Vaterglück für Landrat Mario Löhr (50): Schwerter Taxifahrer bringt erstes Taschengeld
Taxifahrer sind zuverlässig. Dafür sind die Männer bekannt, die wie Martin Fischer (62) auch bei Nacht für den sicheren Heimweg sorgen. Es war bei einer dieser Schichten, als sich das Handy des Schwerters meldete. „Als die Möglichkeit dazu war, habe ich angehalten und die SMS gelesen“, erzählt er.
Diesmal war es kein Hinweis auf einen Fahrgast, der irgendwo abgeholt werden wollte. Von einem Foto blickte ihn eine ganz frische Erdenbürgerin an: Emma, die jüngste Tochter von Landrat Mario Löhr, hatte am 27. Dezember um 2.11 Uhr in einem Dattelner Krankenhaus das Licht der Welt erblickt.
Eine Viertelstunde nach der Geburt erhielt Martin Fischer eine SMS
„Eine Viertelstunde nach der Geburt hat er mir aus der Klinik die SMS mit dem Bild geschickt“, erzählt Martin Fischer weiter. Die beiden Sozialdemokraten kennen sich aus dem Wahlkampf vor der Kommunalwahl im September, bei der Mario Löhr erfolgreich die Nachfolge von Michael Makiolla antrat.
Der Schwerter, seit mittlerweile 42 Jahren SPD-Mitglied, klebte nicht nur Plakate, sondern verstärkte auch regelmäßig den Werbestand auf dem Marktplatz und verteilte Infobroschüren in die Briefkästen.
„Er hatte mir seine Hilfe im Zuge des Wahlkampfes angeboten“, berichtet Mario Löhr. Dabei habe er Martin Fischer kennen und schätzen gelernt: „Daraus ist eine Freundschaft geworden.“ Eine Männerfreundschaft, die den Schwerter in der Geburtsnacht noch einmal das Handy zücken ließ.
Er habe – so berichtet er – umgehend die Polizeiwache an der Hagener Straße über das freudige Ereignis im Hause Löhr informiert: „Damit ihm Schwerte als erste Polizeistation im Kreis gratuliert.“
Ein Fünf-Euro-Schein als erstes Taschengeld für die kleine Emma
Seine eigenen privaten Glückwünsche überbrachte Martin Fischer am nächsten Tag. Er schrieb sie auf eine Karte und fuhr zur Wohnung des Landrats nach Selm, wo der Politiker zuvor viele Jahre Bürgermeister gewesen war. In das Kuvert, das er in den Briefkasten steckte, schob er noch einen Fünf-Euro-Schein: „Das erste Taschengeld für das Kind.“
Die kleine Emma und ihre Mutter Julia Löhr sind mittlerweile wohlbehalten zu Hause. Bei der Geburt war sie 52 Zentimeter groß und wog 3120 Gramm. „Das ist eine ganz Liebe und ganz Ruhige“, sagt der stolze Vater: „Genau wie ihre Schwester.“ Lilly-Marie ist inzwischen zweieinhalb, ihr großer Bruder Maximilian schon 22 Jahre alt. Das Familienglück ist perfekt.
Für den Landrat ist das Jahr privat und politisch gut gelaufen
„Ich bin zufrieden“, sagt Mario Löhr. Er ist wenigstens einer, für den das Corona-Jahr privat und politisch gut gelaufen ist – auch wenn er sich andere Vorzeichen gewünscht hätte. „Der Job macht Riesenspaß, man kann einiges in Bewegung setzen“, sagt der Landrat. Aber er befürchtet: „Die ganzen Probleme schlagen erst im nächsten Jahr und in den Folgejahren richtig durch.“