Zahnpasta im Öko-Test Krebserregender Stoff in fast jedem zweiten Produkt

Redakteur
Besucher putzen sich am Stand von Philips auf der Internationalen Funkaustellung in Berlin mit elektrischen Zahnbürsten die Zähne.
Zahlreiche Zahncremes sind im aktuellen Ökotest wegen ihrer Inhaltsstoffe durchgefallen. © picture alliance / dpa
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Gute Zahnpasta soll vor allem eins: Die Zähne reinigen, pflegen und vor Karies schützen. Ungewollte oder gar gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe sollten dabei allerdings nicht vorkommen. Dass das in vielen Zahncremes trotzdem der Fall ist, hat ein aktueller Öko-Test ergeben.

Bei dem Test wurden insgesamt 48 Universalzahncremes untersucht. Das Ergebnis: Nur neun Produkte konnten mit einem „sehr gut“ überzeugen, immerhin vier weitere mit dem Ergebnis „gut“. Dagegen sind ganze 17 Zahncremes mit einem „ungenügend“ durchgefallen. Zwei Produkte wurden mit einem „mangelhaft“ bewertet.

Ein schlechtes Ergebnis erhielten dabei auch einige bekannte Marken. Abgestraft wurden:

  • Ajona Stomaticum Medizinisches Zahncremekonzentrat
  • Aronal Zahnfleischschutz
  • Dr. Hauschka MedMinze Zahncreme Forte
  • Blend- A- Med Complete Protect ExpertTiefenreinigung
  • Blend- A- Med Rundumschutz Classic
  • Odol-med3 Original
  • Lacalut Aktiv Medizinische Zahncreme
  • Colgate Total Original

Unter den Testsiegern findet sich hingegen kein Markenprodukt wieder. Dafür konnten einige Zahncremes aus der Sparte „Naturkosmetik“ überzeugen, unter anderem die „Alverde 5 in 1 Zahncreme Nanaminze“, die es in der Drogeriemarktkette dm zu kaufen gibt.

Zahnpasta im Test: Titandioxid, Blei und Arsen in Produkten

Doch warum sind so viele Zahncremes im Test durchgefallen? Ein Grund dafür ist unter anderem Titandioxid. Der Weißmacher wurde 2022 aufgrund seiner möglicherweise erbgutverändernden und möglicherweise krebserregender Wirkung in Lebensmitteln verboten – in Kosmetikartikeln wie Zahnpasta oder auch Lippenstiften hingegen noch nicht.

In fast der Hälfte der getesteten Zahncremes (21) wurde Titandioxid gefunden. Laut Öko-Test hätten aber viele Hersteller bereits angekündigt, auf Titandioxid in zukünftigen Rezepturen zu verzichten. Dafür fehlte in einigen Zahncremes Fluorid, das nachweislich vor Karies schützt.

Neben dem Weißmacher wurde in einigen Produkten auch das Schwermetall Blei gefunden, meist in fluoridfreier Naturkosmetik. Blei kann sich im Körper anreichern und gilt als nervengiftig. Fünf der getesteten Universalzahncremes enthielten Blei, ein Produkt sogar zusätzlich noch Arsen, das schon in geringen Dosen Krebs auslösen kann.

Was die Tester allerdings am häufigsten – ganze 14 Mal – bemängelten, ist das Vorkommen von Natriumlaurylsulfat. Das Tensid soll dafür sorgen, dass die Zahnpasta beim Putzen schön schäumt und dabei hilft, den Schmutz abzutransportieren. Allerdings kann der Inhaltsstoff auch die Mundschleimhäute reizen und Entzündungen hervorrufen.

Zahncreme: Darauf sollte man beim Kauf achten

Zahnpasta ist also nicht nur im wörtlichen Sinne Geschmacksache, es kommt auch auf die richtigen Inhaltsstoffe an. Während die einen besser nicht fehlen sollten, sollten Konsumenten auf andere lieber verzichten – vor allem aus gesundheitlichen Gründen.

Beim Kauf von Zahncreme gilt es daher, auf zwei Inhaltsstoffe besonders zu achten. Zum einen sollte einen gute Zahncreme für Erwachsene den vor Karies schützenden Inhaltsstoff Fluorid enthalten. Vom Kauf von Zahnpasta mit Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate) raten die Experten von Öko-Test hingegen ab. Produkte mit dem Inhaltsstoff sollte man also lieber im Regal liegen lassen.

Das sind die Testsieger:

  • Bevola Zahncreme Kräuter
  • Dentalux 3- Fach-Schutz Frische Gel
  • Diadent Zahngel Fluor Fresh
  • Dontodent Kräuter Zahncreme
  • Elkos Denta Max Fluor Fesh Zahngel
  • Eurodont Zahncreme Coolfresh

Jugendliche und Kinder mit bleibenden Zähnen können die Zahncreme der Eltern mitbenutzen, wenn diese kein Zink enthält. Auf Titandioxid sollten Eltern auch bei der Wahl der Kinderzahnpasta achten, wie ebenfalls ein Öko-Test ergeben hatte. Fünf Zahncremes für Kinder waren dabei durchgefallen.