Schalke 04 Schalke 04: Wer wird die Nummer eins im Tor?

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Wer wird die Nummer eins im Schalker Tor? Nach den Eindrücken im Trainingslager in Mittersill kann die Antwort nur lauten: Ralf Fährmann. Der 32-Jährige zeigte gute Trainingsleistungen und überzeugte auch in den Testspielen gegen Sankt Petersburg und Donezk. In beiden Testspielen blieben die Königsblauen ohne Gegentor. Das hatten sie besonders Fährmann zu verdanken, der jeweils eine Halbzeit mit Glanzparaden einen Rückstand verhinderte.

Dabei hat der gebürtige Chemnitzer sein Torwartspiel etwas modifiziert. Hatte Fährmann in der Vergangenheit bei Rückpässen seiner Gegenspieler meistens den Ball weit nach vorn gedroschen, sucht er nun per Kurzpass-Spiel nach spielerischen Alternativen, damit sein Team im Ballbesitz bleibt. Diese neue Vorgehensweise dürfte auf den Einfluss des neuen Torwarttrainers Wil Coort zurückzuführen sein. „Ich glaube, dass vieles für mich spricht“, sagte Ralf Fährmann selbstbewusst im Interview mit dieser Zeitung. Die Entscheidung aber stehe dem Trainer zu. Und wie auch immer dieser sich entscheide – er habe dies zu akzeptieren.

„Ich versuche, alles aufzusaugen“

Alle drei Schalker Torhüter hatte die Ablösung von Torwarttrainer Simon Henzler (44) durch den Niederländer Wil Coort (60) unvorbereitet getroffen. „Wir waren alle sehr überrascht“, sagte Michael Langer über den Wechsel. „Wir haben Simon sehr geschätzt.“ Er halte Henzler sogar für den „besten Torwarttrainer Deutschlands“, urteilte Fährmann. Über seinen neuen Vorgesetzten sagt er nüchterner, Coort sei ein „sehr erfahrener Torwarttrainer“, der „sehr kommunikativ“ arbeite. „Ich versuche, alles aufzusaugen“, so Fährmann.

Die Ansätze von Henzler und Coort seien verschieden, berichten die Schalker Torhüter. Der Niederländer setzte andere Schwerpunkte. „Wir schießen mehr auf das Tor, sind so mehr in der ausführenden Rolle und es gibt weniger Pausen für uns“, erzählte Schubert.

Bei Schalke 04 deutet sich eine Überraschung an

Egal, ob Fährmann oder Schubert die Nummer eins wird – im Kampf um die Nummer zwei deutet sich eine Überraschung an. Auffällig oft wurde in Mittersill Routinier Michael Langer von den Schalker Entscheidungsträgern gelobt. Auch zuletzt am Freitag nach dem Testspiel gegen Schachtar Donezk. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass sich Schalke die Torhüter Ralf Fährmann und Markus Schubert zusammen im Kader finanziell eigentlich nicht leisten kann. Dies würde auch mit der Aussage von Sportdirektor Rouven Schröder zusammenpassen, der in einem Kicker-Interview erklärte: „In die Torhüter-Frage könnte noch Bewegung kommen“.

Anderseits hat Schubert im Interview mit dieser Zeitung deutlich gemacht, dass er in der neuen Saison unbedingt die Schalker Nummer eins werden will. Nach der U21-Europameisterschaft hatte er auf Urlaub verzichtet – und war bereits am ersten Schalker Trainingstag zurück. „Ich wollte von Anfang an dabei sein, um schnell alle neuen Mitspieler und Mitglieder des Trainerteams kennenzulernen. Drei oder vier Tage mehr Urlaub waren nicht entscheidend für mich“, sagte Schubert.

Mehr als ein Fingerzeig von Schalke-Trainer Grammozis

Ein klares Bekenntnis, nach dem 31. August (Schließung des Transferfensters) auf Schalke zu bleiben, vermied der U21-Europameister allerdings. „Im Fußball ist vieles möglich. Mit dieser Frage beschäftige ich mich aktuell aber nicht“, sagte Schubert.

Trainer Dimitrios Grammozis attestierte Fährmann unterdessen eine „gute Entwicklung“. Am nächsten Freitag wird klar sein, wer Schalkes Nummer eins ist. „Dann ist die Zeit des Experimentierens vorbei. Wer im letzten Test gegen Arnheim spielt, wird am beim Zweitligastart gegen den Hamburger SV im Tor stehen“, erklärte Grammozis. Er sei froh, dass er diese Torhüter-Qualität im Kader habe. Dass Grammozis Fährmann zu einem der Stellvertreter des neuen Mannschaftskapitäns Danny Latza ernannte, dürfte allerdings bereits mehr als ein Fingerzeig pro Fährmann sein.

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