Polizeischüsse nach Messerangriff in Bonn Identität des toten Angreifers geklärt

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens.
In Bonn sind am Mittwoch zwei Menschen bei einem Angriff verletzt worden. © picture alliance/dpa
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Update, 6.9., 11.26 Uhr: Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen mutmaßlichen Messerangreifer in Bonn ist die Identität des Mannes geklärt. Es handele sich um einen 42-jährigen Deutschen, sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft. Ob die Schussabgabe durch die Polizei am Mittwoch rechtmäßig gewesen sei, werde noch ermittelt.

Wie viele Schüsse abgegeben wurden und ob einer oder mehrere Beamte beteiligt waren, könne er nicht sagen. Unter anderem würden Videos ausgewertet und Zeugen befragt. Der Tote sei mittlerweile obduziert worden, das Ergebnis liege aber noch nicht vor. Der Mann war bei dem Polizeieinsatz schwer verletzt worden und kurz darauf im Krankenhaus gestorben.

Zuvor soll der 42-Jährige auf einer Straße zwei Menschen mit einem Messer angegriffen haben. Die Polizei geht von einem Streit unter Bekannten im Obdachlosen-Milieu aus. Eine 43-jährige Frau wurde leicht und ein 32-jähriger Mann schwer verletzt. Sollte sich das Tatgeschehen bestätigen, würden die Ermittlungen dazu eingestellt, da der Beschuldigte tot ist, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Staatsanwalt prüft, ob Polizeischüsse zu Recht fielen

Update, 5.9., 12.06 Uhr: Im Fall eines durch Polizisten getöteten mutmaßlichen Messerangreifers in Bonn prüft die Staatsanwaltschaft, warum die Beamten schossen. Es werde untersucht, ob die Schussabgabe durch die Polizei am Mittwoch rechtmäßig gewesen sei oder nicht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bonn. Ob der Reaktion der Polizisten beispielsweise ein unmittelbarer Angriff oder eine Bedrohungssituation vorausging, sei noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Mit Details zum genauen Ablauf des Einsatzes vor dem Schnellrestaurant, etwa mit Antworten auf die Frage, wie oft die Polizisten schossen und wie viele Beamte im Einsatz waren, hält sich die Staatsanwaltschaft aktuell zurück. Zunächst soll der Tote zeitnah obduziert werden. Auch vorliegendes Videomaterial werde geprüft, hieß es bei der Polizei.

Nach Messerattacke in Bonn: Mutmaßlicher Angreifer ist im Krankenhaus gestorben

Update, 4.9., 21.20 Uhr: Nach der Messerattacke auf zwei Menschen in der Bonner Nordstadt ist der mutmaßliche Angreifer nach Polizeischüssen im Krankenhaus gestorben. Das bestätigte das aus Neutralitätsgründen ermittelnde Kölner Polizeipräsidium. Zuvor hatten die „Bild“ und der „General-Anzeiger Bonn“ berichtet.

Der nach der Attacke geflüchtete mutmaßliche Täter, zu dessen Identität noch keine Angaben gemacht wurden, sei von der Polizei auf Höhe eines Schnellrestaurants abgesprochen und gestellt worden. Dabei habe die Polizei auf den Angreifer geschossen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Informationen über den Vorfall gab es zunächst nicht.

Derzeit gehe die Polizei davon aus, dass es sich bei der Attacke am Morgen um einen Streit unter Bekannten im Obdachlosen-Milieu gehandelt habe und nicht um einen Amoklauf, sagte der Polizeisprecher.

Ursprüngliche Meldung 4.9.,13 Uhr: In Bonn hat ein Mann zwei ihm bekannte Menschen auf der Straße mit einem Messer angegriffen und verletzt. Anschließend flüchtete der Täter, wurde dann aber von der Polizei in Höhe eines Schnellrestaurants angesprochen und gestellt. Dabei habe die Polizei auf den Angreifer geschossen, wodurch dieser schwer verletzt worden sei, sagte ein Polizeisprecher.

Die Angegriffenen seien ein 32 Jahre alter Mann und eine 43 Jahre alte Frau. Die Frau sei leicht verletzt, der Mann schwerer, aber nach derzeitigen Erkenntnissen nicht lebensgefährlich. Beide wurden von alarmierten Rettungskräften versorgt und kamen dann ins Krankenhaus. Auch der mutmaßliche Täter wird im Krankenhaus behandelt. Die Ermittlungen zu der Schussabgabe auf den Angreifer hat aus Neutralitätsgründen die Polizei Köln übernommen.

Messerangriff in Bonn: Beteiligte kennen sich

„Nach ersten Erkenntnissen sollen die beteiligten Personen sich kennen und soll es zu einem Streitgeschehen gekommen sein“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Der Bereich rund um das Tatgeschehen wurde weiträumig abgesperrt. Bei der Fahndung nach dem Täter war vorübergehend auch ein Hubschrauber eingesetzt worden. Der Bonner „General-Anzeiger“ und „Radio Bonn/Rhein-Sieg“ hatten berichtet.

dpa

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