Tatverdächtiger kaufte Messer am Tag des Anschlags Polizei sucht erneut Gebiet in Solingen ab

Polizisten stehen nach dem Terroranschlag von Solingen in der Innenstadt (Archivfoto). Am Donnerstag war die Tat noch einmal Thema im Innenausschuss des Landtags
Polizisten stehen nach dem Terroranschlag von Solingen in der Innenstadt (Archivfoto). Am Donnerstag war die Tat noch einmal Thema im Innenausschuss des Landtags © Thomas Banneyer/dpa
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Update 26.09., 17 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Solingen hat das Tatmesser erst am Tag des Anschlags in einem örtlichen Geschäft gekauft. Das berichtete NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer nichtöffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Düsseldorfer Landtags.

Wie Reul dem Vernehmen nach ausführte, gibt es Videoaufnahmen aus dem Laden. Auf den Bildern sei der mutmaßliche Täter auch mit einem Handy zu sehen, das man noch sucht. Dafür war am Donnerstag eine Fläche in Solingen gerodet worden. Ein Handy, das man bereits entdeckt hatte, sei zerstört gewesen, so Reul.

Der Minister verriet demnach in der vertraulichen Runde der Innenpolitiker auch neue Details zu einem Bekennervideo, das über Kanäle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verbreitet worden war: Das Video sei tatsächlich in Solingen gedreht worden. Es sei inzwischen von den Sicherheitsbehörden gelöscht und nicht mehr zu finden. Wie die Videos vom Attentäter zum IS gelangten, werde noch ermittelt.

Solingen: Polizei sucht erneut Gebiet ab

Erstmeldung: Im Zusammenhang mit dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag von Solingen sucht die Polizei erneut ein Gebiet in der Stadt ab. Einsatzkräfte rodeten eine Grünfläche mit dichtem Gebüsch, hieß es aus Sicherheitskreisen. Gesucht werde nach einem zweiten Handy. Der Einsatz könne einige Tage dauern.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte den Einsatz. Er stehe im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu dem Messerangriff vom 23. August, sagte eine Sprecherin. Zuerst hatte das „Solinger Tageblatt“ berichtet. Demnach werde ein Gebiet nahe der Flüchtlingsunterkunft durchsucht, in der der Tatverdächtige zuletzt wohnte.

Bei dem Anschlag in Solingen hatte ein Angreifer vor knapp fünf Wochen am Abend des 23. August auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Mutmaßlicher Attentäter ist der 26-jährige Syrer Issa Al H., der unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzt. Die Terrorgruppe Islamischer Staat hatte den Anschlag für sich reklamiert.

Ein Handy liegt den Ermittlern nach früheren Angaben bereits vor. Das wohl absichtlich beschädigte Handy war auf einer Wiese gefunden worden. Ermittler suchen auch öffentlich auf dem Fahndungsportal der Polizei NRW nach dem zweiten Smartphone und einer Armbanduhr.

dpa

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