
Ein Zusammenschluss aus Schwertern hat eine Spendenaktion für die Betroffenen des Erdbebens in der Türkei und in Syrien gestartet. Der Verein „Schwerte hilft“ und die Hausarztpraxis Spanke sammeln aktuell gemeinsam mit Apothekerinnen und türkischstämmigen Bürgern aus Schwerte Gelder für Hilfsaktionen im Katastrophengebiet.
Bisher 3.000 Euro gesammelt
Die Idee dazu hatten drei türkische Geschwister: Geva Yilderim aus Schwerte, seit über 30 Jahren medizinische Fachangestellte in der alteingesessenen Hausarztpraxis Spanke, ihre Schwester Menevse und Bruder Serket Dogan. Die Drei stammen aus der vom verheerenden Erdbeben hauptbetroffenen Region.
Über Theo Spankes Frau Sabine, die seit langem Mitglied im Verein „Schwerte hilft“ ist, kam der Kontakt zum Verein zustande. Die bisher gesammelten 3.000 Euro sollen schnellstmöglich gemeinsam mit medizinischem Material in die Türkei geschickt werden.
1.000 Euro spendeten Theo und Sabine Spanke gemeinsam mit ihrem Musikerfreund Christoph Krane. Der Verein „Schwerte hilft e.V.“ übergab durch seinen Vorsitzenden Holger Hülsmeyer weitere 2.000 Euro. Theo Spanke, Arzt und Musiker, sprach zudem befreundete Apotheken an, die ihrerseits kofferweise Schmerz- und Schlafmittel sowie Verbandsmaterial aus den Lagern holten. Beteiligt sind Sarah Doll, Inhaberin der Rathausapotheke in Schwerte, und Dörte Kahl, Chefin der Marienapotheke aus Dortmund-Wickede.
Wohncontainer geplant
Weil außerhalb der Städte weniger Hilfe ankomme, wolle man die aktuellen Spenden vor allem im ländlichen Umland, in den Dörfern und Bauernschaften, einsetzen. „Dort arbeiten unsere Helfer mit Maschinen, die ihnen von Baufirmen überall in der Türkei zur Verfügung gestellt werden“, berichtet Serket Dogan, Vorstandsmitglied mehrerer alevitischer Vereine in NRW, deren Helfer auch die Spenden aus Schwerte übergeben.
Weniger staatliche Hilfe
In der betroffenen Region lebten vor allem alevitische und kurdische Menschen, die traditionell eine eher reservierte Haltung gegenüber dem Präsidenten hätten. Daher komme deutlich weniger staatliche Hilfe im Erdbebengebiet an, als möglich sei. „Damit nichts versickert“, wie Serket Dogan sagt, sollen die Spenden persönlich in die Region gebracht werden.
Bislang habe man vor allem Decken und Zelte gekauft, mit den zunächst 3.000 Euro aus Schwerte werde man jetzt wohl einen oder zwei Wohncontainer finanzieren, die aktuell vielen Betroffenen Schutz vor den kalten Nachttemperaturen bieten. „Hier schlafen dann alle, die keinen Platz bei Verwandten finden.“
Spendenkonto
Für den Schwerte hilft Vorstandsvorsitzenden Holger Hülsmeyer ist die Aktion auch eine Erinnerung an die Vereinsgründung 2005: „Nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien kamen Menschen aus Schwerte zusammen und gründeten spontan ‚Schwerte hilft‘.“ Seitdem seien fast 200.000 Euro an Spenden in Schwerte zusammengekommen.
Weitere Spenden für die Aktion sind möglich unter dem Stichwort „Erdbebenhilfe“ an die IBAN DE18 4405 0199 0841 0154 10 bei der Sparkasse Dortmund. Auf Wunsch werden steuerrelevante Spendenquittungen ausgestellt.