Coronavirus in NRW – Bundes-Notbremse: Ausgangssperren erlauben mehr Ausnahmen – Liveblog
Über die Auswirkungen der Corona-Krise in NRW berichten wir hier aktuell im Liveblog.
- Fallzahlen in NRW: 681.974 bestätigte Fälle – 63.100 aktuell Infizierte – 14.913 Todesfälle, Wocheninzidenz: 171,1 (Stand: 19.4.2021).
- SPD und Union bringen das Gesetz zur Bundes-Notbremse weiter voran. Die umstrittene Ausgangssperre soll jetzt ab 22 Uhr gelten, statt ab 21 Uhr.
- Die Wocheninzidenz steigt in NRW auf 171,1. Insgesamt liegen 15 Kreise über dem 200er-Wert. Remscheid verzeichnet mit einer Inzidenz von 319,7 den höchsten Wert im Bundesland.
- In 21 NRW-Städten und Kreisen bleiben heute die Schulen zu. Grundlage ist dafür ein Inzidenzwert von über 200 in den letzten sieben Tagen.
- In sieben NRW-Kommunen gibt es eine nächtliche Ausgangsbeschränkung: Köln, Oberbergischer Kreis, in den Kreisen Minden-Lübbecke, Siegen-Wittgenstein, im Märkischen Kreis, in Remscheid und Hagen. Mülheim hatte eine auf das Wochenende befristetet Ausgangssperre. Heute folgen Wuppertal und der Kreis Unna.
- Flaggen auf halbmast, Trauergeläut und mehr: In NRW wird heute der Corona-Toten gedacht. Am Dortmunder U-Turm steigen auf der Lichtinstallation Hunderte Luftballons auf. NRW-Ministerpräsident Laschet fordert die Bürger auf, als Zeichen des Gedenkens brennende Kerzen ins Fenster zu stellen.
- Alle neuen Regeln finden Sie hier im Überblick.
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Im Internet suchen Leute verzweifelt nach Krankenhausbetten, medizinischem Sauerstoff und Arzneimitteln. Aus mehreren Gebieten gibt es Berichte, wonach Krematorien überlastet sind. Auch Impfstoff ist knapp, obwohl Indien diesen eigentlich selbst in Massenproduktion herstellt und noch im vergangenen Monat viele Dosen an ärmere Länder verschenkt hatte. Bislang wurden in Indien nach Angaben des Gesundheitsministeriums 123 Millionen Dosen gespritzt.
„Hoffentlich schon vorher, aber ich denke, das wird der späteste Zeitpunkt sein.“ Für Kinder und Jugendliche im Alter ab zwölf Jahren gehe er davon aus, dass Impfungen schon zu Beginn des kommenden Schuljahres zur Verfügung stünden. Derzeit können in den USA Jugendliche erst ab 16 Jahren geimpft werden.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, erhoben die Beamten von einem 20-Jährigen ohne festen Wohnsitz eine Sicherheitsleistung und erteilten ihm einen Platzverweis. Weitere Partygäste bekamen Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.
Für Schulen wäre, wenn das Gesetz so vom Bundestag beschlossen wird, Distanzunterricht ab einem Inzidenzwert von 165 verpflichtend. Im ursprünglichen Entwurf war hier ein Schwellenwert von 200 genannt worden. Für Kinder im Alter bis 14 Jahren soll Sport in Gruppen möglich sein. Arbeitgeber müssen zwei Corona-Tests pro Woche bereitstellen. Alle Regelungen sind erst einmal befristet – bis zum 30. Juni.
Der Bundestag will am Mittwoch über die Änderungen im Bevölkerungsschutz abstimmen. Dann muss das Gesetz noch den Bundesrat passieren.
Nachdem in Zusammenhang mit dem Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca einige Fälle von Blutgerinnsel aufgetreten sind, wird der Wirkstoff in Schweden nur noch an die über 65-Jährigen verabreicht. Dem Bericht zufolge sagen einige Patienten ihren Termin ab, wenn sie erfahren, dass sie mit dem Astrazeneca-Mittel geimpft werden sollen. Andere würden an der Tür der Impfzentren wieder kehrtmachen.
Mediziner berichten aber davon, dass ihre Patienten mit Long-Covid-Symptomen zunehmend jünger werden – und Hilferufe von Eltern vermehrt auftreten. Eine schützende Impfung gibt es für junge Menschen vorerst nicht.
Kinder und Jugendliche haben in der Regel nicht so schwere Krankheitssymptome nach einer Corona-Infektion wie Erwachsene, sie können aber an unterschiedlichen Folgeerkrankungen leiden. Dazu gehören beispielsweise Leistungsminderungen, Atembeschwerden und kognitive Einschränkungen, sagte Jördis Frommhold, Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm der Deutschen Presse Agentur. Die Expertin berichtete von einer zunehmenden Zahl von Hilferufen besorgter Eltern.
Man müsse insgesamt von der Vorstellung Abschied nehmen, dass junge Menschen nicht erkranken können.
Der in Deutschland bisher eher unbekannte norwegische Reiseveranstalter World Visitor wirbt damit, „als erster Veranstalter konkrete Impfreisen“ anzubieten. Drei Angebote seien auch ab Deutschland buchbar. Zur Auswahl stehen ein dreiwöchiger Kuraufenthalt in der Nähe von Moskau für 2999 Euro, Impfung im Transit und Weiterflug zur Pauschalreise die Türkei für 1499 Euro, oder zwei Kurztrips nach Moskau oder St. Petersburg mit Übernachtungen im Transithotel für 1999 Euro.
Während dieser „Spritztouren“ sollen Reisende den Impfstoff Sputnik-V erhalten. Zuvor steht ein ärztliches Beratungsgespräch an, nachdem sich die Urlauber entscheiden, ob sie sich tatsächlich impfen lassen wollen. Doch die Impfreisen stehen in der Kritik.
Für die Jahrgänge 1948 und 1949 startet die Impfterminvergabe am kommenden Mittwoch. Auch die Lebenspartner sind impfberechtigt, ihr Jahrgang spielt keine Rolle.
Die Terminbuchung erfolgt online über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116117, wie das Gesundheitsministerium am Montag in Düsseldorf mitteilte. Zudem gibt es die Rufnummer 0800 11611701 für das Rheinland und 0800 11611702 für Westfalen-Lippe.
Es werden Einladungsschreiben verschickt, die aber nicht nötig sind für die Impfanmeldung. Seit heute gibt es die Terminbuchung für die Jahrgänge 1946 und 1947.
Allerdings sind alle Starts auf Eis gelegt worden – auch Coesfeld und Münster hatten mit Blick auf das Infektionslevel auf den Beginn verzichtet.
Einen Tag zuvor lag die NRW-Inzidenz noch bei 167,1 und vor einer Woche bei 131. Besonders angespannt ist die Lage in Remscheid, wo der Wert nach RKI-Angaben 319,7 beträgt und damit so hoch ist wie in keinem anderen Kreis in dem Bundesland. In 15 der 53 Kreise liegt der Wert bei mehr als 200, nur 4 sind unter 100.
Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 165,3. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 162,3 angegeben.
Montag, 19. April, 6.31 Uhr
NRW-Schüler kehren in Klassenzimmer zurück – aber nicht alle
Nach einer Woche Unterricht zuhause können viele Kinder und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen am Montag wieder zum Präsenzunterricht in ihre Schulen gehen. Das gilt aber nicht in Städten und Kreisen mit zu hohen Corona-Neuinfektionsraten ab einer dauerhaften Inzidenz von 200. Das Land hat 15 der 53 NRW-Kommunen ausdrücklich benannt, die beim Distanzunterricht bleiben: Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Krefeld, Märkischer Kreis, Kreis Mettmann, Mülheim an der Ruhr, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Stadt Remscheid, Kreis Siegen-Wittgenstein, Stadt Solingen, Kreis Unna und Stadt Wuppertal.
Außerdem setzten – Stand Sonntagnachmittag – Dortmund, Hamm und Bonn sowie die Kreise Recklinghausen und Gütersloh den Vor-Ort-Unterricht wegen zu hoher Corona-Zahlen weiter aus. Bielefeld kündigte an, ab Dienstag Distanzunterricht einzuführen.
Impfterminvergabe für Jahrgänge 1946/1947 startet heute
Ab 8 Uhr können sich Personen, die zwischen dem 1. Januar 1946 und dem 31. Dezember 1947 geboren wurden, sowie deren Lebenspartner einen Impftermin über die Terminbuchungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigung vereinbaren. Das Alter des jeweiligen Lebenspartners spielt keine Rolle.
Die Terminbuchung erfolgt online über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117 oder die zusätzliche Rufnummer je Landesteil mit der Nummer (0800) 116 117 02 für Westfalen-Lippe und (0800) 116 117 01 für das Rheinland.
Sonntag, 18. April, 20.00 Uhr
Viele Schulen in NRW bleiben morgen geschlossen
Nach einer Woche Unterricht zuhause können viele Kinder und Jugendliche in NRW ab morgen wieder zum Präsenzunterricht in ihre Schulen gehen. Das gilt aber nicht in Städten und Kreisen mit zu hohen Corona-Neuinfektionsraten ab einer dauerhaften Inzidenz von 200.
Das Land hat 15 der 53 NRW-Kommunen ausdrücklich benannt, die beim Distanzunterricht bleiben:
- Duisburg
- Gelsenkirchen
- Hagen
- Herne
- Krefeld
- Märkischer Kreis
- Kreis Mettmann
- Mülheim an der Ruhr
- Oberbergischer Kreis
- Rheinisch-Bergischer Kreis
- Stadt Remscheid
- Kreis Siegen-Wittgenstein
- Stadt Solingen
- Kreis Unna
- Stadt Wuppertal
Außerdem setzten Dortmund, Hamm und Bonn sowie die Kreise Recklinghausen und Gütersloh den Vor-Ort-Unterricht wegen zu hoher Corona-Zahlen weiter aus. Bielefeld kündigte an, ab Dienstag Distanzunterricht einzuführen. Im Präsenzbetrieb gilt Corona-Testpflicht: Alle Schüler und das Personal müssen sich zweimal wöchentlich testen lassen.
Sonntag, 18. April, 19.40 Uhr
Land ordnet Corona-Notbremse für Kreis Soest ab Dienstag an
Für den Kreis Soest hat das Land NRW eine ab Dienstag geltende Corona-Notbremse angeordnet. In dem Kreis habe der Inzidenzwert am Samstag drei Tage hintereinander über der kritischen Marke von 100 gelegen, hieß es zur Begründung. Am Sonntag lag die Inzidenz laut Robert Koch-Institut aber leicht unter 100: bei 98,7.
Sonntag, 18. April, 18.38 Uhr
Von Dortmund nach Mallorca – in der Pandemie
Trotz steigender Inzidenz in Dortmund sind Flugreisen nach Mallorca weiterhin erlaubt. Unser Reporter Michael Schuh ist von Dortmund nach Palma de Mallorca gereist. Am Abend ist er wieder in Dortmund gelandet. Im Artikel hat er live von seinen Eindrücken berichtet.
Sonntag, 18. April, 17.41 Uhr
Illegale Hochzeitsfeier mit mehr als 50 Gästen in Höxter
In Höxter hat ein Paar am Sonntag mit mehr als 50 Gästen seine Heirat gefeiert. Die Polizei hat die Versammlung auf einem Festplatz aufgelöst. Zudem hatten die Beamten am Wochenende eine Party von acht Personen in einem Bauwagen beendet.
Sonntag, 18. April, 16.09 Uhr
Steinmeier: 80.000 Corona-Tote haben „tiefe Wunden geschlagen“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Gesellschaft in Deutschland zum Zusammenhalt in der Corona-Pandemie aufgerufen. In einer zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin erinnerte er am Sonntag an die fast 80.000 Toten und sprach den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus.
Sonntag, 18. April, 14.48 Uhr
Inzidenz in NRW steigt weiter – 15 Kommunen über 200
In NRW ist die Zahl der Städte und Landkreise mit einer Corona-Inzidenz über den Schwellenwert von 200 auf 15 gestiegen. Am Vortag waren es 14, vier weitere Kommunen – Dortmund und Bonn sowie die Kreise Lippe und Recklinghausen – lagen heute mit Werten über 195 nur noch knapp unterhalb dieser Grenze.
NRW-weit stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und sieben Tagen heute weiter auf 167,1 (Vortag 164,5). Remscheid blieb mit einer Inzidenz von 342,2 negativer Spitzenreiter. Sechs von 53 Kommunen liegen noch unter der 100er-Schwelle, die schon eine Alarm-Marke für erweiterte Schutzvorkehrungen ist: die Kreise Soest, Neuss, Höxter und Coesfeld sowie die Städte Münster und Bottrop. Landesweit infizierten sich binnen 24 Stunden 4438 Menschen an Corona – knapp 800 weniger als am Vortag. 14 weitere Todesfälle wurden gemeldet.
Die Rückkehr zum Präsenzunterricht wird am Montag nicht überall in NRW erfolgen. Für 13 Kommunen – darunter Duisburg, Gelsenkirchen, Solingen und Wuppertal – hatte das Land schon vor dem Wochenende Distanzunterricht angeordnet. Dortmund und die Kreise Recklinghausen, Mettmann und Gütersloh haben jetzt mit Genehmigung des Schulministeriums den Präsenzunterricht am Montag ebenfalls ausgesetzt.
Wie kann man Kinder zu Hause am besten unterrichten? Wir haben mit der Dortmunder Professorin Ricardo Steinmayr 5 Punkte zusammengestellt, die das Home-Schooling verbessern würden.
Sonntag, 18. April, 10.38 Uhr
Die Ausgangssperre gilt in NRW seit diesem Wochenende in sieben Kommunen: In Köln, im Oberbergischen Kreis, in den Kreisen Minden-Lübbecke, Siegen-Wittgenstein, im Märkischen Kreis, in Remscheid und Hagen. In Mülheim gilt eine befristete Ausgangssperre am Wochenende vom Freitag bis Sonntag. Wuppertal und der Kreis Unna wollen am Montag folgen.
Am Samstagabend forderten etwa 250 Kölner Bürger unter dem Motto „Nein zu Ausgangssperren! Gesundheitsschutz statt Einschränkung unserer Grundrechte!“ auf dem Kölner Heumarkt das sofortige Ende der Ausgangssperre. Verschiedene Organisationen und Aktivisten hielten Reden, zwischendurch wurde Musik gespielt. Vor dem Eintreten der Ausgangssperre wurde die Demonstration beendet.
Sonntag, 18. April, 9.12 Uhr
Polizei löst Corona-Party auf – Gastgeber springt aus dem Fenster
Offenbar aus Angst vor der Polizei ist der Gastgeber einer Party in Mönchengladbach aus dem Fenster sechs Meter in die Tiefe gesprungen und hat sich schwer verletzt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatten sich Nachbarn über eine lautstarke Party in dem Mehrfamilienhaus beschwert.
Als die Beamten in der Nacht zu Sonntag eintrafen, flüchtete der Wohnungsinhaber und sprang aus dem Fenster. Dabei habe sich der 32-Jährige nach ersten Erkenntnissen beide Sprunggelenke gebrochen, teilte die Polizei weiter mit. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Gastgeber und seine drei Gäste müssen sich nun wegen Ruhestörung und Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung verantworten.
Flaggen auf halbmast, Trauergeläut und eine brennende Kerze im Plenarsaal des Landtages: Mit vielfältigen Gesten wird in Nordrhein-Westfalen heute der Corona-Toten gedacht. Seit Ausbruch der Pandemie sind in NRW knapp 15.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
Das Innenministerium hat Trauerbeflaggung für Dienstgebäude angeordnet. Viele Kirchen kündigten an, zur Erinnerung die Totenglocken erklingen zu lassen. In zahlreichen Städten finden coronabedingt in kleinen Runden oder online verschiedene Veranstaltungen des gemeinsamen Innehaltens und Gedenkens statt.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) forderte in einer gemeinsamen Erklärung mit allen anderen Länderchefs die Bürger auf, als Symbol der Trauer brennende Kerzen in die Fenster zu stellen.
Am Dortmunder U-Turm etwa, dem Wahrzeichen der Stadt, werden auf der weithin sichtbaren Lichtinstallation Hunderte Luftballons aufsteigen. Die Essener Philharmoniker beteiligen sich mit einem im Internet übertragenen Kammerkonzert (15 Uhr).
Die Stadt Witten schmückt frisch gepflanzte Bäume mit Schleifen, um an die Toten zu erinnern. Andere Städte schalten Traueranzeigen.
Etliche große deutsche Konzerne, unter anderem auch der Energiekonzern RWE, haben ihre Bereitschaft signalisiert, die Impfaktion zu beschleunigen. Die Betriebsärzte stehen bereit, erste Modellprojekte liefen erfolgreich. Jedoch wird den Unternehmen aufgrund mangelnder Versorgung kein Impfstoff zur Verfügung gestellt.
Allein beim Autozulieferer Continental könnten in Deutschland in den werksärztlichen Diensten täglich mehr als 1000 Mitarbeiter geimpft werden, wie der Dax-Konzern aus Hannover auf Anfrage mitteilte. „Unsere Betriebsärzte stehen bereit“, sagte Personalsprecherin Nicole Göttlicher der Deutschen Presse-Agentur. „Konkrete Informationen von den zuständigen Behörden, wann wir hier aktiv werden können, liegen derzeit noch nicht vor.“
Spahn hatte mit Blick auf die Rangfolge gesagt, er finde es schwierig, jüngere Mitarbeiter von Unternehmen zu impfen, solange die Älteren noch nicht geschützt seien.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für den morgigen Sonntag zum deutschlandweiten Gedenken an die Corona-Opfer aufgerufen.
In NRW hat das Innenministerium Trauerbeflaggung für Dienstgebäude angeordnet. Viele Kirchen kündigten an, zur Erinnerung die Totenglocken erklingen zu lassen und in Gebeten der Toten zu gedenken.
In zahlreichen Städten finden coronabedingt in kleinen Runden oder online verschiedene Veranstaltungen des gemeinsamen Innehaltens und Gedenkens statt. Am Dortmunder U-Turm etwa, dem Wahrzeichen der Stadt, werden auf der weithin sichtbaren Lichtinstallation Hunderte Luftballons aufsteigen.
Mehrere Hundert Corona-Leugner haben am Samstag in Düsseldorf demonstriert. Viele Teilnehmer hätten dabei keine Masken getragen, berichtete ein Polizeisprecher.
Zunächst hätten sich Demonstranten in der Innenstadt versammelt. Als die Versammlung für beendet erklärt worden sei, seien sie in verschiedenen Gruppen quer durch die Stadt zu einer weiteren Veranstaltung zum Landtag gezogen. Ein Polizeisprecher konnte zunächst nichts zu möglichen Festnahmen sagen. „Es war jedenfalls keine Eskalation“, sagte er.
Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Wert in den kommenden Tagen auf über 200 steige, teilte der Kreis mit. Ab einem Wert von 200 ist Präsenzunterricht untersagt. Der Kreis wolle Verunsicherung der Schüler verhindern, wenn sie für nur wenige Tage in die Schulen kommen und dann – nach dem weiteren Ansteigen der Corona-Zahlen – doch wieder von zu Hause lernen müssten.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft mit Sitz in Köln fordert von Bund, Ländern und Kommunen einen sogenannten Post-Corona-Kinder-und-Jugendhilfefonds für den Zeitraum von 2022 bis 2027. Damit solle der zu erwartende höhere Bedarf an Hilfsangeboten und Präventionsarbeit finanziert werden.
Samstag, 17. April, 10.17 Uhr
Je nach Bundesland unterscheidet sich die Impfquote deutlich: In Bremen und im Saarland haben 21,6 Prozent beziehungsweise 20,9 Prozent die erste Dosis bekommen, in Hessen als Schlusslicht sind es 16,7 Prozent. Vier weitere Bundesländer – Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen – dürften bald die 20-Prozent-Marke erreichen. Während das Impfen schneller geht, füllen sich derweil die Intensivstationen.
In seinem aktuellen Lagebericht von Freitagabend schreibt das RKI: „Nach einem vorübergehenden Rückgang der Fallzahlen über die Osterfeiertage setzt sich der starke Anstieg der Fallzahlen fort.“ Besonders in den jüngeren Altersgruppen seien die Zahlen gestiegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag nach RKI-Angaben vom Samstagmorgen bundesweit bei 160,7.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.123.077 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.765.100 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 79.847. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 1,24 (Vortag: 1,18).