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Unna - damals und heute Großer Einsatz für das Wahrzeichen im Herzen Unnas

Marcel Drawe
Über Monate hinweg bestimmte das Bild der eingerüsteten Stadtkirche den Blick auf die Unnaer Innenstadt. Mittlerweile sind die Arbeiten an der Kirchturmspitze beendet und das Gerüst zumindest dort wieder abgebaut. © Marcel Drawe
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Aus dem Stadtbild ist sie nicht mehr wegzudenken: die Evangalische Stadtkirche. Weit über die Stadtgrenzen hinaus ist der imposante Kirchturm, der in der jüngsten Historie stark in den den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückte, sichtbar. Doch es ist nicht nur der visuelle Aspekt, der dem Gotteshaus zu seiner Bedeutung für die Stadt verhilft, auch die Zeit spielt eine entscheidende Rolle. Seit Jahrhunderten schon trägt die Stadtkirche ihren Teil zum religiösen Leben in Unna bei.

Der Bau der Stadtkirche erfolgte zwischen 1322 und 1479, das erste religiöse Gebäude an dieser Stelle war der gotische Bau jedoch nicht. Denn schon im elften Jahrhundert wird ein Kirchenbau an eben jener Stelle erwähnt, dessen Errichtung bis in das frühe neunte Jahrhundert zurückreichen soll.

Im Laufe der Jahre rückte ein Teil des Gebäudes immer wieder in den Blickpunkt: der Kirchturm. Immer wieder gab es Schäden am Turmhelm, in seiner heutigen Form wurde er 1863 fertiggestellt, nachdem ein Blitzeinschlag den Vorgänger zerstörte. Und auch in der jüngsten Historie des Gotteshauses spielten Kirchturm und Naturgewalten eine entscheidende Rolle.

Im Januar 2018 zog das Sturmtief Friederike über Deutschland und hinterließ umgestürzte Bäume sowie Schäden an zahlreichen Gebäuden – so auch in Unna. An der Stadtkirche sorgten Sturmböen dafür, dass eine der der vier Fialen abbrach, vom Turm herabstürzte und das Kirchendach durchschlug. Die Wucht der rund sechs Meter großen und zwei Tonnen schweren Steinverzierung hinterließ große Schäden.

Und die Bestürzung in der Gemeinde – und auch weit darüber hinaus – sollte in der Folge noch zunehmen. Bei der Schadensaufnahme stellte sich schnell heraus, dass insbesondere am Kirchturm weit mehr Schäden vorhanden waren. Die Zeit sowie der Einfluss von Wind und Wetter hatten das Mauerwerk porös werden lassen. All diese Schäden beheben zu lassen, würde einen größeren Millionenbetrag erfordern, den die Kirchengemeinde allein nicht stemmen konnte.

Engagement für ein gemeinsames Ziel

Doch statt im Angesicht der großen Herausforderung zu verzweifeln, stellte man sich dieser Aufgabe. Bis zum heutigen Tage wurden Gelder auf verschiedenste Weisen zusammengetragen, insbesondere die Unnaerinnen und Unnaer hatten hieran einen großen Anteil. Bereits kurze Zeit nach dem Unglück durften Kirchengemeinde und der Förderverein zur Erhaltung der Ev. Stadtkirche die ersten Spenden entgegennehmen.

Hennes
Mittlerweile hat auch der Hahn wieder seinen Platz auf der Spitze des Kirchturms eingenommen. © Hennes

Gemeinnützige Organisationen wie der Lions Club Via Regis übergaben große Spendensummen und auch die Unnaer Geschäftsleute waren von Beginn an mit dabei. Immerhin ziert der Kirchturm das Logo des City-Werberings seit dessen Gründungstagen. Und so spendeten die heimischen Geschäftsleute ebenso wie zahlreiche Kunden, die von den aufgestellten Spendendosen Gebrauch machten. An anderer Stelle machten Benefizkonzerte oder Aktionen wie ein Diner en blanc auf die Situation der Stadtkirche aufmerksam und sammelten zugleich selbst Spenden. Und in manch einem Unnaer Haushalt hängt dieser Tage bereits die zweite Ausgabe des „Turmretter-Kalenders“, der die schönsten Seiten der Stadt zeigt.

Hilfe, die ihren Zweck erfüllt

Die Summe aus Spenden, und Fördergeldern hat in den vergangenen drei Jahren viel bewirkt: Seit Mitte September bietet sich beim Anblick der Stadtkirche ein ungewohnter Anblick – gleich in doppelter Hinsicht. Denn wo man sich über Monate hinweg an die eingerüstete Spitze des Kirchturms gewöhnt hatte, verschwand das Gerüst am Turmhelm Stück für Stück. Statt der Konstruktion aus Metallstangen, Bohlen und Netzen gibt es freie Sicht auf das neue Dach. Und dabei fällt seitdem direkt der Farbton auf. Hatte man sich im Laufe der Jahrzehnte an den Grünton der Patina auf den alten Kupferplatten gewöhnt, so erstrahlen sich jetzt im gewohnten rötlich-braunen Ton neuer Kupferplatten. Auch dieser Anblick wird nicht ewig so sein, bis die Kirchturmspitze wieder im gewohnten Grün erschein, werden mindestens noch Jahre ins Land ziehen.

Weitaus kürzer ist die Wartezeit, bis die Wasserspeier und die Fialen wieder ihren angestammten Platz einnehmen werden. Hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Witterung die Arbeiten ermöglicht.

Verein zur Erhaltung der Evangelischen Stadtkirche:

Unterstützer werden

Wer die Sanierung mit einer Geldspende unterstützen möchte, hat sie auf die Spendenkonten der Ev. Kirchengemeinde Unna oder Vereins zur Erhaltung der

Evangelischen Stadtkirche überweisen.

  • Sparkasse UnnaKamen: IBAN DE27 4435 0060 1000 4233 82;
  • Volksbank Unna: IBAN DE73 4416 0014 6459 8902 01
  • Sparkasse UnnaKamen, IBAN DE24 4435 0060 0000 0823 21;
  • Volksbank Unna, IBAN DE28 4416 0014 4202 3489 01
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