Kritik an geplanten Konzerten von Xavier Naidoo Zwei Auftritte in Köln

Der deutsche Sänger und Songwriter Xavier Naidoo tritt während eines Konzerts auf.
Xavier Naidoo kehrt auf die Bühne zurück. (Archivbild) © picture alliance/dpa/KEYSTONE
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Weil er jahrelang Verschwörungstheorien verbreitet hat, sorgen zwei geplante Comeback-Konzerte des Sängers Xavier Naidoo in Köln für Diskussionen. Der jüdisch-deutsche Verein „Werteinitiative“ fordert, die Konzerte abzusagen. Sie signalisierten Gleichgültigkeit gegen antisemitische Hetze, heißt es in einem offenen Brief an die Veranstalter.

Das zuständige Unternehmen „Live Nation“ erklärte hingegen auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag, Naidoo habe sich bereits im April 2022 für vergangene Aussagen entschuldigt. „Es gibt keinen ernsthaften Grund, ihm eine zweite Chance zu verweigern.“

Konzerte für den 16. und 17. Dezember geplant

In der Vergangenheit hatte Naidoo Thesen der rechtsextremistischen QAnon-Ideologie vertreten, mit Reichsbürgern sympathisiert, verschwörungsideologische und antisemitische Äußerungen bis hin zur Holocaustleugnung getätigt und war bei den „Querdenkern“ aufgetreten. Seit 2019 stand er nicht mehr auf der Bühne.

Nun sind in der Kölner Lanxess-Arena Konzerte für den 16. und 17. Dezember geplant. Der Musiker habe sich in der Zwischenzeit zweifelsfrei von falschen Sichtweisen und rechten verschwörerischen Gruppen distanziert, so die Veranstalter.

Antisemitismusbeauftragte mahnt zu Kontrolle

„Wer Holocaust-Leugnung und antisemitische Mythen verbreitet, darf in Deutschland keine Show-Bühne erhalten“, schreibt der Verein „Werteinitiative“. Zudem kritisierte er, dass Veranstalter und Arena bereits im Mai 2023 einen Auftritt des Musikers Roger Waters ermöglicht hatten, obwohl dieser wegen antisemitischer Symbolik und Unterstützung der israelfeindlichen BDS-Bewegung in der Kritik gestanden habe.

Die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sylvia Löhrmann erklärte auf Anfrage der KNA: „Sollte an den Auftritten festgehalten werden, erwarte ich, dass die Veranstalter ihrer Verantwortung gerecht werden und sofort einschreiten, sollte die Bühne genutzt werden, um Verschwörungsmythen und offenen Antisemitismus zu verbreiten.“ Die Aussagen Naidoos in der Vergangenheit bezeichnete sie als unerträglich.

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