Unna - damals und heute Ein neues Kapitel in der Gesundheitsversorgung

1903 wurde das ehemalige Katharinen-Hospital erweitert. Dort, wo die Bauarbeiter auf dem Erker stehen, ist heute die Kapelle des Krankenhauses untergebracht. Die Geschichte beider Unnaer Krankenhäuser ist geprägt von Wachstum und Wandel – auch in diesen Tagen. © Archiv Katharinen-Hospital
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Noch kein halbes Jahr ist es her, dass in der Geschichte der Gesundheitsversorgung der Stadt Unna ein neues Kapitel begonnen wurde. Denn der 8. September 2020 ist der Tag, der als Geburtsstunde des Christlichen Klinikums Unna (CKU) in die Geschichte eingeht. Für das ehemalige Katharinen-Hospital und das ehemalige Evangelische Krankenhaus Unna, die weiterhin als CKU-Standorte „Mitte“ und „West“ genutzt werden, ist es ein weiterer Meilenstein ihrer langen Tradition.

Die Historie des Evangelischen Krankenhauses reicht bis ins Jahr 1858 zurück. Seinerzeit wurde es als Kranken- und Armenanstalt gegründet. Und damit begegnete man einem Problem der Zeit: Vermehrt zog es Menschen zu dieser Zeit in Ballungsgebiete, Krankheiten hatten es dadurch immer leichter Menschen zu befallen. Insbesondere in den ärmeren Bevölkerungsschichten fehlte es zugleich an fachkundiger medizinischer Versorgung.

In der Gesellschaft wuchs die Erkenntnis, dass man dieser Entwicklung etwas entgegensetzen müsse – die Behandlung von Erkrankten rückte in den Fokus. Unna war da keine Ausnahme, wenngleich die Anfänge noch in einem kleinen Rahmen umgesetzt wurden.

Doch schnell wurde das Angebot ausgeweitet und nicht nur am späteren Evangelischen Krankenhaus. 1888 gründete Franz-Josef Brisken, damaliger Pfarrer der Katharinengemeinde, gemeinsam mit zwei Schwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vincenz von Paul ein weiteres Krankenhaus – es war die Geburtsstunde des späteren Katharinen-Hospitals.

Wachstum über Jahrzehnte hinweg

Schon damals sorgten beide Häuser für die medizinische Versorgung Unnas und des Umlandes, dieses Angebot wuchs im Laufe der Jahrzehnte immer weiter. Kontinuierlich vergrößerten sich beide Häuser, was mitunter auch Neubauten erforderte. So weihte das spätere Evangelische Krankenhaus am 18. Oktober 1889 seinen Neubau am heutigen Standort West. Auch in den vielen Folgejahren boten neue medizinische Entwicklungen immer wieder Anlässe für Erweiterungen, bis in die heutige Zeit hat sich dieser Prozess fortgesetzt.

Ein Blick in die Vergangenheit: Die Ausbildung an der Schwesternschule des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses. In späteren Jahren arbeiteten beide Krankenhäuser in dieser Hinsicht schon eng zusammen. © Archiv © Archiv

Keine Veränderung gab es in beiden Häusern jedoch bei den grundlegenden Aspekten des jeweiligen Engagements. Menschen in Not zu helfen und eine stabile Gesundheitsversorgung für Unna zu gewährleisten, waren durch alle Wirren der Jahrzehnte hinweg der Antrieb für das eigene Wirken.

Dieser Grundgedanke war auch bei der Fusion maßgebend. Ohnehin herrschte zwischen beiden Häusern trotz der konfessionellen Unterschiede keinesfalls Zwietracht, vielmehr stand die Kooperation im Vordergrund. „Unsere beiden Häuser verbindet mehr, als uns trennt“, hieß es beim Gründungsakt des Christlichen Klinikums, die vielen Jahre des gemeinsamen Handelns, beispielsweise in der Ausbildung neuer Pflegekräfte, waren schon da der beste Beweis für diese Aussage.

Nun geht es in die gemeinsame Zukunft, in der zusammen viele neue Kapitel in der medizinischen Historie der Stadt Unna geschrieben werden sollen.

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