
Die Nachfrage nach Plätzen in der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Selm ist für das Schuljahr 2025/2026 deutlich angestiegen. Grund dafür ist auch die Einstellung der Übermittagsbetreuung (ÜMI) – Eltern, die ihre Kinder weiter betreuen lassen wollen, mussten sie für die OGS anmelden. In der Sitzung am 28. April will der Ausschuss für Schule, Bildung und Sport die Anzahl an Kindern, die zwischen dem 27. Januar und 21. Februar angemeldet wurden, vorstellen.
71 zusätzliche OGS-Plätze
Laut der Ausschussvorlage wird es an den vier Grundschulen insgesamt 525 Plätze geben. Das sind 71 Plätze mehr als noch im vorigen Schuljahr. Das digitale Anmeldeverfahren habe zwar den Prozess erheblich vereinfacht, an den strengen Kriterien für die Vergabe von OGS-Plätzen aber nichts geändert – zum Beispiel wird der berufliche Status der Eltern berücksichtigt. Auch werden die Jahrgänge 1 und 2 vorrangig berücksichtigt. Die Kriterien seien notwendig, da die Nachfrage wesentlich höher ist als das Angebot.
Das sei jetzt auch größtenteils ausgeschöpft, wie aus der Ausschussvorlage hervorgeht: Es fehlen Räumlichkeiten und personelle Ressourcen. Deshalb gebe es auch eine Warteliste für diejenigen, die die Kriterien nicht erfüllen oder deren Anmeldung zu spät erfolgte. Zur Bewältigung der Nachfrage und des zukünftigen Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung wird personell aufgestockt, indem der Trägerverein GANZ Selm e. V. Erzieher ausbildet.
Elternbeiträge erhöht
Die Plätze verteilen sich auf Grundschulen wie folgt: Die Grundschule „Auf den Äckern“ in Bork bietet jetzt 90 Plätze, der Standort in Cappenberg 45. Die Overbergschule bietet 270 Plätze und die Ludgerischule 120. Insgesamt stehen damit im kommenden Schuljahr 525 OGS-Plätze zur Verfügung. Die Gesamtanzahl der Plätze teilt sich in 470 sogenannte „grundständige“ und 55 Plätze für Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf auf.

Die Finanzierung der Offenen Ganztagsschulen (OGS) in Selm erfolgt durch Gelder des Landes und Elternbeiträge, wobei die Stadt Selm die Landesmittel erhält. Ab dem 1. August beträgt der Elternbeitrag laut der Ausschussvorlage pro Schuljahr und Kind bei mindestens 1105 Euro, für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf 1994 Euro. Diese Beträge erhöhen sich jährlich um 3 Prozent.
Insgesamt würden so rund eine Million Euro eingenommen werden, mit denen die OGS finanziert werden soll – diese kostet im Jahr allerdings rund 1,4 Millionen Euro. Der Differenzbetrag wird durch den Schulträger erbracht.