Coronavirus Corona-Inzidenz in NRW steigt über 1000 - Virologe Streeck ruft Menschen zur Vorsicht auf

Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn, steht in einem Labor seines Institutes. +++ dpa-Bildfunk +++ © picture alliance/dpa
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In Nordrhein-Westfalen ist die Corona-Inzidenz erstmals über die Marke von 1000 gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 1084,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche, nachdem am Donnerstag in NRW noch ein Wert von 991,8 registriert worden war. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI bei 1073,0.

Am höchsten fiel der Wert in Remscheid mit 2343,2 aus, gefolgt von Solingen mit 2027,7, dem Kreis Borken mit 1971,0 und Bonn mit 1601,4,2. Die Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden 46 548 Neuinfektionen und 38 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat die Menschen angesichts der rasant wachsenden Corona-Infektionszahlen zur Vorsicht aufgerufen. Bei so hohen Zahlen sollte jeder noch einmal aufpassen und Kontakte beschränken, sagte Streeck am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“.



„Selbst Geboosterte können das Virus reduziert übertragen“

Auch Geimpfte und – in reduzierter Form – auch Geboosterte könnten das Virus übertragen. „Es geht wirklich darum, jetzt nochmal diese Zeit zu überbrücken, bis wir eine Trendumkehr haben.“ Dann komme das Frühjahr mit sinkenden Fallzahlen. „Das wird ein guter Sommer wieder werden“, sagte das Mitglied des Expertenrats der Bundesregierung voraus.

Streeck riet jedem, sich impfen zu lassen. Man werde um eine Verbreitung des Virus nicht herumkommen. „Wir werden alle irgendwann mal Kontakt mit diesem Virus machen“, sagte der Virologe. Eine allgemeine Impfpflicht sieht Streeck aber „sehr skeptisch“. Es gebe auch andere Mittel, dem Virus beizukommen.

Die Hospitalisierungsinzidenz in Nordrhein-Westfalen stieg nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) auf 4,38 (Vortag 4,07), So viele Corona-Infizierte pro 100 000 Einwohner mussten binnen sieben Tagen ins Krankenhaus.

dpa/kar

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