
Das war unser Liveticker von der Pressekonferenz mit dem neuen Schalker Sportvorstand Frank Baumann. Vielen Dank für das Interesse.
Baumann über Torwart Loris Karius: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er mit uns in die neue Saison geht.“ Es sei aber wichtig, die Trainer-Entscheidung abzuwarten. Von Miron Muslic gebe es positive Reaktionen.
Nach zwei Jahren Abstiegskampf wäre es vermessen, jetzt ein Aufstiegsziel für die neue Saison auszurufen. „Wir müssen den Fokus auf das tägliche Tun legen. Wir müssen demütig und realistisch sein. Mehr tun, weniger quatschen“.
Baumann hat in den vergangenen Wochen sich bereits auf Schalke eingearbeitet. Natürlich war er nicht begeistert über so manches Spiel der Königsblauen. „Ich habe ein Stück weit mitgelitten. Ich bin aber keiner, der seine Emotionen nicht nach außen trägt. Meine Aufgabe ist es, analytisch und nüchtern auf die Spiele zu gucken“, so der 49-Jährige.
Dass er sich mit Mike Büskens getroffen habe, wollte Baumann nicht näher kommentieren. „Der Austausch war mir sehr wichtig. Wir müssen schauen: Was macht Sinn für ihn, was macht Sinn für den Verein?“ Er habe viele Anfragen von ehemaligen Schalker Spielern erhalten, die gern mitarbeiten würden.
Baumann betonte, dass er nie einen Spieler verpflichten werde, den der Cheftrainer nicht haben will. Warum fiel seine Entscheidung pro Muslic? „Ich kannte ihn dreieinhalb Jahre. Wir haben einen Spieler von Cercle Brügge gescoutet und letztendlich verpflichtet. Miron hatte eine ganz klare Handschrift, auch europaweit, was Intensität, Pressing, Forechecking angeht, war er vorne dabei. Wir wollen den Gegner immer stressen durch ein zielstrebiges, aktives Spiel.“
Baumann bestätigte, dass er einen Etat für Personalausgaben habe und darunter auch die Trainerposition falle: „Ich habe einen Etat. Und wenn wir für einen Trainer Ablöse zahlen, können wir vielleicht nicht ganz so viel für Spieler ausgeben. Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.“ Baumann kennt Muslic schon seit mehreren Jahren. Auch im Schalker Umfeld sei der Name Miron Musllc gefallen.
Ob die Entscheidung für Muslic im Schalker Aufsichtsrat einstimmig gefallen sei, umdribbelte Axel Hefer: „Unsere Aufgabe ist es, die Verantwortlichen zu hinterfragen. Das haben wir gemacht.“
Die Kaderplanung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. „Wir werden sicher nicht mit dem Kader, der beim Trainingsauftakt da ist, in die Saison gehen“, sagte Schalkes neuer Sportvorstand. Er führte weiterhin aus: „Wir sind seit Wochen in den Planungen, wir konnten mit Timo Becker einen Zugang präsentieren. Wir müssen Gehaltsgefüge freimachen, um die Mannschaft so zu besetzen, wie wir uns das wünschen. Es wird etwas dauern, bis der Kader stehen wird“.
Der Cheftrainer ist für Baumann die wichtigte Position im Verein. Deshalb habe er auch kein Problem damit, dass für den neuen Trainer Miron Muslic Ablöse gezahlt werden musste.
Was seine Personalpläne betrifft, sagte Baumann in Bezug auf Sylla und Bulut: „Es ist durchaus möglich, dass einer von beiden hier bleibt. Dass beide bleiben, ist eher unwahrscheinlich.“ Es müssten angemessene Ablöseangebote kommen.
Hinsichtlich der Saisonziele hielt sich der 49-Jährige angesichts der letzten beiden enttäuschenden Jahre zurück. „Wir müssen demütig bleiben, aber gleichzeitig bin ich maximal ambitioniert“. Der erste Neuzugang werde ein Defensivspieler sein.
Welche Aufgaben haben für den euen Schalker Sportvorstand Priorität? Baumann: „Das erste, was ich nach der Unterschrift angegangen bin, ist die Frage: Welchen Fußball wollen wir spielen? Das waren intensive Gespräche. Matthias hat mit seinem Team einiges erarbeitet, das war eine gute Basis, mit der wir uns auseinandersetzen wollen. Danach haben wir uns mit einem Trainerprofil auseinandergesetzt.“
Es werde Veränderungen geben, was die Art und Weise betrifft, wie Fußball zukünftig auf Schalke erspielt werden soll. Baumann will „aktiven Fußball“ sehen. Er arbeite gern mit starken Persönlichkeiten zusammen, wie es Youri Mulder und Ben Manga seien.
Axel Hefer, Vorsitzender des Aufsichtsrates, betont in seinem Eingangsstatement, dass sich sein Eindruck von Frank Baumann bestätigt habe: „Er hat eine klare Idee und arbeitet sehr strukturiert“. Baumann erzählt, dass er von Beginn an ein sehr gutes Gefühl nach den ersten Gesprächen mit den Schalker Entscheidungsträgern gehabt habe: „Vertrauen ist sehr wichtig für mich. Das war in den ersten Gesprächen sofort gehabt“.
Ende November 2024 hat es die ersten Gespräche mit Baumann gegeben. Aus privaten Gründen hat Baumann Schalke mitgeteilt, erst im Sommer zur Verfügung zu stehen. Nun freut er sich auf seine neue Aufgabe: „Ich bin mir bewusst, dass Schalke von großen Herausforderungen steht. Es kann aber genau deshalb vom Timing passen. Sportlich hat man zwei Jahre eine Krise erlebt, aber es gibt die Bereitschaft, Dinge etwas zu verändern.“
Genau ist die Uhrzeit schwer vorherzusagen, weil vorher noch Kamerateams und Fotografen zu ihrem Recht kommen. Seit 10.15 Uhr steht Frank Baumann in der und rund um die Arena für Aufnahmen diverser TV-Teams parat. Den Ablauf hat Schalke vorher genau festgelegt, um 11 Uhr soll Frank Baumann auf dem Podium des Medienraums der Veltins-Arena erscheinen.