Endlich wieder Kastanien-Zeit Alles rund um den herbstlichen Alleskönner

kastanie die gerade aus der schale springt
Kein herbstlicher Spaziergang ohne eine hübsche Kastanie aufzusammeln. © Pexels
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Kleine Tierchen, die auf Streichholzbeinen daherkommen oder kreative Deko-Ideen, die für Gemütlichkeit in den heimischen vier Wänden sorgen: Mit Kastanien kann man im Herbst nichts falsch machen. Das gilt auch für die essbare Variante, die etwa in Form von gerösteten Maronen oder in leckeren Suppen Verwendung findet. Ein besonderer Aktionstag macht zudem darauf aufmerksam, dass die Kastanie schützenswert ist.

Rettet die Kastanie

Hinter dem Aktionstag „Rettet die Kastanie“ steckt ein ernster Grund: Im Jahr 2005 tauchte in Deutschland erstmals die Kastanienminiermotte auf, die in den Blättern des Baumes überwintert und ihm auf diese Weise schadet. Was mit weißen Strichen auf den Kastanienblättern beginnt (die Larven beginnen zu minieren), dehnt sich später mit einer kompletten Braunfärbung aus. Bei starkem Befall kann es bereits im Juli zum Blattverlust kommen, was die lebensnotwendige Photosynthese des Baumes frühzeitig beendet.

Ins Leben gerufen wurde der Tag von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), die Jahr für Jahr im ganzen Bundesgebiet mit verschiedenen Partnern das Herbstlaub der Kastanien einsammelt. Dadurch wird der Kreislauf in der Entwicklung der Motte unterbrochen, was letztlich die Bedrohung des Baums eindämmt. Am Aktionstag „Rettet die Kastanie“ finden regionale Sammelaktionen statt, an denen sich beispielsweise Kita-Gruppen und Schulklassen beteiligen.
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald: Rettet-die-Kastanien-Tag, 14.11.

kastanien und blätter
Der Aktionstag „Rettet die Kastanie” macht am 14. November darauf aufmerksam, dass der Baum von Mottenbefall bedroht ist.© Pexels

Basteln mit Kastanien

Kastanienzeit ist Bastelzeit: Mit nur wenigen Handgriffen und kleineren Hilfsmitteln (zum Beispiel Heißklebepistole, Handbohrer, Streichhölzer) entstehen kreative Deko-Elemente. Vor allem Kinder haben große Freude daran, die Nussfrüchte erst im Wald zu sammeln und später dann fürs eigene Bastelprojekt zu verwenden. Dank ihrer Form und Textur ist die Kastanie ein echter Allrounder: Kreative Mobiles, kleine Männchen oder auch Tiere entstehen im Handumdrehen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kastanien-Schaf? Benötigt werden neben den Kastanien auch Eicheln, Streichhölzer, Zahnstocher, Bastelkleber und Wackelaugen. Die Kastanien und Eicheln gründlich waschen und abtrocknen. Dann mit den Zahnstochern an der Unterseite der Kastanie vier Löcher bohren und die Streichhölzer hineinstecken. Auf die gleiche Weise eine Verbindung zwischen Kastanie und Eichel schaffen – das „Hütchen“ sollte dabei nach oben zeigen. Nun an der Vorderseite der Eichel zwei Wackelaugen anbringen – fertig ist das tierische Bastelprojekt.

gebastelte kastanien figuren
Es braucht nicht viel, um mit Kastanien kleine Bastelideen in die Tat umzusetzen.© Adobe Stock

Eigene Kastanie pflanzen

Wer sich das Herbst-Feeling, das eine Kastanie ohne Frage versprüht, in den eigenen Garten holen möchte, sollte zuvor ein paar wichtige Dinge bedenken. Das beginnt mit der Größe des Gartens: Eine Kastanie benötigt ausreichend Platz, kann sie doch eine imposante Höhe von bis zu 25 Metern erreichen. Auch wächst der Baum mit seiner dicht geschlossenen Krone ordentlich in die Breite. In Deutschland handelt es sich dabei üblicherweise um die eingebürgerte Rosskastanie, die eine nicht essbare Kastanienart trägt. Die Rotblühende Rosskastanie hingegen wächst nicht so hoch, kann aber dennoch über die Jahre die Zehn-Meter-Marke erreichen.

Zum Start braucht es Watte und eine ausgetrocknete Kastanie: Diese in der Mitte der befeuchteten Watte platzieren, damit sie fast komplett umschlossen ist. Dann das Watte-Konstrukt in eine Schale setzen und an einem Ort mit ausreichend Schatten platzieren. Bleibt die Watte jederzeit feucht, treibt die Kastanie schon bald erste Wurzeln aus; bilden sich erste Ableger, kann die Kastanie in einen Topf mit Erde gepflanzt werden (diesen idealerweise draußen platzieren, damit sich die Kastanie an die Witterung gewöhnt). Sobald sich ein kleiner Kastanienbaum abzeichnet, kann dieser in den Garten umgepflanzt werden.

zweig eines kastanienbaumes
Kastanienbäume können eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen – es braucht also Platz im heimischen Garten.© Pexels

Vielseitige Esskastanien

Natürlich dürfen auch essbare Kastanien (Edelkastanie) im Herbst nicht fehlen – sie eignen sich als Snack, Beilage sowie als Zutat für Suppen und auch Süßspeisen. Esskastanien – auch bekannt als Maronen – sind im Herbst meist im Supermarkt und auf Wochenmärkten zu finden; auch vorgeschält und abgepackt sind sie erhältlich. Beim Kauf frischer Nussfrüchte ist darauf zu achten, dass sie glatt und glänzend sind. Liegen sie zudem zu leicht in der Hand, ist der Kern geschrumpft oder er fehlt gar. Das ist ein Anzeichen dafür, dass die Kastanien zu lange gelagert wurden. Kleine Löcher in der Marone können zudem auf einen Wurmbefall hindeuten. Während frische Exemplare nicht sehr lange haltbar sind, lassen sich Dauermaronen an einem kühlen und trockenen Ort zwei bis drei Monate lagern. Übrigens: In den essbaren Kastanien stecken jede Menge Vitamine und Mineralstoffe: Vitamin C, B-Vitamine, Magnesium und Kalium.

kastanien werden geröstet
Geröstete Maronen sind in der kalten Jahreszeit der Renner. Doch Esskastanien können noch viel mehr!© Pexels

Rezept: Cremige Maronen-Kartoffel-Suppe

Zutaten für 4 Personen:

1 Schalotte (30 g)
300 g Kartoffeln
200 g Pastinaken
45 g Butter
1 Lorbeerblatt
100 ml trockener Weißwein
830 ml Gemüsebrühe (heiß)
400 ml Milch
300 g geschälte Maronen
60 g Zucker
Piment d’Espelette (ersatzweise Cayennepfeffer)
6 g Steinpilze (getrocknet)
Fleur de sel
½ Bund feiner Schnittlauch (15 g)
1 Beet Gartenkresse
8 El Rapskernöl
Zitronensaft

Die Schalotte fein würfeln, Kartoffeln und Pastinaken schälen und anschließend in 2 cm große Stücke schneiden. Die Schalotten bei mittlerer Hitze in einem breiten Topf etwa 3 Minuten mit 30 g Butter glasig dünsten. Dann die Kartoffeln und Pastinaken hinzugeben und alles unter Rühren weitere 3 Minuten dünsten.

Im nächsten Schritt Lorbeer, Wein und die Brühe hinzugeben und zugedeckt aufkochen lassen. Milch beifügen, aufkochen und bei geringer Hitze 30 Minuten kochen lassen.

Nun 100 g der Maronen sechsteln. Anschließend Zucker in einer Pfanne karamellisieren (hellbraun) und 80 ml Brühe hinzugeben. Im nächsten Schritt die Maronen unterrühren und bei geringer Hitze so lange kochen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Die restliche Butter unterrühren und alles mit Piment d’Espelette würzen.

Schritt 4: Die Steinpilze mithilfe eines Blitzhackers fein mahlen und mit 3 TL Fleur de sel mischen. Dann den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden und mit Kresse und Öl verrühren.

Zuletzt die restlichen Maronen 5 Minuten lang in der Suppe erhitzen und diese anschließend sehr fein pürieren. Mit 1–2 Spritzern Zitronensaft abschmecken und in vorgewärmte Teller geben. Die Suppe mit den Karamell-Maronen und Kräuteröl garnieren und mit dem Steinpilzsalz servieren.

fertig zubereitete maronen suppe
Herbstlich-Lecker: Auch als Zutat für Suppen eignen sich Esskastanien.© Adobe Stock
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