kann schließlich Auswirkungen auf Pflanzen und somit auch auf die spätere Ernte haben. Deshalb halten sich auch viele Hobby-Gärtnerinnen und Hobby-Gärtner an die Faustregel, gewisse Pflanzen erst nach dem 15. Mai im Garten oder auf dem Balkon zu pflanzen. Diese Bauernregeln sollen daran erinnern:
- „Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.“
- „Wenn’s an Pankratius friert, wird im Garten viel ruiniert.“
- „Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.“
- „Eh nicht Pankratius, Servatius und Bonifatius vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai.“
- „Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist.“
- „Pflanze nie vor der Kalten Sophie.“
- „Oft hat Sophie Frost gebracht und manche Pflanze totgemacht.“