Luxus-Schleuser-Affäre um Aufenthaltstitel für Chinesen Durchsuchungen bei Dürener Landrat

Polizisten durchsuchen Wohnungen und Häuser im Rahmen einer Razzia gegen Schleuserkriminalität.
In der sogenannten Schleuser-Affäre haben Ermittler jetzt auch das Büro und die Privaträume des Dürener Landrats Wolfgang Spelthahn durchsucht. © Roberto Pfeil/dpa
Lesezeit

Im Zusammenhang mit der sogenannten Schleuser-Affäre haben Ermittler das Büro und die Privaträume des Dürener Landrats Wolfgang Spelthahn (CDU) durchsucht. „Wir haben Beweismittel sichergestellt“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Näheres dazu wollte er nicht sagen.

Der Kreis Düren teilte mit, im Sinne einer schnellstmöglichen Aufklärung der Vorwürfe hätten Spelthahn und die Kreisverwaltung bei der Razzia am Dienstag in vollem Umfang mit den Ermittlungsbehörden kooperiert. „Unabhängig davon weist der Landrat weiterhin den gegen ihn im Raum stehenden Anfangsverdacht der Bestechlichkeit zurück.“

Schleuser-Affäre: NRW-Innenministier Herbert Reul unter Verdacht

Eine Schleuserbande soll wohlhabende Menschen aus China und dem Oman eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland beschafft haben. Die Polizei hatte in diesem Zusammenhang im April bei einer Razzia Wohnungen in acht Bundesländern durchsucht. Die Ermittler gehen dabei auch dem Verdacht nach, dass mutmaßliche Schleuser Amtsträger in Behörden bestochen haben könnten, um für ihre ausländischen Klienten die gewünschte Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) war durch die Affäre in Erklärungsnot geraten, weil einer der mutmaßlichen Köpfe der Schleuserbande Reuls Wahlkampf mit insgesamt 30.000 Euro Parteispenden unterstützt hatte und er sich mehrfach mit ihm getroffen hatte. Reul hatte beteuert, völlig arglos gewesen zu sein.

dpa

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen